Klopfsteinfrage.

Begonnen von arriba, 27. November 2008, 14:45:59

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arriba

Hallo  :-)

Da ich mich bis jetzt überhaupt nicht mit  Klopfsteinen befasst habe, dachte ich es ist jetzt allmählich an der Zeit  :engel:  Das erste Bild zeigt zwei fast runde Steine die - m.E - nur eiszeitliche Risse und sonnst garkeine "Verletzungen" aufweisen  .... der 3. ....  könnte das ein Klopfstein sein? Ich lasse die Dinger immer liegen weil ich es einfach nicht weiss  :engel: Die beiden runden habe ich mitgenommen weil ich denke das es  nichtrasselnde Rasselsteine sind - ich bringe es aber nicht übers Herz sie kaputt zu hauen  :zwinker:

:winke: Rikke

rolfpeter

Servus Rikke,

ich hatte schon befürchtet, Du wärest abgetaucht  :nono:

Ich stimme Dir prinzipiell zu bei Deiner Einschätzung. Ich kenne leider keine Rasselsteine. weder rasselnde, noch unrasselnde. Die beiden erinnern mich aber an die hiesigen Maaseier. Das sind Feuersteine, die irgendwann aus dem Kreidefelsen herausgewittert sind und dann über Jahrtausende am Strand des tertiären Meeres rundgerollt wurden.
Beim 3. Fund könnte es sich um einen Klopfstein handeln. Es ist manchmal nicht einfach, die Dinger von Geofakten zu unterscheiden. Gemeinsames Merkmal ist, daß Teile der herausragenden Oberfläche, sozusagen die "Berge" auf der Kugel, Klopfmarken tragen. Die "Täler" haben diese Marken nicht. Das wird wohl in der Benutzung der Feuerstein-Klopfkugeln begründet sein. Es wurden meist großflächige Mahlsteine damit gepickt und angerauht, da gab es nur Kontakt an den Bergspitzen, die Täler wurden verschont.
Ein weiteres Kennzeichen ist, daß sich auf den nicht bekloppten Zonen Handhabungsmerkmale bilden können, d.h., die Grate sind vom häufigen Anfassen nicht scharf ausgeprägt wie bei einer frisch geschlagenen Klinge, sondern abgerundet, verschliffen.

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

Ich stimme Euch beiden natürlich auch zu...und prinzipiell sowieso...
aber der Klopfstein könnte auch ein Naturprodukt sein. So ähnlich sehen manche Dinger auf grobkiesigen , hiesigen
Flussablagerungen aus wenn der Bauer noch ein bißchen mitgemischt hat.
Grobkies  ist deswegen  als Umgebungsmillieu  Grundvoraussetzung weil   bei kleinerer Mahlgutbeimischung sonst auch die Klüfte und Spalten in Mitleidenschaft gezogen würden.
Man müsste das Teil aber in der Hand halten und  die beste ergonomische Halt(er)ung mit dem gegenüberliegendem Narbenmaximum abgleichen....um wähnen zu können, arriba.
Morgen nach dem Zahnarzt  klopf ich mal meine 2 übriggebliebenen Äcker ab....
gehabt Euch wohl!
Freunde  Urzeit
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

arriba

Hallo ihr beiden  :-) 
  Ich bin nicht weg  :zwinker: ich konnte  nur nicht suchen .... der Acker war leer  :engel: Jetzt ist der Schnee endlich weg und hat auch ein wenig freigelegt ..... Der 2. Acker ist immer noch ver-gülle-iert  :zwinker: und auf dem 3. Feld, entlang dem nicht mehr vorhandenen Bach, ist der Raps zu hoch   :heul:

Tja, ich hebe das gute Teil erst mal auf .... ich steige da nicht durch .... hätte ich den Stein in Dänemark gefunden, hätte ich ihn garnicht beachtet  :engel:  und bis jetzt habe ich diese Steine hier auch liegen gelassen .... wenn man aus einem Land kommt  das von Flint überflutet ist, lernt man so oder so etwas liegen zu lassen .... und er sieht mir halt wie ein reines Naturprodukt aus ... aber ich weiss es ja auch nicht besser  :engel:

