Hallo, Servus und Moin,

Tja... ich zerbreche mir schon eine Weile den Kopf über dieses Teil. Es stammt von einer eiszeitlichen Uferkante. Das kleine übriggebliebene Flüsschen hat sich ein wenig zurückgezogen, ist aber in Reichweite. Daher massives Neolithikum, sehr vereinzelt Mesolithikum und Paläolithikum (bestätigt).
Ein Abschlag ist es sicher... groß... zaghafte, lokale Retuschen auf dem 2. Bild erkennbar... komischer Flint (kennt den wer?)
Auf den letzten beiden Bildern ist ein Vergleich zweier Kanten dargestellt, wobei auf "kante 1.jpg" die rechte Kante auf dem ersten Bild nahaufgenommen ist, auf "kante 2.jpg" die distale Kante links oben.
Der Unterschied ist sehr deutlich... dürfte auf den Fotos auch ganz gut rüber kommen. Kann es sich bei "kante 1" um Arbeitsspuren Handeln ??
Es kommt mir "alt" vor... kann das Teil aber nicht datieren...
Hoffentlich hat das Grübeln mal ein Ende...

Gruß, Hansi

Hi Hansi,

sieht für mich nach klassischem Levallois-abschlab aus. Ist das nicht dasselbe Material wie der eine Schaber?

Andi

Wer soll denn hier was abgeschlabbert haben? Ist es nicht so, dass etwo im Mesolithikum der Mensch auf den Hund gekommen ist?

Würde sagen es könnte sich um GMS handeln 
Sicher kann das aber nur ein Fachmann sagen.
Levallouis denke ich auch.
Schöner Bullbus
Material sieht fast aus wie feiner Quarzit, oder?

Hi,
Levallois-Abschlag vermute ich auch. Das Material ist schon was Flintmäßiges... (ganz) leicht körnig aber kein Quarzit. optisch ne Mischung aus Flint und Quarzit.
An eine GMS denke ich nicht, weil nur auf der "Arbeitskante" (wenn man von einem Gerät ausgeht...) diese Spuren zu sehen sind, die aber nichts Scharfkantiges oder Frisches an sich haben. So etwas lässt sich über Fotos leider kaum vermitteln... von mir jedenfalls.
Danke + Gruß, Hansi

Genau das ist es ja !
Nur an der Arbeitskante und nichts frisches!
Ich denke an gebrauchsretusche!!!!!

Ach GMS heißt Gebrauchsretusche ?!

JO

Moin!

@Kelten3x: Aha, GMS; löse doch bitte für die Forumsteilnehmer die Abkürzung auf! Vielleicht könntest Du uns ach noch mitteilen, woher Du die Buchstabenfolge "GMS" kennst...

Schon jetzt meinen Dank im voraus KIS 

Moin!

Hey, Keltenmann, das kann doch nicht so schwierig sein! Oder schreibst Du einfach nur was nach, ohne zu wissen, wass es in Wirklichkeit bedeutet? Sollte das der Fall sein, dann kannst Du Dich auch direkt auf die falsche Seite des Ventilators stellen und die AN-Taste drücken.

Du weisst doch, was passiert, wenn man auf der falschen Seite des Ventilators steht, oder?

HG KIS

Hier wird zunehmend "schwarz" gesprochen ...

... meint, der Moderator ! 

Haha,
kommt Jungs, klärt mich auf!

Khamsin, maitre de silex,

Schön, dass Du Dich beteiligst... aber liegen wir nun mit unserer mittelpaläolithischen Levallois-Geschichte hier richtig??

Danke und Gruß, Hansi

Nur mal ganz vorsichtig in den Raum geworfen: sieht so vielleicht eine Kernscheibe aus? 

Meinem Gefühl nach nicht.......weder sehe ich Klingenbahnen an den Seiten, noch entspricht die Form des Abschlags einer Kernscheibe........
Die Schläge auf dorsal.jpg sprechen m.E. auch dagegen.......weisen weder auf eine präparierte Schlagfläche hin, noch entstehen sie beim Zerteilen des Kerns.
Ein daraus gefertigter Schaber/Kratzer  wäre -glaube ich- auch anders retuschiert worden,
Lasse mich aber gerne belehren.
Michi

... Kernscheibe dürfte es nicht sein, aus den o.g. Gründen

Nur mal ganz vorsichtig in den Raum geworfen: was passiert wenn man auf der falschen Seite vom Ventilator steht?
Ich weiß es wirklich nicht ......gehe aber davon aus.........daß ich genau da stehe.
Auf der falschen Seite vom Ventilator und auf der Leitung.
Und woher nun GMS ?
Michi

Wenn du auf der falschen Seite vom Ventilator stehst kommt keine frische Luft. Das ist dann so zu sagen die Ganz Miese Seite.

Aber mal im Ernst: Wenn man eine Schlagfläche anlegen will, wird doch erst mal ein großer Abschlag gemacht, damit die Schlagfläche entsteht. Kann das nicht genau so ein Abschlag sein? Wie gesagt, ich habe keine Ahnung und versuche durch diese Brainstorming zu lernen.

Hi Fuchs,
... lernen will ich hier auch, daher nochmal ein Appell an die erfahrenen Kenner, mich (uns) zu unterrichten. Der erste Schlag, von dem Du sprichst (für einen Klingenkern) müsste aber dorsal mit Kortex überzogen sein. Solche Kappen findet man auch öfter. Das ist hier offensichtlich nicht der Fall. Dieser Abschlag steht aufgrund seiner Abschlagsnegative also in der Kausalkette zum Gerät... oder ist das Ziel. Hier gehe ich aufgrund der Form und natürlich der GMS (jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, das Rätsel aufzulösen) und nicht zuletzt wegen der Größe von Letzterem aus. Hier kommen die Merkmale eines Levalloisabschlages ins Spiel. Nun kannst du Wiki oder sowas zu Rate ziehen. Es wäre allerdings großartig, wenn einer der Altvorderen sich durchringen könnte, etwas dazu zu schreiben... ich kenne mich damit auch nicht aus und kann nur vermuten... bei mir fehlt gute Literatur.
Sollte es sich hierbei um einen Levalloisabschlag mit Gebrauchsspuren handeln, so wäre es ein sehr alter und für mich seltener Fund... und sicher nicht alltäglich. Ich will das aber sicher nicht behaupten und lasse mich gerne eines Besseren belehren.
Also Fuchs... hoffen wir, dass ein Kenner mich (uns) hier noch mit seiner Weisheit beglückt.
Danke für die Beteiligung + Gruß,
Hansi 

Du hast Recht, wir müssen auf die echten Kenner warten! (Der liebe Wikinger hat in den Kennzeichen eines Flintgerätes eine Abbildung eines Klingenkerns eingestellt, mit Terminologie. Das hab ich mir ausgedruckt und über den PC gepinnt. Da ist die Kernscheibe auf der Dorsalseite ohne Rinde dargestellt. Um den großen Abschlag zu machen, sind schon vorbereitende Abschläge gemacht worden. Diese waren notwendig, um die Dicke der Kappe zu reduzieren. Denke nach wie vor, das die Abbildung deinem Teil sehr ähnlich sieht. Aber guckst du selbst. Ist aber weiterhin nur eine Intuition.)
Das mit der GMS bleibt auch mir verschlossen, die Gebrauchsspuren können aber auch natürlichen Ursprungs sein?