Brauche Hilfe: Wetzstein? Feuerschläger?

Begonnen von queque, 08. Februar 2009, 17:34:49

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queque

Tach zusammen,

ich brauche bei zwei Fundstücken von heute Eure Hilfe: Das erste Stück stammt von einer römischen Trümmerstätte, wo allerdings zwischen dem ganzen Römerzeug auch noch eine Menge vorgeschichtlicher Keramik lag, wie zum Beispiel die weiter unten gezeigte hallstattzeitliche Wandscherbe. Aber zurück zu dem Teil: Ich würde es als Wetzstein ansprechen und es auch dabei belassen, wären da nicht ein paar Unsicherheiten. Zum einen habe ich einen so kleinen und feinen Wetzstein noch nie gefunden. Die meisten Teile, die ich kenne und gefunden habe, sind wesentlich größer und gröber. Das Teilchen ist sehr fein, die Oberflächen glatt poliert und es scheint vollständig bis auf die ausgebrochenen Stellen, denn beide Ende zeigen noch den kompletten oder teilweise erhaltenen Schliff. Also: Falls Wetzstein - Was hat man damit gewetzt und wann? Für eine Sense scheint mir das Teil zu filigran.
Das Silexteil lag am Wegesrand: Ist es nun einfach Trümmer, Schrott, Abfall oder könnte es aufgrund der vielen Schlagnarben, die mehr oder weniger parallel vom Cortexrest weg laufen auch als Feuerschläger gedient haben?
Fragen über Fragen - ich hoffe, sie sind Euch nicht zu doof. Freue mich auf Eure Antworten und wünsche allen noch einen netten Sonntagabend.
Viele Grüße vom
Bastlmann

queque


Silex

Die Scherbe scheint mir eher mittelalterlich zu sein, queque.
Der Wetzstein scheint ins Feuer gelangt zu sein....
Ich hab sowas ähnliches von einer mesolithischen Fundstelle...das kam optisch auch so daher....die leute vom Amt konnten sich aber nicht durchringen das Ding als "sicheren Retuscheur"  einzuordnen....obwohl an der Spitze Schlagnarben vorhanden waren....
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

queque

Hallo Silex,

ich hätte die Scherbe auch nicht ohne Weiteres eisenzeitlich eingeordnet, aber ich habe eine fast identische von der selben Fundstätte beim Amt abgegeben und die wurde so datiert (Rand eines hallstattzeitlichen Kochtopfes). Deshalb habe ich mich bezüglich der Zeitstellung so weit aus dem Fenster gelehnt.
Gruß vom
Bastlmann

Khamsin

Moin!

Gibts auf dem "Wetzstein" eventuell feine Goldspuren?

Herzliche Grüsse KIS
"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"

queque

Hallo Khmasin,

habe das Stück mal unter das Binokkular gelegt: es glimmert ein wenig, aber Goldspuren kann ich keine entdecken. Warum? Was geht in Deinem Kopf vor? Warum "Wetzstein" in Anführungszeichen? Kannst Du auch was zu dem Flinttrumm sagen?
Fragen über Fragen: Ich hoffe, es nervt nicht. Bin mal gespannt.
Grüße vom
Bastlmann

Larry Flint

... Probierstein, Schatzemann - hab' ich dir doch schomma am Tefflon gesacht.

Nie hörst du mir richtig zu...  :besorgt: :heul: :nono:

:winke:

Larry

Khamsin

Moin!

Hier nervt niemand mit Fragen, im Gegenteil!
Also, ich kann mich "schomma" des Eindrucks nicht erwehren - und zwar vor allem wegen der beiden Endformen - dass es sich bei diesem "Wetzstein" eventuell um eine coticula, einen sog. Probierstein handeln könnte. Würtichauchamtefflonsagn.
Zu dem flinttrumm woass i nix.

Herzliche Grüsse KIS
"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"

Schollentreter

Hallo,

zum "Wetzstein": Wir finden hier auf lithischen Siedlungen immer wieder vergleichbare anpolierte, facettierte Flussgerölle aus Tonschiefer und wir bezeichnen sie als "Polier- oder Glättstein". Eine mögliche Auslegung ist, dass damit Leder geglättet wurden, eine andere Interpretation ist, dass damit die Oberfläche von frischer Töpferware glatt gestrichen wurde. Gelegentlich tauchen aber auch recht grob gearbeitete Tonschieferbeilchen (Dechsel) auf. Irgendwas davon dürfte zutreffen.

Grüße,

Thomas

queque

Moin, moin,
war heute auf'm Amt. Also: Es handelt sich tatsächlich um einen Probierstein sowie um einen Feuerschlagstein. Da hat J. Weiner keine Sekunde bei der Identifizierung gezögert. Bei der Scherbe muss ich Abbitte leisten: Larry hat Recht, manchmal höre ich nicht richtig zu. Es handelt sich mitnichten um eine "hallstattzeitliche" Randscherbe, sondern sie gehörte einem "Halterner" Kochtopf (späte Latene- bis frühe Kaiserzeit).
Sorry
Bastl

Larry Flint

... und? Ist der Feuerschläger von Dunhill?

:-D

Larry