In einem  Rasselstein liegt ein Schwamm, und wenn man Glück hat, hat er sich gelöst und  rasselt .... es muß noch ein kleines Loch in dem Stein sein .... das haben die beide ..... vielleicht hau ich doch noch einen Hammer drauf  :kopfkratz:

:winke: Rikke

Der Wikinger

Hallo Rikke !  :-)

Die beiden oberen können tatsächlich Plinthosella resonans sein, besonders das rechte Exemplar sieht danach aus.
Ich frag mich nur, ob die nun auch so weit südlich zu finden sein sollten, sind ja Arketypen des Kreidezeit-Meeres ??  :kopfkratz:

Hier ein Link:

http://www.biopix.dk/Photo.asp?Language=no&PhotoId=6667&Photo=Plinthosella-resonans

Und der queque hat auch gerade ein Plinthosella-resonans verdächtiges Teil gepostet:

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,33520.0.html


Das 3. Teil würde ich liegenlassen !  :nono:

:winke:


arriba

- der rote Stein ist  kein Schwamm   :engel:  - habe ein wenige zu dolle zugeschlagen   :irre:  Vielleicht sollte ich dem anderen auch  eine über braten  :kopfkratz: Ich habe den roten genommen weil er mir am unwahrscheinlichsten schien ... nun hätte ich aber Lust .....

Der Wikinger


DAS FIND ICH JA TOLL !!!

Die Rikke zerdeppert im öffenlichen Forum einen eindeutigen Klopfstein !!!  :heul:

Hoffe nur, dass dein Ehrenamtlicher hier nicht mitliest !!  :frech: :narr:

arriba

- willste den anderen auch von innen sehen?  :engel:   - "Junge"  :-D

Der Wikinger


....also jetzt wo du den Hammer schon aufgewärmt hast, bitte !!!  :narr: :narr: :narr:

arriba

Ups   :engel:  Auf dem musste  ich zich mal drauf hauen .... er wollte nicht kaputt gehen  .... nichts desto trotz es ist/ war einer  ..... :smoke:
Also gibt es Klappersteine auch in meiner Gegend  :-)

:winke: Rikke

Der Wikinger


Eindeutig ein Plinthosella resonans !!

Sehr schön, Rikke !!  :super:

Dagda

... erzählt doch bitte mal einem weit ab von den eizeitlichen Endmoränen wohnenden und von Wärme verwöhnten Mitellländler, woher so ein Klapperstein seinen Namen hat? Gibt es da auch hohle Kugeln bzw. so ehemalige Schwämme, wo sich innen etas gelöst hat?

Der Wikinger


Ganz genau, Dagda.  :super:

Der Plinthosella resonans hat einen Kern aus Kalk, oft viel grösser als bei dem von Arriba.
Da das Fossil kleine Löcher in der Oberfläche hat, kann dieser innere Kalkkugel "kleiner gespühlt" werden, wenn er z.B. im Wasser am Strand liegt.
Dabei kann dann so ein Rasselstein entstehen.
Man findet dies Steine an den Stränden der Ostsee schon recht oft, welche die rasseln können nur sehr selten. Ich hatte mal das Glück einen zu finden.

:winke:

Dagda

Vielen Dank Wikinger,

dann werde ich mir in 2009 auch mal so einen am Ostseestrand suchen gehen :-)!!!

Der Wikinger

Zitat von: Dagda in 05. Dezember 2008, 22:05:48
Vielen Dank Wikinger,

dann werde ich mir in 2009 auch mal so einen am Ostseestrand suchen gehen :-)!!!

Sehr schön !

