Kleinste Dechsel der Welt......

Begonnen von Kelten111, 24. Februar 2010, 19:20:53

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Kelten111

Kann ich nicht sagen :-D
Hallo Leute :zwinker:
Hier ein Stück das ich nach 10 Jahren endlich von Amt zurück bekommen habe!!!!!!!!!!!!!!!!!
PS. Das ist eins von denen, über die wir mal eine rege Diskusion hatten :engel:
Material ist Serpentenit!
Mase sind 2,5cm auf 1,5 cm auf 0,5 cm.
Das Beil ist Super erhalten und man erkennt sogar noch den Schliff.
Nur eine Frage beschäftigt mich :kopfkratz:
Für was man ein soooo kleines Gerät benutzt hat :kopfkratz:
Spielzeug? Übungsstück?
Hier die Bilder  :glotz:

Larry Flint

... possierlich!

... aber "Dechsel"?

:winke:

Larry

Der Wikinger


Erstaunliches Teil !!  :staun:

Übungsteil oder sogar Gerät würde ich ausschliessen.
Amullett, kultisches oder Opfergabe wäre am wahrscheinlichsten !

Glückwunsch zum Fund !  :super:

Zollhund

Sieht super aus.

Vielleicht war es ja auch Teil eines Silexgerätes wie eines Sichel oder so etwas.  :idee:

CptAhab

Schönes Material. Ist das Amphibolit oder gar Jadeit?
The world is full of crashing bores. - Mozer

Der Wikinger

Zitat von: CptAhab in 24. Februar 2010, 20:04:58
Schönes Material. Ist das Amphibolit oder gar Jadeit?

Sagt der Kelte doch oben, CptAhab !  :zwinker:

rentner

Zitat von: Larry Flint in 24. Februar 2010, 19:28:36
... possierlich!

... aber "Dechsel"?

:winke:

Larry


Habe den Winzling vorher in der Hand gehabt, und denke es ist eine Dechsel. Kommt vielleicht auf den Photos nicht ganz so gut rüber, ist aber sehr asymetrisch.

andi

Marienbad

Ein super Fund  :super:

ich denke auch an einen kultischen Hintergrund,
stammt sicher aus einem nahen Grab.

:super:  Manfred  :winke:

rentner

#8
Aber kann es denn nicht auch eine praktische Funktion gehabt haben, wie z.B. für feine Holzarbeiten? In einem Geweihstück geschäftet könnte es doch sehr gut verwendet werden. Eine ähnlich kleine Dechsel/Schuhleistenkeil wäre hier:

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,38877.msg233270/topicseen.html#msg233270

(3. Beitrag oben)

  :winke:
Andi

Marienbad

Zitat von: rentner in 24. Februar 2010, 21:28:15
Aber kann es denn nicht auch eine praktische Funktion gehabt haben, wie z.B. für feine Holzarbeiten? In einem Geweihstück geschäftet könnte es doch sehr gut verwendet werden. Eine ähnlich kleine Dechsel/Schuhleistenkeil wäre hier:

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,38877.msg233270/topicseen.html#msg233270

(3. Beitrag oben)

:winke:Andi


wenn der kleine ,,Stummel" zu 2/3 in einer Schäftung steckt glaube ich kaum das
noch damit gearbeitet werden kann.

:winke:

Ölfinger

Grüße
Ölfinger
was ich so treibe

rentner

Zitat von: Marienbad in 24. Februar 2010, 21:39:08
Zitat von: rentner in 24. Februar 2010, 21:28:15
Aber kann es denn nicht auch eine praktische Funktion gehabt haben, wie z.B. für feine Holzarbeiten? In einem Geweihstück geschäftet könnte es doch sehr gut verwendet werden. Eine ähnlich kleine Dechsel/Schuhleistenkeil wäre hier:

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,38877.msg233270/topicseen.html#msg233270

(3. Beitrag oben)

:winke:Andi


wenn der kleine ,,Stummel" zu 2/3 in einer Schäftung steckt glaube ich kaum das
noch damit gearbeitet werden kann.

:winke:

Das wäre doch für dich als alter "Experimenteller" mal ne Herausforderung, die Probe aufs Exempel zu machen. Wie sicher bist du dir mit der
2/3-Schäftung? Wenn es vielleicht nur zu 1/3 oder 1/2 geschäftet gewesen wäre... (ich dachte, ich hätte "Pickspuren" hinten gesehen  (siehe "rückseite.jpg))

:schaf:
Andi



Marienbad

da bin ich ziemlich sicher, denn alle Geräte in Geweihschäftung die ich gesehen habe
waren 2/3 in der Schäftung. (und es waren einige)

Gruß  Manfred :winke:

CptAhab

Zitat von: Der Wikinger in 24. Februar 2010, 21:00:07
Zitat von: CptAhab in 24. Februar 2010, 20:04:58
Schönes Material. Ist das Amphibolit oder gar Jadeit?

