Klinge aus Helgoländer Flint

Begonnen von steinwanderer, 24. Juni 2011, 19:05:39

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steinwanderer

Moin Moin,
ich war Heute bei einem Steinsucherkollegen, der im Herbst immer nach Helgoland fährt um roten Helgoländer Flint zu suchen. Von Ihm bekam ich ein paar Flintknollen zur Steinbearbeitung geschenkt.
Das dollste war jedoch, daß er auf einer spätpaläolithischen/mesolithischen Stelle eine Klinge aus Helgoländer Flint fand. Ich habe Diese mitbekommen mit der Bitte, sie zeitlich näher zu bestimmen. Vielleicht könnt Ihr mithelfen.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

steinwanderer

Hier sind noch die Knollen.
Die Erste habe ich schon mal versuchsweise angeschlagen.
Die 2. hatte Er selbst angeschlagen um zu prüfen ob es Helgoländer Flint ist. Denn dort auf der Düne liegen massenweise Flintknollen rum und es ist nicht immer einfach die Richtigen rauszufinden.
Die 3. ist ganz geblieben weil der rote Flint durchschimmert.
Lewer duad üs Slav

Harkonen

Hallo Klaus,
dieses Steinmaterial, eine wucht.  :super:

Die Klinge stellt im Querschnitt ein Dreieck dar!
Feinste Gebrauchsspuren, aber Du im Norden ich im Süden, ich würde auf Mesolithikum tippen.

Und wieder einmal Klasse Bilder.  :super:

Danke

Grüße
Peter  :winke:


Steinkopf

Du bist vielleicht ein Glückspilz!

Der rote Helgoländer wurde hauptsächlich in Fungkontexten, die zwischen
zwischen 3.000 und 1.700 v. Chr. liegen gefunden.  Ausserdem sollen Funde
aus der Zeit der Ahrensburgkultur (ca.9.000 v. Chr.) vorliegen.
Nach meinem Kenntnisstand sind das die bisher einzigen Zeitfenster.

Schönen Gruß

Jan

Mark77

Hallo Klaus,

du hat eine PM von mir! ;)

Schöne Grüße,
Markus

steinwanderer

Moin Jan,
schönen Dank erstmal.
Wie ich schon geschrieben hatte ist die Klinge nicht von mir gefunden worden. Sie stammt aber von einer Stelle, die ich auch begehe und ich habe deshalb beste Kontakte zu dem Finder. Da Du schreibst, daß sie nur im neolithischen Kontex und wärend der Ahrendsburgerkultur vorkommen, wird Sie wohl zur Letzteren gehören. Denn auf diesem Platz ist Mesolithikum und Ahrendsburgerkultur vertreten.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

queque

Dieses Material ist im Rheinland ja äußerst selten, deshalb vielen Dank fürs Zeigen. Wunderschön anzusehen!
Gruß
bastl

Ajo II

:-)

Zitat von: Steinkopf in 24. Juni 2011, 22:00:38
Du bist vielleicht ein Glückspilz!

Der rote Helgoländer wurde hauptsächlich in Fungkontexten, die zwischen
zwischen 3.000 und 1.700 v. Chr. liegen gefunden.  Ausserdem sollen Funde
aus der Zeit der Ahrensburgkultur (ca.9.000 v. Chr.) vorliegen.
Nach meinem Kenntnisstand sind das die bisher einzigen Zeitfenster.

Schönen Gruß

Jan


Sehr spannend deine Aussage!!! Könntest du uns vielleicht Literatur zu den älteren Funden nennen? :kopfkratz:

LG
Ajo

Mark77

@Ajo: Das hier sind die 5 wichtigsten zum Helgoländer Feuerstein.

Ahrens, C. 1966: Vorgeschichte des Kreises Pinneberg und der Insel Helgoland. Die vor- und frühgeschichtliche Denkmäler und Funde in Schleswig-Holstein 7.

Beuker, J.R. 1988: Die Verwendung von Helgoländer Flint in der Stein- und Bronzezeit. Die Kunde NF 39, 93-116.

Beuker, J.R. 1990: The importation of Heligoland-flint in the province of Drenthe (The Netherlands). In: Séronie-Vivien, M.-R., & M. Lenoir (eds.) Le silex de sa genèse à l'outil. Actes du V° colloque international sur le silex. (Vth International Flint Symposium), Bordeaux, 17 sept.-2 oct. 1987. Cahiers du Quaternaire 17. volume II, 311-318.

Beuker, J.R. 2010: Vuurstenen Werktuigen. Technologie op het schwerp van de snede. Leiden, 30-40.

Schmid, F. & C. Spaeth 1981: Feuerstein-Typen der Oberkreide Helgolands, ihr stratigraphisches Auftreten und ihr Vergleich mit anderen Vorkommen in NW-Deutschlands. In: Engelen, F.G.H. (ed.) Proceedings of the Third International Symposium on flint, Staringia 6, 35-38.

Schöne Grüße,
Markus

Steinkopf

Danke Markus!
Professionell und umfassend!

Jan

Ajo II


Mark77

Merci. :Danke2:

Recherchearbeit fürs neue Artefaktmorphbuch!^^
Den Beuker-Artikel von 2010 hab ich als PDF rumfliegen. Bei Interesse einfach ne PM oder Mail!

Schöne Grüße,
Markus