Dreieckige (?) Pfeilspitze

Begonnen von queque, 13. Mai 2010, 20:53:34

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

queque

Einen gesegneten Vatertag alle miteinander,

diese nette dreieckige (?)  Pfeilspitze gab es heute auf dem von Römerzeug durchseuchten Acker.  :-D
Sie misst von der Spitze bis zur Basis 2 cm und an der Basis 1,9 cm. Gewicht muss ich noch ermitteln. Dorsal ist sie komplett und ventral teiweise flächenretuschiert.
Farblich täuschen die Fotos, denn der Flint ist farblos. Hat jemand eine Idee, was für ein Material das sein könnte?
Ich habe hinter das "dreieckig" ein Fragezeichen gesetzt, da ich anfangs nicht sicher war, ob da vielleicht noch ein Schäftungsdorn dran saß, aber ich glaube nicht, oder? Dafür scheint mir die Basis zu dünn.
Was die Datierung angeht bin ich einigermaßen ratlos. Könnte von der Form her BK sein, allerdings fehlen dafür aussagekräftige Beifunde und ich kenne das Material nicht.
:winke:
Bastl

Larry Flint

... sieht schon irgendwie so aus, als hätt's da 'nen Dorn weggehau'n. Zudem deucht mir, dass das Ding wohl auch noch dereinst geflügelt war.

Zeitstellung kannste dir ja an den Fingern abzählen, oder?

:winke:

Larry

Moonk

Glückwunsch zu dem Kleinen. :super:
Sieht aus wie Bryozoen-Flint mit den vielen Moostierchen. :kopfkratz:
HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

thovalo

#3
Lieber queque!

Da hat der Vatertag Dir etwas schönes beschert!!!   :zwinker:


Schäftungsdorn und Flügelenden hat es offenbar dahin gerafft dachte ich zuerst, doch Du hast recht, sieht nach angemackter möglicherweise grader Basis aus! Das kannst du am Original am besten einschätzen!

Das transparente Material ist "nordischer"Geschiebefeuerstein.
Sieht sogar nach "Bryozoenfeuerstein" aus! (Moonk´s Auge :super:)

Nächste sichere Lagerstätte von "nordischem Feuerstein" dieser Qualität ist die äußerste Verbreitungsgrenze bei Ratingen-Breitscheid (Kreis Mettmann).

Sonst kommt dieses Material vielleicht auch in den glazialen Geschiebeablagerungen im Raum Krefeld vor!?


Sehr homogen, für "Feinarbeiten" ideal und daher immer gern verwendet!


Was auffällt ist das breit-dreieckige Blatt im Gegensatz zu den lang-schmalen Varianten mit Dorn und Flügelenden!  

Endneolithikum bis Bronzezeit!


LG  thomas     :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

queque

Dank Euch fürs Antworten:

@ Moonk und thovalo: Habe mir mal auf RPs Homepage Bryozoenflint angeschaut. Kannte ihn nur vom Namen, habe aber noch nie etwas Entsprechendes in den Händen gehalten. Kommt auf jeden Fall hin.

@ Larry: Habe Finge, kann zählen ... vor allem, wenn die ursprüngliche Form nicht dreieckig war.

Wie gesagt die Basis ist sehr dünn, kann aber auch in diese Form weggebrochen sein. Wenn da ein Dorn war, dann trifft Thomas' Datierung mit Sicherheit für die Region hier zu.
Habe leider vergessen wo genau in Spanien, aber da hat man in einer Höhle in einer Schicht, die auf ca. 16.000 v.Chr. datiert wird, jede Menge geflügelte und gestielte Pfeilspitzen gefunden, die hier frühbronzezeitlich eingeordnet würden. Jürgen Weiner hat das einmal in einem Vortrag erwähnt ... in meinem Alter muss man damit anfangen, sich alles aufzuschreiben.
Vielleicht wisst Ihr ja, wo ganu das in Spanien war.

:winke:
Bastl

thovalo

#5
Kenn ich auch die Spanier!!

Hab auch irgendwo die Literatur dazu, die ich gerade nicht finden kann!  :engel:


Also mal ein Import nicht aus "westlicher" sondern sicher aus nördlicher oder nord-östlicher Richtung!

Übrigens auch bei nicht gewesenen Schäftungsdorn und Flügelenden wäre die Datierung Endneolithikum bis Bronzezeit wahrscheinlich!
:winke:


Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Larry Flint

... ja - und in Amerika gab's die auch - sogar noch bis vor ein paar Jahren.

Und jetzt?

Haben spanische Eiszeitler dat Dingen hier auf einem Betriebsausflug verloren?

Womöglich im Suff?

Gar dunnemals am Vatertag?

:kopfkratz:

... pinn nunmehr föllich ferunsicherd ...

:winke:

Larry


queque

Mein Gott, Larry: Klar ham die irgendwelche Touris nachm Spanienurlaub beim Picknickn liegenlassen oder sie ist irgendwelchen Indianern bei der Büffeljagd durch die rheinische Tiefebene im letzten Herbst aus der Tasche gefallen. :irre:

Ich wollte damit nur andeuten, dass es interessant ist bzw. dass ich es interessant finde, dass bestimmte typologische Merkmale in anderen Regionen ganz anders eingeordnet und gedeutet werden.

@ Thomas: Habe ich schon verstanden, mich nur ob der vorgerückten Stunde unklar ausgedrückt, was ja bereits Larry spitzfindig bemängelte.

So, ich freu' mich über meine erste mutmaßlich komplette spätneolithische bzw. frühbronzezeitliche Pfeilspitze aus Bryozoenflint und alles is juut, ok?

Schönen Tag zusammen
:winke: :winke: :winke:
Bastl

thovalo

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

rolfpeter

Zitat von: queque in 13. Mai 2010, 22:06:40

Vielleicht wisst Ihr ja, wo ganu das in Spanien war.

:winke:
Bastl

Klar, das war in der Höhle von Parpallo bei Valencia.
Datiert werden die Spitzen ins späte Solutréen, ca 17000 v. Chr. Ob es sich um Pfeilspitzen oder Projektilspitzen für Speerschleudern handelt, sei einmal dahingestellt. Flitzebogenfunde aus der Zeit gibt's nämlich keine.

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

queque

Hallo RP,

wäre interessant wie groß und schwer die Dinger waren. Wenn sie die "normale" Größe und das "normale" Gewicht von "gängigen" Pfeilspitzen haben, dürften sie für Speerschleudern ein wenig mickrig gewesen sein, oder? Aber da wird Larry mehr zu sagen können.

Gruß
Bastl

rolfpeter

Ich will dem weisen Larry bestimmt nicht vorgreifen, meine aber, daß sich die Gewichte der Bewehrungen von Speerschleuderspeeren und Flitzbogenpfeilen nicht viel tun. Es gab ja auch Speerspitzen aus organischem Material, die von der Form her fließend in den Holzschaft übergingen, wo überhaupt kein Gewichtsplus an der Spitze war. Wichtig ist eher ein Leitwerk am Heck. Die hier betrachteten Speere waren ja auch keine fetten Prengel, sondern sehr grazil designte Fluggeräte.

Kurzum, anhand der Form und der Masse lassen sich Speerspitzen und Pfeilspitzen prinzipiell nicht unterscheiden.
Denk ich mal  :engel:

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

queque

Na, dann werde ich doch gleich nochmal bei Stodiek und Paulsen nachblättern, bevor ich mich wieder von Larry maßregeln lasse  :besorgt:.

So lange hab' ich dann mal besser nix gesagt  :engel:

:winke:
Bastl

a.k.a. rentner

Auf jeden Fall: Gratuliere :super:!

queque


Larry Flint

#15
Zitat von: rolfpeter in 14. Mai 2010, 12:47:35
Ich will dem weisen Larry bestimmt nicht vorgreifen, meine aber, daß sich die Gewichte der Bewehrungen von Speerschleuderspeeren und Flitzbogenpfeilen nicht viel tun. Es gab ja auch Speerspitzen aus organischem Material, die von der Form her fließend in den Holzschaft übergingen, wo überhaupt kein Gewichtsplus an der Spitze war. Wichtig ist eher ein Leitwerk am Heck. Die hier betrachteten Speere waren ja auch keine fetten Prengel, sondern sehr grazil designte Fluggeräte.

Kurzum, anhand der Form und der Masse lassen sich Speerspitzen und Pfeilspitzen prinzipiell nicht unterscheiden.
Denk ich mal  :engel:

HG
RP

... dem noch irgendwas inhaltlich neues hinzuzufügen käme irgendwie einer Trotzreaktion gleich.

:winke:

Larry

PS: Irgendwie muss ich aber noch zwanghaft anmerken, dass - soweit ich mich richtig entsinne - Ulle Stodiek (... der Mann mit dem Messergriff  aus Walroßpenisknochen - irgendwie fühlte ich mich durch diese Info seinerseits damals in meiner jugendlichen Unbedarftheit immer ein wenig - ähm -"bedrängt") ausschließlich konische Geschossspitzen aus Geweih u.ä. in seiner Arbeit behandelt. An ein paar Exemplare hat er aber mittels Birkenpech Feuersteinlamellen angepappt.

Und dann hat er damit auf's Übelste Bambi penetriert...

Ich bin heute noch traumatisiert. :besorgt:

Paulsen ist in der Sache wenig dienlich, vermute ich mal.

