Fragment einer Kalksteinperle?

Begonnen von dagmar.st, 29. Januar 2013, 13:57:07

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dagmar.st

Hallo

handelt es sich bei meinem Fund um das Bruchstück einer Kalksteinperle?

Ich habe die Innenseite und die Spuren der Bohrung versucht, so gut wie möglich zu

fotografieren;

Länge 25mm, Breite 13mm:

ich hoffe, Ihr könnt etwas dazu sagen;

einen abgebrochenen Bohrer habe ich gleich mit abgelichtet.

L.G. Dagmar :-)

neolithi

Ich glaube nicht an Perle und Bohrung, letztere müsste Riefen quer zur Innenwand produzieren, nicht längs. Mir sieht das nach einem Abdruck von ehemals fossilem Holz, das inzwischen herausgewittert ist, aus.
Der vermeintliche Bohrer daneben sieht mir eher nach Geofakt aus, oder gibt es eindeutige Retuschen?

HG

neolithi

Kelten111

Dere .
Da muss ich mich meinen Vorredner anschliesen .
Denke da eher an einen Fossilen Einschluss .
Bohrung müssten Riefen haben .
Der Bohrer ist auch für mich klar ein Geoartefaakt .

Mfg fredi :winke: :winke:

Levante

Hallo,

dein Kalkstein schaut mir eigentlich eher wie eine keramische Masse aus.

Kalk hat eigentlich keine Magerung.

Jedoch wäre auch eine Tonperle sehr merkwürdig, da im "Loch" ja noch eindeutig die Abdrücke von einem kleinen Stock (Holz) zu erkennen sind.

LG

Patrick 
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)


Levante

Wir sollten wir erst mal versuchen die Materialfrage zu klären.  :kopfkratz:

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Steinkopf

Zitat Levante:

"dein Kalkstein schaut mir eigentlich eher wie eine keramische Masse aus."

Eine Quelle kann ich nicht nennen, aber irgendwo hab ich davon gehört, dass
geplante Löcher beim Brennen von Keramik durch eingearbeitete organische
Materialien (Halme, Stängel etc.) erreicht wurden. Das organische Material
war beim Brennen zumeist verschwunden.

LG
Jan

mc.leahcim

Ich kenne das von der Tonpfeifenherstellung im Kannenbäckerland. (Westerwald) Hier wurde Pfeifengras oder Stroh verwendet.

Die Tonpfeifenherstellung

Als erster Arbeitsgang wurde der Ton mit seinen verschiedenen Magerungsanteilen in großen Bottichen oder Wannen gewässert und gründlich durchgewalkt, bis er eine homogene, leicht knetbare Masse war. Dieser Fertigungsgang unterlag der Obhut der Wirker (Gesellen), eine Berufsbezeichnung die eigentlich in der Textilbranche beheimatet ist.
Dann kam die Stunde der Pfeifenbäcker, der "Euler", wie die Töpfer und Pfeifenbäcker früher im Westerwald genannt wurden: von Hand wurde der Ton zu einer langen und dünnen Wurst ausgerollt und der Stiel geformt. Die Durchbohrung des Stieles geschah entweder mit einem Strohhalm der in die Stielform mit eingearbeitet wurde (er verglühte dann beim Brennen) oder durch einen durchgesteckten Draht, der nach dem Trocknen und vor dem Brennen wieder entfernt wurde.

Michael
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

dagmar.st

Hallo

ich danke Euch, dass Ihr mir mal wieder die Augen öffnet;

hätte ich logisch gedacht, hätte mir klar sein müssen, dass man mit dem Querschnitt
eines solchen Bohrers nicht ein solches Ergebnis erzielen kann...wie auch :kopfkratz:.....

Ich habe das Fragment mal unter's Mikroskop gelegt und da kann man deutlich die Struktur eines Halms
erkennen, tatsächlich aber auch eine gewisse Magerung, die mir mit bloßem Auge gar nicht aufgefallen ist.

Den Rest des " Bohrers " habe ich noch einmal fotografiert, aber eindeutige Retuschen im Sinne von Retuschen erkenne ich auch nicht oder sind die fehlenden kleinen Ecken als solche anzusehen???

Danke noch einmal an alle!!!

Gruß  Dagmar :-)

StoneMan

Zitat von: dagmar.st in 30. Januar 2013, 12:33:05
...
Den Rest des " Bohrers " habe ich noch einmal fotografiert, aber eindeutige Retuschen im Sinne von Retuschen erkenne
ich auch nicht oder sind die fehlenden kleinen Ecken als solche anzusehen???
...
Moin Dagmar,

ein Bohrer sollte, egal wie viele Kanten er besitzt, mindestens an zwei Kanten Absplisse (Gebrauchsretusche) aufweisen,
da eine Kante mindestens von einer anderen gegenüberliegenden Kante den notwendigen Gegendruck bekommt.

Wird ein weiches Medium gebohrt sind Absplisse, ggf. durch Schmutz hervorgerufen, nur im Mikrobereich zu sehen,
vielleicht auch als Verrundung der Kanten (Politur) oder auch gar nicht.

Ich denke das ist kein Bohrer.

Gruß

Jürgen

Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry