Kern / Lamellenkern

Begonnen von StoneMan, 06. Dezember 2025, 18:17:44

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StoneMan

Moin,

die Fundstelle befindet sich im Westen der Grafschaft Bentheim / Niedersachsen.

Bei diesem fast schwarzen Gestein (Silex) war das schwierigste die Farbtreue (Foto) zu erhalten.
Es ist nicht schwarz, nicht anthrazit – sepia, kommt am nächsten.

Alle Umgebungsfarben spiegeln sich darin wider.

Mit der Lupe kann ich bis 2 mm in den Stein hineinsehen.
Vereinzelte Bryozoa (maritime Moostierchen) und viele milchige "Punkte / Flusen".

Ventral = Altfläche / Bruch (?), auch diese Oberfläche glänzt wie alle dorsalen Abschlagsbahnen.

Der Kern weist vier eindeutige konkave Abschlagbahnen (Negativ-Spuren) mit Längen von 17 bis 29 mm
und mittleren Breiten von ~ 5,0 mm auf.

Eine intentionelle Bearbeitung ist somit belegt.

Möchte jemand zum zeitlichen Horizont eine Einschätzung wagen?

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Jondalar

#1
Hallo Jürgen,

ein schöner Fund und eine tolle Beschreibung + Präsentation! Vielen Dank für Deinen Beitrag.

Die Größe  und die annähernd hufeisenförmigen Form des Stückes legen doch eine mesolithische Provenienz nahe, oder? Was 'sagen' denn andere Stücke des Fundortes?
Viele Grüße

Jondalar
'Das Leben ist einfach, aber wir bestehen darauf, es kompliziert zu machen!'
(Konfuzius)

StoneMan

Moin,

und Danke Jondalar

Zitat von: Jondalar in 06. Dezember 2025, 20:15:49...
Was 'sagen' denn andere Stücke des Fundortes?
...

Die wenigen, die ich habe, machen mir noch Kopfschmerzen...  :kopfkratz:

Das Suchgebiet ist "neu" für mich.

Ansonsten gibt es Neandertaler-Funde in der Region.

Gruß

Jürgen
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Antoine de Saint-Exupéry

Neos

Moin, Jürgen,

schön von dir mal wieder ein Artefakt zu sehen!  :super:

Zitat von: StoneMan in 06. Dezember 2025, 18:17:44Möchte jemand zum zeitlichen Horizont eine Einschätzung wagen?

Eine zeitliche Einschätzung finde ich insofern schwierig, weil

  • wir hier lediglich einen Korrekturabschlag eines Klingenkerns vorliegen haben.
  • es den bipolaren Abbau von Kernen vom Paläolithikum bis zur (eher selten) Jungsteinzeit gegeben hat.
  • die Beifunde, wie du schreibst, zeitlich nicht eindeutig zuzuordnen sind.

Müsste ich mich festlegen, würde ich zu einem mesolithischen Kern(-Fragment) aufgrund der Größe und der Bipolarität tendieren.

Viele Grüße in den Pott  :-D

Frank

StoneMan

Moin Frank,

Danke Dir.

Zitat von: Neos in 07. Dezember 2025, 10:22:58...schwierig, weil...
...die Beifunde, wie du schreibst, zeitlich nicht eindeutig zuzuordnen sind.

Zumindest ich nicht.

Ich stelle demnächst noch zwei oder drei Kleinigkeiten ein.

Bis neulich.  :-D

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
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