Mahlstein/Mühlstein: Wann gingen die mechanischen Mühlensysteme in Betrieb?

Begonnen von kliaber, 09. Juni 2011, 20:02:30

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kliaber

Liebe Freunde des Steinforums,
ich poste diesen Mahlstein/Mühlstein zum zweiten Mal mit besserer Fotoqualität. Er ist im Wurzelbereich durch einen umstürzenden Baum an die Oberfläche gebracht worden.
Er hat eine mit konstanten Radius verlaufende konkave Form mit Rillen auf der konkaven Oberseite. Er weist eine starke rostfarbene Verfärbung auf der gerillten Oberseite auf (BxLxH 20,40,20 cm)
In der Umgebung sind sehr viele Schlacken an der Oberfläche wie auch im kleinen Gebirgsbach zu finden.
Die Steinform ist meiner Auffassung nach nicht natürlichen Ursprungs, sondern ist direkt oder indirekt durch Menschenhand entstanden. Die konstante Krümmung wie auch die regelmäßigen Rillen lassen bei mir den Verdacht aufkommen, dass es sich bei diesem Stein um einen Teil eines wasserbetriebenen Mahlsystems (Mühle) handeln muss.
Nach einer schnellen Literaturrecherche sind Tierkraft/Wasserkraft betriebene Mühlen erst mit der Romanisierung in den Alpenraum gelangt (molino).
Was meint Ihr?
lg
Kliaber
PS: Der alte Blog
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,47581.0.html

Avatar11Retirement

Geiles Teil.
Ich vermute die Rillen könnten evtl. auf eine Maserung im Gestein kombiniert mit Verwitterung zurückzuführen sein.
m.

kliaber

... Veritterung glaube ich eben nicht, im besonderen wegen der Gesteinsart (roter Porphyr) und dem konstanten Radius. Wenn du mir ein Eiszeitszenario zeichnest, das dieses Muster mit der konkaven Form plausibel erklärt, lasse ich mich gerne überzeugen. Ich glaube, dass diese Form und Muster mit einem rotierendem Etwas entstanden ist. Hier liegen sehr viele Porphyrsteine herum, aber mit diesem Muster habe ich noch nie welche gesehen.
mit bestem Gruße
Kliaber

Avatar11Retirement

#3
Dann müsste der Mühlstein ja mit der Seite auf dem Ding gemahlt haben..............
Ich hab auch keine Ahnung, aber die Erfahrung, daß durch Arbeit konkav geschliffene Oberflächen anders verwittern als nicht polierte.
Vielleicht weil diese Struktur vorher anderen mechanischen Kräften ausgesetzt war, als die restlichen.
Ich glaube auch, daß das Ding nicht gebrochen ist.
Aber ein geiles Teil....ernsthaft.
m.
PS.: Ich meine natürlich, daß das ein Artefakt ist.......und ein wirklich schönes. Was habt ihr denn alle? Gibt es da nen Blog "I h8 Avater11retirement" der mir entgangen ist? In den mir bekannten wurde dieser Thread noch nicht erwähnt.
Sag ich Pfeilspitzen sind Pfeilspitzen, werd ich gehaun.
I#m learning by talking bullshit........so schafft man betonharte Synapsen in der verbliebenen Gehirnhälfte.

Avatar11Retirement

"Solche Rillen, wie in diesen Porphyrblöchen können sicherlich natürlich entstehen. Jedoch wage ich zu behaupten, dass diese Rillen (Foto rostfarbener Stein) auf keinen Fall natürlich sind, da sie auf keinen der sehr vielen Porphyrsteine, die hier in der Gegend vorkommen zu finden sind! Daneben ist Fakt, wenn dieser rote Phorphyr zerbricht, bekommt man niemals solche gleichmäßige Rillen auf den Bruchflächen. Was noch dafür spricht ist die sehr konstante Krümmung des Steines. Ich werde den besagten Stein im Frühjahr besser fotografisch dokumentieren und hier posten.
Meine Schlussfolgerung ist und ich gebe zu  etwas gewagt, dass es sich bei den Rillen um eine Abnutzung des Mahlsteines handelt, der durch ein wasserkraftbetriebenes System, wie auch immer das ausgesehen haben mag, entstanden ist. Schau dir mal das vergrößerte Bild vom rostfarbenen Stein genauer an. Dort sind natürliche Sprünge zu erkennen, die nicht eintlang dieser Rillen verlaufen. Spricht wohl gegen Schichten im Stein. Und das System war garantiert nicht ein klassischer Mahlstein mit Loch in der Mitte.  Big grinsing
schöne Grüße
Kliaber"
......und den Rest habe ich eben erst gesehen.
Tschuldige.
Spricht ja für sich selbst, da hätte ich nichts weiter hinzugefügt.
:super: