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Gestern fand sich auf dem eigentlich sehr stark spätaltsteinzeitlich geprägten Fundareal in Düsseldorf ein bemerkenswertes vollständiges und 3.9 cm (39 mm) langes Artefakt aus grauen Lanayefeuerstein aus dem Feuersteinabbau bei Sint Geetruid nahe Rijckholt (Niederlande). Der Maasfeuerstein wurde im Jungneolithikum über eine Fernverbindung über Land und über den Rheinlauf hinweg in die Region und darüber hinaus bis nach Westfalen ausgetauscht.


Die Umrissgestaltung und Zurichtung ist die einer Pfeilspitzenvorarbeit oder eines Bohrers, obschon für einen Bohrer die randumlaufenden Retuschen steiler ausgeführt nützlicher und eine ventrale Retuschierung nicht notwendig gewesen wäre.


Jedenfalls nutzte der letzte Besitzer das Gerät im Bereich des Proximalendes sehr intesnsiv als Funkenlöser als Teil eines steinzeitlichen Feuerzeugsets, zum dem noch Schwefelkies und zerfaserter Zunderschwamm gehört haben.


Interessanterweise ist der gesamte Randumlauf nicht verrundet, wohl aber bildete sich Glanz auf der Ventralseite und der dorsale Grat wurde sogar sehr deutlich verrundet. Diese beiden Merkmale hat demzufolge sicher nicht das Tragen des Feuerzeugs in einer Ledertasche verursacht sondern das Halten des Stücks zwischen Daumen und Zeigefinger und der fordauernde streichend ziehende Gebrauch, durch den sich mit der Zeit die starke Verrundung der Basis ausgebildet hatte.

Obschon das Fundaufkommen jünger neolithischer Artefakte auf der Feldflur nicht stark ausgeprägt ist, ist dies nun bereits der dritte Funkenlöser den ich dort auflesen konnte und sicher eines der ungewöhnlichsten Exemplare die ich bislang finden konnte.

Charakteristisch und direkt als Funkenlöser zugerichtet sind vor allem die "fingerförmigen" Funkenlöser, die aus Feuersteinklingen hergestellt worden sind. Sonst findet man die Verrundungen auch an Ecken und Kanten von gebrochenen Gerätschaften, Abschlägen oder Klingen.


Die hier vorliegende intensive andersartige Ausformung ist davon deutlich abweichend.


liebe Grüße
Thomas

Nähere Ansichten der Ausformung     

Der Glanz auf der Vetralseite und die Verrundung des Grates auf der Dorsalseite