Sagt der Kelte doch oben, CptAhab !  :zwinker:
Hast recht, Tomaten auf den Augen. Interessanter Beitrag auf Wikipedia zu diesem Gestein.  :super:
The world is full of crashing bores. - Mozer

Larry Flint

#14
@alle:

... naja, gemeinhin gelten derartige Däumlinge, insbesondere wenn sie wie in diesem Fall auch noch aus einem besonderen Material sind, als Opfergaben. Dabei geht man davon aus, dass die seit Anbeginn historischer Zeit eindeutig nachgewiesene Kultpraxis, Miniaturversionen bestimmter Gegenstände (... dat können in diesem Zusammenhang aber auch Nahrungsmittel wie Brote, Viecher oder Menschen (... ja, manche Götter sollen auf sowas steh'n...) sein...) an bestimmten Orten und/oder mit bestimmten Handlungen den Göttern zu übereignen, auch in der Vorgeschichte vollzogen wurde.

Das scheint überhaupt nicht abwegig zu sein.

... zumal ja - wie Manfred bereits äußerte - ein wirklich effizientes Arbeiten mit dem Ding anscheinend nicht möglich ist. Auch das Material selbst spricht schon - wegen seiner Eigenschaften und seines Wertes - eher gegen eine Verwendung als "profanes Werkzeug".

Kurz: Das Ding war damals wie heute etwas besonderes und ich denke schon, dass man es im weitesten Sinne in die Sakralecke stellen kann, ohne dass es sich dort schämen müsste.

:winke:

Der Wieso-bin-ich-anscheinend-der-einzige-Dechselblinde-hier-Larry

PS: @Marienbad: Wie schreitet eigentlich deine Pöppelproduktion voran?


 

Marienbad


PS: @Marienbad: Wie schreitet eigentlich deine Pöppelproduktion voran?

[/quote]


Ist in Arbeit Larry  :winke:

queque

Moin,

sehr schönes und unteressantes Teil.

Zitat von: Marienbad in 24. Februar 2010, 21:12:30
ich denke auch an einen kultischen Hintergrund,

Ich denke, das heißt auf Deutsch: "Keine Ahnung, worum es sich handeln könnte."

Nichts für ungut, Manfred und Steen, aber mit diesem Urteil ist man allzuschnell bei der Hand.
Gibts aus Keltens Gegend ähnliche Funde, die zweilfelsfrei auf einen kultischen Hintergrund schließen lassen?
Würde mich aufrichtig interessieren, da ich da unten öfters mal Urlaub mache.
Lasst es mich also bitte wissen.
Gruß
Bastl

Der Wikinger

Tja, Bastl so kann mans ja auch interprätieren !  :zwinker:

Ich denke, der "Larry Flint" hat oben ganz schön dafür argumentiert !  :super:

Marienbad

Moin Bastel,  :winke:

ich habe aber auch von einem Grab geschrieben :zwinker:,
du glaubst ja nicht was die damals den Toten alles mit ins
Grab gelegt haben. Für ein Grab in der Nähe spricht das
aussergewöhnliche Material, die Winzigkeit und der vollkommene
Erhalt des Fundes.

Manfred  :winke:

Kelten111

Hallo und Danke miteinander :zwinker:
Sind 5 Kleine Beile Gefunden worden 3 von mir , und ein Bruchteil einer so glaube ich Keule!
Die ist aber auch nicht größer :-D
Stell ich mal morgen rein :zwinker:
Ein kleines geht immer noch ab und ist irgendwo im Amt und keiner weis wo!!!
Ich glaube aber auch eher an Kultische verwendung als Arbeitszeug wohl zu klein , den arbeiten die man mit so einen kleinen Beil machen kann konnte man bestimmt mit einen Silexgerät besser bearbeiten :winke:

Marienbad

Moin Kellten111  :winke:

das bestätigt meine Vermutung von einem angepflügten Grab.
Die 5 Beile und der Keulenrest deuten darauf hin.

Glückwunsch  :super:

Manfred  :winke:

Larry Flint

Zitat von: queque in 25. Februar 2010, 17:51:19
[...] Ich denke, das heißt auf Deutsch: "Keine Ahnung, worum es sich handeln könnte."

Nichts für ungut, Manfred und Steen, aber mit diesem Urteil ist man allzuschnell bei der Hand.
[...]

... also wenn ich denke, bedeutet das in diesem Fall, dass ich mir eben einen Kopp mache, worum es sich handeln könnte.

Für kultisch (im Gegensatz zu profan) spricht, denke ich, dass es sich wohl um eine nichtfunktionale Miniaturausgabe eines Werkzeugs handelt. Und nichtfunktional bezieht sich hier zum einen auf die Größe dieses Teiles und mehr noch auf das Material, dass nicht unbedingt für Werkzeuge geeignet ist (Serpentinit ist, soviel mir bekannt ist, mehr als ziemlich weich...). Zudem ist das für Werkzeuge ungeeignete Material ziemlich exklusiv und meist hat man sich bei den Sachen, die man aus diesem Zeug gefertigt hat, besondere Mühe gegeben...

Und wie's scheint, hat offenbar auch niemand das Ding für Arbeiten, die man gemeinhin mit Dechseln und Beilen verrichtet hat, genutzt. Soweit ich weiß, trifft dies auch auf die große Mehrzahl geschliffener Axt-, Beil- und Dechselklingen aus "edlen Materialien" wie Serpentinit, Nephrit, Jadeit etc. zu - sie weisen selten die werkzeugtypischen Abnutzungsspuren auf, obwohl gerade diese Materialien diesbezüglich teilweise besonders empfänglich sind.

Ich denke, dass das zu denken gibt..., oder?


:winke:

Larry



queque

Ich denke ...  :kopfkratz: ... ich bin soweit überzeugt, als dass ich Eure Argumente für einsichtig halte.  :-)

:winke:
Bastl

queque

Oh Gott, bevor Larry ob der Unschärfe meines Ausdrucks interveniert:

Eure Argumente sind nachvollziehbar und plausibel, ich bin einsichtig.

Sorry,
Bastl

rolfpeter

Servus,

ich würde mich der Meinung, daß es sich um ein "Symbol", vielleicht eine Grabbeilage handelt, anschließen.

Die kleinen Serpentinitbeilchen gab es in der Chamer Kultur, wenn ich richtig gelesen habe.

Wenn das Stück 10 Jahre beim "Amt" geschlummert hat, dann hätten die vom "Amt" ja auch mal was detailliertes zur näheren Deutung sagen oder schreiben können.

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Kelten111

Hallo Leute Hallo rolfpeter :winke:
Das ist ja das Trauige !!!
Die wusten nicht mal das es sich hier um eine Dechsel handelt :nono:
Meine Beile aus einer anderen Fundstelle wurden als Trapezbeile datiert , weil sie keine Dechsel kannten auser Schulleistenkeil. :nono:
Dabei sind unter den Stücken 7 Dechsel , darunter mein besonderes Stück ( Dechselklinge aus einer Grundform)
Das es 10 Jahre im Amt schlummerte so wie du sagst liegt daran das sie ein paar mal umgezogen sind und sie die Beile nicht mer finden :wuetend:
Meiner Meinung nach peinlich für so ein Amt.
Hier die vermutliche Keule  :glotz:
Ebenfalls Serpentenit.
Mase : 2,5cm Breite x 2cm  1,4cm Dicke
Bohrlochdurchmesser ca 1,9 cm

thovalo

Um eine Anregung zu geben:

Es ist sicher eine Beil- und keine Dechselklinge.
Datiert jung- bis spätneolithisch.
Solche Miniaturen aus "Grünsteinvarietäten" wurden durchaus verwendet.
Es gibt den Vorschlag des Einsatzes als "Stechbeitel" z. B. zur Aushöhlung von kleinen schmalen Holzgefäßen.
Dabei werden die Klingen mit der Schneide in eine längs gerichtete Schäftung eingesetzt.

Als Empfehlung zur Literatur:
Catherine Joyce
Hauterive-Champréveyres
Le village du Cortalloid classique: etude de l'outillage en roches polies
Archéologie neuchâteloise
ISBN 978-2-940347-38-4
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Kelten111

Interresant :glotz:
Danke für eure Meihnungen  :super:

Kelten111

Hallo Freunde es sind bestimmt einige Neu in Forum die diese auch gerne sehen wollen
Deshalb mein schreiben , evtl weis wer was Neues dazu ?

steinsucher

Zitat von: Kelten111 in 10. Mai 2011, 22:14:16
Hallo Freunde es sind bestimmt einige Neu in Forum die diese auch gerne sehen wollen
Deshalb mein schreiben , evtl weis wer was Neues dazu ?

Nein, aber auch speziell Dir und vor allen Dingen Deiner Familie alles Gute.

Bleib ein anständiger Kerl.

Fritz.