Was altsteinzeitliche Flitzebögen angeht, ist sowieso alles ziemlich spekulativ. Und darum möchte ich es nicht versäumen in diesem Kontext auf den wunderbaren Versuch unseres Kollegen Grams zu verweisen, bei dem er u.a. seine Alte vor der heimischen Wohnzimmerschrankwand mit einem Kinderbogen (ich glaub' es ist das Modell "Kojote") samt einer Pfeilkonstruktion, zu deren Beschreibung mir schlichtweg die Worte fehlen, posen lässt (http://hans-grams.de/Fund_Viersen_PDF/V903.pdf)- unübertroffen!!!


Marienbad

@  Larry         sah das Teil etwa so aus ?  :zwinker:

  Gruß  Manfred



Larry Flint


Marienbad

Ist fast alles auf Lager Larry :winke:

thovalo

@
Larry!

Danke schööön für den "linken" Link!!!!!!!!!

Jetzt hab ich die Bogen streichende "Ricke" vom Grams-Hans gleich als PDF-Datei auf´m Rechner  :super:

(das ist ein Scherz(keks), oder?)    :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Larry Flint

Zitat von: thovalo in 14. Mai 2010, 16:58:53
[...] (das ist ein Scherz(keks), oder?)    :winke:


... ich glaub' sowas nennt man eher einen "klinischen Fall". In finst'ren Stunden schau' ich aber immer wieder mal gern bei ihm vorbei, um fassungslos in Abgründe zu starren, die noch tiefer als die meinen sind...

:winke:

Larry

PS: Frag' mich gerade, ob ich dafür wieder einen Anschiss vom Admin kriege, denn auf "Grams" reagieren hier fast ebenso viele hysterisch wie auf meine Wenigkeit - mittlerweile verlangen einige selbsternannte Blockwarte ja schon meine Tilgung ...  :narr:

a.k.a. rentner

Bleib, Larry, bleib!!!!!!!!!!
Deine finstren Abgründe sind der Lichtstreifen am Horizont, das Licht am Ende des Tunnels.
Wer mit Dir, bzw. mit Kritik nicht zurechtkommt, der möge sich die Domain www.ja(-schön)sager.de sichern.
Solange Userbeschimpfung(war es denn jemals welche?) auch(!) auf fachlicher Kritik beruht, sei nichts gegen einzuwenden.
Daß Komminukation im Netz nicht wie auf einer Teeparty stattfindet......usw.usf.
m. 

thovalo

#22
Hm,

ich amüsiere mich herzlich und verstehe (glaube ich auch) den Ernst hinter der Ironie und der teils krass klar ausgedrückten Bildlichkeit, doch das ist ganz sicher nicht absolut konsensfähig!

Anecken willst Du, anecken wirst Du! Ist ja klar Dein Motto!  

Hier ist das Generationenprofil und sind die Befindlichkeiten ja weite "Bandbreite". Davon lebt das Ganze und es geht rund und zumeist fachlich orientiert zu.


Die Ansprache als "Blockwarte" ist bei dem Bedenken einer Reaktion der ADMINS vielleicht nicht ganz geschickt gewählt! Gewollt oder nicht.....  


Bleib und bleib rethorisch unvergleichlich ungebunden, eben so wie Du bist, geht sowieso nich anders .... !    :zwinker:

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Larry Flint

#23
... och, jetzt habt ihr mir aber ganz rote Öhrchen gemacht  :ups: - soviel Zuspruch bin ich hier gar nicht gewöhnt...  :-)

Darum bitte: :back2: - bevor ich hier noch wegschmelz'...

:winke: & in Liebe

Larry

PS: "Es gibt keine harmlosen Zivilisten!" - Dschonn Rämmbow :-D:


Geändert/gelöscht  von Rambo



queque

Zitat von: Larry Flint in 14. Mai 2010, 17:42:39
... och, jetzt habt ihr mir aber ganz rote Öhrchen gemacht  :ups: - soviel Zuspruch bin ich hier gar nicht gewöhnt...  :-)

Darum bitte: :back2: - bevor ich hier noch wegschmelz'...

:winke: & in Liebe

Larry

Geändert/gelöscht  von Rambo



Mensch Larry, jetze hab icke Tränen in die Augen: Du liebst Menschen, dat ick dat noch erleben darf: Morgen geht die Sonne bestimmt im Westen auf!!!

Ick lieb dir auch - ganz dolle !!!!

Bestürzt und gerührt  :heul:
Bastl

a.k.a. rentner

ähm......ich hab nicht das Gegenteil dessen geschrieben, was ich denke.....wenn das jemand denkt.
Bin Ironie-freie Zone....back to topics.........

queque

Ich wollte auch nicht ironisch sein: Ick lieb den wirklich, nu schon fast zehn Jahr' - aber rein platonisch!!!!
:winke: :winke:
Bastl