Fremdmaterial

Begonnen von El Grabius, 25. Februar 2007, 14:34:39

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El Grabius

Hallo Leute,

Ich bräuchte bitte mal Euren fachkundigen Rat bezüglich der Herkunft. Bei den abgebildeten Resten handelt es sich um verschiedenartigen Silex. Alle Stücke sind in meiner Gegend absolutes Fremdmaterial und kommen in der Natur nicht vor. Vielleicht kennt jemand das eine oder andere Erscheinungsbild aus seiner Heimat oder kann es zuordnen. Als geologischen Laien fällt es mir schwer die Eigenschaften zu charakterisieren, aber ich probiere es mal und fang mal von
Oben an: Schwarz, im Gegenlicht schwarzbraun, glasähnlich, leicht durchscheinend, perfekter glasartiger, muscheliger Bruch.
Mitte li. Grau, grob mikrokristallin (sehr matt), undurchsichtig, wenig muscheliger Bruch.
Mitte mi. Hellgrau, speckiger Glanz, undurchsichtig, von feinen dunkleren ,,Adern" durchzogen, muscheliger Bruch
Mitte re. Schwarz, undurchsichtig, mikrokristallin (leicht Matt), muscheliger Bruch
Unten li. Rinde weiß, fein porös, Material am Rand weiß, weißgrau zum Kern hin dunkelgrau werdend, undurchsichtig, perfekt muscheliger Bruch, fast glasartig glatt.
Unten mi. Rinde Graubraun, grob porös, Material schichtförmiges weißes Randband, zum Kern hin grau mit punktförmigen Einlagerungen (weiß- und bräunlich), undurchsichtig, leicht mikrokristallin (Matt), muscheliger Bruch.
Unten rechts: hell- bis dunkelgrau, undurchsichtig, perfekt muscheliger Bruch, fast Glasartig
Bild 3: gelb- orange – braune Rinde, Material weiß bis leicht gelblich, undurchsichtig, muscheliger Bruch, leicht mikrokristallin
Bild 4 und 5: rot-weiß gebänderte Rinde stark kristallin, Material undurchsichtig grau, grob mikrokristallin (matt), dunkelgraue bis schwarze fleckige Einlagerungen, leicht muscheliger Bruch.
Bild 6 und 7: gelb-orange, glasartig, stark durchscheinend, perfekter muschelig, glasähnlicher Bruch. Feinste mikrokristalline Struktur.


Ich habe zwar zu manchen Stücken Hinweise und Vermutungen aber trotzdem würde ich mich freuen wenn ich den ein- oder anderen Tipp von Euch bekommen würde. Das eine Herkunftsbestimmung nicht einfach ist und nur von absoluten Experten (sind ja hier) unter Schwierigkeiten getroffen werden kann, weiß ich aus zahlreichen LDA-Gesprächen. Aber vielleicht geht ja mit der modernen Internettechnik doch was.

Vielen Dank und viele Grüße El Grabius   :prost:

El Grabius


El Grabius


Silex

Servus El Grabius, ich hab all das im Fundus vertreten, vor allem von einer endpaläolithischen Fundstelle, aber eine Zuordnung kann ich einfach nicht wagen.... da muss ein Spezi her.... ich könnte nochmal die Beutelchen aufmachen und die  Fundobjekte mit den Fundberichten korrellieren ...aber das wird dauern.... zudem sind diese Funde teilweise von  verschiedenen Bearbeitern  eingeschätzt , was zu weiterer Verwirrung führen würde.... wir warten auf Khamsin.... möchte ich vorschlagen...
trotz aller  bescheidenen und hoch anzurechnender Versuche im Netz ist diese hochinteressante Problematik noch nicht einmal angerissen verstehbar...
Servus
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

El Grabius

Zitat von: Silex in 25. Februar 2007, 22:29:14
Servus El Grabius, ich hab all das im Fundus vertreten, vor allem von einer endpaläolithischen Fundstelle, aber eine Zuordnung kann ich einfach nicht wagen.... da muss ein Spezi her....
trotz aller  bescheidenen und hoch anzurechnender Versuche im Netz ist diese hochinteressante Problematik noch nicht einmal angerissen verstehbar...
Edi

Grüß Dich Edi,
Danke Dir für die Antwort und Dein Angebot die entsprechenden Fundbeutel nochmal aufzuschnüren. Diese Mühe möchte ich Dir nicht aufhalsen. Vielleicht hab ich es mir (wider allen Experten-Hinweisen) einfach zu leicht vorgestellt, die Vielfalt ist enorm. Aber die Neugier, zu wissen welch frühgeschichtlichen Touristen in meiner Gegend verweilten, trieb mich zu diesem Internetversuch. Evtl. kommen auch noch ein paar Hinweise (Amt, Khamsin) -  ich denke ich würde "mein" einheimisches Material vermutlich "im Netz" wiedererkennen. Das an Rohstofflagern Werkzeuge hergestellt wurden ist logisch aber woher und wohin diese Leutchen kamen und gingen wäre hochinteressant. Das Problem ist, dass Bilder und Beschreibungen ein "in der Hand halten" nicht aufwiegen. Hier trotzdem mal ein schöner Rohstoff-Link: http://www.uf.uni-erlangen.de/rohmat/a_page.html. (War zu faul die Suchfunktion zu betätigen ob er schon bekannt ist)
Die Materialien welche als "Fremdlinge" aufgetreten sind: Lydit, versch. Hornstein (Jura), Kreide-Feuerstein, Quarzit und ... ??
Persönlich liegt mir die Herkunft von 003 am Herzen.

Vielen Dank und viele Grüße El Grabius :winke:


Silex

Servus nochmal, El Grabius,
das Teil 003 könnte durchaus ein besonders homogener Jurahornstein sein (vielleicht sogar getempert) .
Ähnliche Artefaktvarietäten sind mir hier schon  auf der Alb untergekommen. Allerbester Grundstoff.
Ganz oben das  kleine,  schwarze Minispitzchen könnte vielleicht auch Lydit sein....
aber den kennst Du ja selber ziemlich genau...
Bis bald
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.