Könntest ja dann gleich das schöne Dänemark besuchen !!  :-)

Wenn du wirklich viele Fossilien finden willst, musst du schon zu den Steinstränden der Ostsee fahren. Auf den Sandstränden wirst du nicht viele Fossilien finden.

:winke:

arriba

- ich sag nur Brodtner Ufer  :super:  - dort wirst du bestimmt auch einen Klapperstein finden - oder einen halben  :-)
Dort liegen viele schöne Fossilien ......

:winke: Rikke

Der Wikinger


....oder die gesammte Südküste (etwa 25 km) der Insel, Ärö in Dänemark, liegt in der westlichen Ostsee !!  :-D

Dagda

... ja, das mache ich, vielen Dank für die guten Ratschläge (... in Neuseeland soll`s auch welche geben?  :zwinker:).

Das schöne Dänemark habe ich schon durchstreift und die vielen gepflegeten Hügelgräber bewundert (Jelling, König Gorm und Gattin Thyra ... König Harald Blatand ... Ribe VikingerCenter).

arriba

- Witzig fand ich im nachhinein die unterschiedliche Qualität der Steine .....   Der glänzende rote Flint zerbrach in tausend Stücke als der Hammer traf - nicht mal hart ..... der zweite hat mindestens 15 Schläge abbekommen - sehr harte Schläge!  Finde ich deswegen so wenige Klingen und Abschläge die rot sind? Oder war es ein zufall ... das der rote evt. schon unsichtbare verletzungen hatte?

:kopfkratz: Rikke

steinsucher

Hallo Rikke,

ich will ja nicht spekulieren, aber ich habe hier direkt neben mir Reste eines ehemals sehr heiß gewordenen Feuersteinkerns liegen, die nach dem Zerlegen sogar noch scharfe Kanten hatten. Sie waren nicht so zerrüttet in der Struktur wie der Rest des Kerns, nachdem ich ihn zerlegt hatte.  Sie könnten von der Farbe und Struktur her zu deiner "roten" Kugel gehören. Vielleicht war das die "unsichtbare Verletzung"?

:prost:
Gruß, Fritz.

Der Wikinger

Zitat von: arriba in 06. Dezember 2008, 22:27:24
- Witzig fand ich im nachhinein die unterschiedliche Qualität der Steine .....   Der glänzende rote Flint zerbrach in tausend Stücke als der Hammer traf - nicht mal hart ..... der zweite hat mindestens 15 Schläge abbekommen - sehr harte Schläge!  Finde ich deswegen so wenige Klingen und Abschläge die rot sind? Oder war es ein zufall ... das der rote evt. schon unsichtbare verletzungen hatte?

:kopfkratz: Rikke

Die Erklärung ist eigentlich ganz einfach, Rikke !  :-)

Der erste Stein war tatsächlich mal ein Schlag- /Klopfstein. Er ist in der inneren Struktur deswegen schon zerquetsch. Deshalb brach er leicht in kleinen Teilen !
Der andere war ein Plinthosella resonans und deshalb ja nicht im Inneren zerquetscht, die Kugelform ist ja unheimlich stabil.  :belehr:

Übrigens ist die Rote farbe des Klopfsteins eindeutig als Patina zu sehen, denn die Farbe nimmt ja deutlich zur Mitte ab !!


arriba

Hallo  :-)

Danke für eure spekulationen! Eh, wenn das tatsächlich ein Klopfstein war dann gibts  :schlaeger:   :keule:  Mir kannst du das erzählen, den ich hatte noch die einen in der Hand   :heul: Vielleicht wars ja ein riß im inneren, verursacht durch ...... den Traktor???  Feuer? Glaube ich eher nicht .... er hat/ hatte ein anderes rot als das von Feuer  :kopfkratz: 
Wenn man jetzt die weissen Flecke im inneren betrachtet  .... sieht aus wir helle Patina .... da war doch bestimmt ein uralter Riß in dem Stein, oder?   

Auf auf und davon ......
:dog:  Rikke