ziemlich groß. Ich weiß nicht was diese "endpaläolithische" Fundstelle zu so einer  vergleichsweise rohstoffprassenden Sammel- und Lagerstätte für diese Jägergruppen prädestinierte. Da saßen sie im Sumpf auf kleinen Hügelchen und verarbeiteten Jurahornstein, nordischen , baltischen , polnischen Flint, Jaspis, Arnhofener Plattenhornstein, Chalcedon etc. und die meisten Geräte gelangen  etwas größer etwas durchgearbeiteter als in der näheren und weiteren Umgebung.....
vielleicht lag ein Teil ihrer Rohstoffe direkt unter der Sandschicht dort nämlich werden immer wieder Flussgerölle ausgeackert....
Der Klingenkratzer ist ca 11 cm lang.....
Und der Kratzer aus milchig - weiß- honigfarbenem Chalcedon ist nur unwesentlich kleiner.
Die Zeichnungen  mit freundlicher Genehmigung des LfD Regensburg
Servus vom
Edi

 :prost:schöne zeichnungen zum stein !!!!! TOP !

mfg
petersen

Das sind ja Prachtstücke Edi!
Vielleicht lag der Platz ja auf einer Wanderroute der Steinzeitjäger. Ähnliche Routen versucht man auch hier anhand der Rohstoffe der gefundenen Artefakte nachzuweisen.
Die Zeichnungen sind auch sehr ansprechend.
Danke fürs Zeigen
Gruß
RP

Salaam!

@RP: "Die Zeichnungen sind auch sehr ansprechend". Die 1. aber nur auf den ersten Blick:
Das untere von links quer verlaufend Negativ besitzt links eine sehr lebendige Struktur der Wallernlinien, die der Zeichner schlicht unterschlägt.
Vor allem aber verstehe ich die Aufsicht auf die Breitseite nicht, die oben dargestellt ist. Der retuschierte Abschnitt müsste - folgt man der Dorsalansicht der Zeichnung - ventral liegen. Aber bei der Tiefe der Retuschierung müsste man m.E. diese auch auf der Dorsalansicht sehen.
@Edi, liege ich da mal wieder total falsch?

Beste Grüsse KIS

Nein, Khamsin, natürlich liegen Ihro Kapazität nicht (wieder???) daneben. Ich durfte ein paar Jahre (wie schon erwähnt) lang meine Funde durch die Hand von Werner Schönweiß gezeichnet sehen.... und habe damit gelernt meine, lokal  und zeitlich begrenzten, Auffindungen etwas zu verstehen. Er ließ zwar auch manchmal etwas weg, aber nie das was zum Verstehen eines Produktes, einer Intention, eines Prozesses unerlässlich und hilfreich gewesen wäre. Ein Steinbeisser eben.....
In den Bayerischen Vorgeschichtsblättern sah ich- aus anderen Bezirken- schon Artefaktzeichnungen  die eine wahre Schande für die forschende Zunft - und die dilettierende...- sind. Sie zeugen von völliger Unkenntnis: jeglicher Gerätetypen, des Steins als Material (des "Feuersteins" im Besonderen), des zeichnerischen und logischen Vorstellungsvermögens... und und .....
Im vorliegenden Fall (und in vielen noch folgenden) hat der Zeichner tatsächlich viele Evidenzen weggelassen und am Kratzerende die Retuschierung bis auf einen winzigen Rest einfach auf die Unterseite "verlegt"... aber so dass der Kratzer gar nicht mehr funktionieren würde.... höchstens wenn man ihn in der Längsachse um 180 Grad gedreht hätte.

Allerdings bin ich froh, dass es überhaupt noch Zeichner gibt die sich , trotz geringer Entlohnungspraxis,  darauf einlassen sich mit diesem schwierigen Metier auseinanderzusetzen. Denn alle scans und Fotos sind  und bleiben eine müde Krücke gegen die Hand eines Connaisseurs.
Aber da renn ich hier ja offene Scheunentore ein....
Wenn ich Zeit hätte und man Geld dafür bekommen würde möchte  ichs selber noch lernen und üben und machen
Edi