Hallo miteinander,
ich wüsste gerne, ob ich richtig liege mit der Annahme, daß das der este klingenähnliche Abschlag eines auf Klingenproduktion ausgelegten Kernes ist (oder die Abbildung eines solchen). Ich vermute Lousbergflint, bin mir aber nicht sicher.
Kann mir jemand helfen? Danke, Christian
PS: Fundort ist mir unbekannt, grob Nähe Aachen, habe ich geschenkt bekommen.

Hallo, kannst du bitte noch Fotos vom Proximalende und von der Ventralseite machen.
LG Moonk 

Servus,

ja, das ist Lousberg-Feuerstein.
Du sprichst wahrscheinlich von einer Kernkantenklinge.
Könnte eine sein, obwohl es nur selten Klingenkerne aus Lousberg-Flint gibt.

HG
RP

Hallo Forum,

RP hat das Material ja schon bestätigt. Eine richtig klassische Kernkantenklinge ist das auch nicht, aber ein paar Zweifel bleiben. Die Frage ist, was bedeutet "grob Nähe Aachen"? Ich habe nämlich schon ähnliche Teile im Abraum-Bereich des Lousbergs gesehen. Selbst neben den heutigen Wegen. Auch in der Größenordnung. Das waren aber alles Abschläge, nichts richtig "Klingendes". Aber wer weiß, was dort alles beim Abbau und beim Vorarbeiten angefallen ist.

Ist schon eine interessante Gegend.

Gruß aus Heinsberg,

Fritz.

Hallo,
danke für die Anworten.  War wohl Quatsch mit dem Klingenkern. Da eine Patina fehlt?, wird das Stück wohl höchstwahrscheinlich neolithisch sein. Aber ab
4000 v Chr wurde beim Lousbergflint ausschließlich die Verarbeitung zu Beilklingen nachgewiesen (Der Lousberg in Aachen, J. Weiner 1989). War mir neu.
@Moonk: Fotos kommen, nicht gerade Kunstwerke, aber vielleicht reicht es ja.
@ Fritz: Hab ich von einem Bekannten, der es von einem Freund hat. Ich versuche den Fundort heraus zu bekommen.
@RP: Kannst du mir sagen, wie der Begriff Kernkantenklinge definiert wird?

Zitat von: fuchs in 20. Januar 2010, 00:03:04
@RP: Kannst du mir sagen, wie der Begriff Kernkantenklinge definiert wird?

Klar, mach ich gerne.
Bevor man von einer Flintknolle Klingen abtrennen kann, muß diese zuerst hergerichtet werden. Als erstes wird eine Schlagfläche erzeugt, und dann wird ein Leitgrat präpariert. Die erste abgetrennte Klinge ist die Kernkantenklinge (d).
Auf der Zeichnung kann man das gut nachvollziehen.

Es könnte sich bei dem Stück natürlich um Abfall von der Beilklingenproduktion handeln, das wäre sicher die naheliegendste Erklärung.
J. Weiner hat ja seinerzeit u.a. einen Schlagplatz am Lousberg ausgegraben und aus dem dort vorgefundenen Abschlags-Gebrösel eine komplette Flintknolle samt innenliegendem Beilrohling zusammengepuzzelt. Dem solltest Du den Stein mal zeigen.

HG
RP

Hallo u. danke für die Bilder.
Was meinst du mit

Zitat von: fuchs in 20. Januar 2010, 00:03:04
Da eine Patina fehlt?
für mich sieht das aus als wäre das Stück mit einer schönen Patina überzogen.
LG Moonk 

Moin!

Äh, Keule, mammmmma watt ÄrPeh vorgeschlagn hattttt: tzaichma Waina!
Kärnkannte glaupichübrigenzaunich. Vonne Bailklingnherställunk.

Stockstaif mit härtzliche Grüssssssssssssse KIS

Vielen Dank für eure Antworten und Erklärungen.

"@RP: Kannst du mir sagen, wie der Begriff Kernkantenklinge definiert wird?"
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,40428.0.html 
.....dachte, ich habe ein Loch im Kopf.....................
m.

Iss ja demnächst Karneval. Da passiert sowas im Rheinland schonmal! 

Hallo miteinander,
ich hätte noch einige Fragen zu der Präparation eines Leitgrates an Klingenkernen. Wurde der immer gemacht und warum bzw was passiert, wenn kein Leitgrat präpariet wird? Oder ist ein Leitgrat nur bei langen Klingen notwendig?
Bei einigen Flintknappingvideos wird auf den Leitgrat verzichtet, scheint trotzdem zu funktionieren. Da handelt es sich aber um kürzere Klingen.
Wer kann mich schlau machen?
Gruß, Christian