Zwei winzige Mikrosilex

Begonnen von Hadubrand, 02. August 2013, 20:55:01

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Hadubrand

Ich denke sie sind als Artefakte leicht zu erkennen. Hab leider kein Makroobjektiv.

LG
Hadubrand

thovalo

#1
Jippp gar kein Problem!
Süddeutschland?

Interessante Färbung des Materials.  :glotz:
Wirken beide "getempert"!

Sollten sie das sein,
dann liegt die Annahme einer mesolithischen Zeitstellung nicht fern.

Belege wie der kleinere rechts finden sich seit der Zeit des Neandertalers.
Im Neolithikum sind sie im nördlichen Deutschland und Skandinavien reich vertreten.

Im Rheinland gibt es bislang zwei Fundstellen an denen sie in umfangreichen Mengen auftreten.
Hier scheinen sie insbesondere mit dem späten Neolithikum vergesellschaftet zu sein und sich
in zwei großen Vorkommen auf den Rheinlauf zu konzentrieren.

Es drängt sich allerdings auch der Verdacht auf, dass sie von den meist älteren Männern die sich als Sammler mit Urgeschichte befasst haben einfach nicht wahr genommen, übersehen oder als "nicht so interessant" liegen gelassen worden sind.

Viele Stücke weisen eindeutige Gebrauchsspuren auf.
Welche Funktion sie erfüllt haben können ist bis heute absolut ungeklärt geblieben.

lG Thomas  :winke:


Eine Auswahl von Mikrokratzern einer einzigen Fundstelle mit einigen tausend Artefakten mit Hinterlassenschaften von der Bischheimer Kultur bis zu den Becherkulturen vom rechten Niederrhein. Aus dem Gesamtfundareal mit mehreren Fundkomplexen stammen gut zweihundert Belege dieser besonderen Fundgruppe.
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Hadubrand

Vielen Dank für die eingehenden Informationen und das interessante Vergleichsmaterial! Mein Fundort (südliches Burgenland, Österreich) war nur 100 oder 200 m von den abenteuerlichen Quarzzerlegungen und Silexprodukten entfernt, die ich hier früher in anderen Threads zeigte. Es befindet sich dort in der Nähe eine (wahrscheinlich artesische) Wiesenquelle, die alle möglichen Zeitgenossen für einen kürzeren oder längeren Aufenthalt eingeladen haben mag.

Zum braunrötlichen Material vermag ich leider gar nichts zu sagen. Es könnte Radiolarit oder auch Jaspis sein. Von beiden gibt es in einiger Entfernung Vorkommen (Jaspis bei Kohfidisch und dann im Zemplengebirge in Ungarn; Radiolarit z. B. auch in Szentgál, Ungarn).

Vielleicht befindet sich unter den anderen kleinen Splittern, die ich damals auflesen konnte, auch noch das eine oder andere, das man nicht unbedingt als Abfall bezeichnen muss?

LG
Hadubrand

thovalo

Zitat von: Hadubrand in 04. August 2013, 18:44:52
Vielen Dank für die eingehenden Informationen und das interessante Vergleichsmaterial! Mein Fundort (südliches Burgenland, Österreich) war nur 100 oder 200 m von den abenteuerlichen Quarzzerlegungen und Silexprodukten entfernt, die ich hier früher in anderen Threads zeigte. Es befindet sich dort in der Nähe eine (wahrscheinlich artesische) Wiesenquelle, die alle möglichen Zeitgenossen für einen kürzeren oder längeren Aufenthalt eingeladen haben mag.

Zum braunrötlichen Material vermag ich leider gar nichts zu sagen. Es könnte Radiolarit oder auch Jaspis sein. Von beiden gibt es in einiger Entfernung Vorkommen (Jaspis bei Kohfidisch und dann im Zemplengebirge in Ungarn; Radiolarit z. B. auch in Szentgál, Ungarn).

Vielleicht befindet sich unter den anderen kleinen Splittern, die ich damals auflesen konnte, auch noch das eine oder andere, das man nicht unbedingt als Abfall bezeichnen muss?

LG
Hadubrand


Auf den Bildern sind besondere Details nicht sicher zu erkennen.
Das Material ist ganz ungewöhnlich.
Radiolarit oder Jaspis .... kenn mich da zu wenig aus, jedenfalls ein edel wirkendes Zeug.

Wenn da einmal was intensiv gut durchgearbeitetes auftritt wird das ein wahres "Schmuckstück" sein.

Sehr schön!

Danke fürs zeigen!  Thomas 
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.