Spezialwerkzeuge, doch wofür? (Hauptfundplatz 2)

Begonnen von thovalo, 05. Juni 2010, 17:21:54

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thovalo

Drei weitere Artefakte vom Fundplatz der eine hohe Stückzahl von Klingengerätschaften überliefert hat!  :winke:


Vom 2. Hauptfundplatz (Werkplatz und Siedlungsstelle) auf dem Großsiedlungsareal stammen diese drei kleinformatigen Spezialwerkzeuge aus Feuerstein der Varietät "Rijkholt", die offenbar für behutsam durchzuführende Feinarbeiten verwendet worden sind.

Doch welche? :kopfkratz:


Maße:

Stück Rechts: Länge 3.9 cm; bifaziell zur ausgezogenen Spitze hin retuschiert

Stück Mitte: Länge 4.7 cm; bifaziell zur Spitze hin retuschiert

Stück Links: Länge 4.9 cm; bilateral äußerst feingliedrig ventral-dorsal zur Spitze hin retuschiert
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo

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thovalo

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

queque

Hallo Thomas,

könnte es sich bei dem mittleren und rechten Stück nicht um Vorarbeiten bzw. verworfene Pfeilspitzen handeln? Das letzte Stück könnte eine schneidende Funktion gehabt haben, oder nicht?

Viele Grüße
Bastl

rolfpeter

Servus Jungs,

Links: distales Spitzklingenbruchstück? Es gibt die ja auch in Ausführung "dünn".
Das mittlere Stück scheint mir ein geschäfteter Bohrer zu sein. Endstadium einer Spitzklinge, wenn ich die Retuschen sehe, eigentlich weniger behutsam benutzt.
Rechts: vielleicht auch ein Bohrer, einer für die Feinarbeit, zum Entgraten evtl.? Pfeilspitze, da müßte mal einer zu schreiben, der Pfeilspitzen herstellen kann. Würde man eine solche Grundform zur Pfeilspitze verarbeiten? Keine Ahnung.

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

thovalo

 :-)   Das linke Stück ist sehr dünn im Durchmesser und nur die kurze Partie des Bulbus ist abgebrochen und fehlt. Das Stück war nicht viel länger und die feinen Retuschen sprechen für eine sehr behutsame Arbeit bei leichtem Druck. Ggf. diente die Spitze auch zum Durchbohren ....  sonderbar

:-)  beim mittleren Stück denke ich auch eher an einen Bohrer, aber der ist wirklich fast zu Tode "geschändet". Allerdings ist das sicher kein Spitzklingenbruchstück und die Basis ist einer Kratzerkappe angenähert gestaltet. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Stück in einer Handhabe geschäftet war. Doch der (Ab)Nutzungsgrad ist enorm intensiv und ich weiss gar nicht welches Material bearbeitet werden muss, damit so starke Ausbbrüche an einem so kleinen Stück entstehen.

:-) das rechte Fundstück ist meinem Eindruck nach gezielt nur auf die Spitze hin retuschiert. Vielleicht konnte man mit einem solchen Stück mit ausgezogener leicht gebogener feiner Spitze z.B. Federn zur Befestigung an einen Pfeilschaft "der Länge nach "Spalten", bevor man sie am Schaft festkleben und mit einer Sehen umwickeln konnte.


Die Belege wirken wie ein Satz "Feinwerkzeuge"    :kopfkratz:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Marienbad


:-) das rechte Fundstück ist meinem Eindruck nach gezielt nur auf die Spitze hin retuschiert. Vielleicht konnte man mit einem solchen Stück mit ausgezogener leicht gebogener feiner Spitze z.B. Federn zur Befestigung an einen Pfeilschaft "der Länge nach "Spalten", bevor man sie am Schaft festkleben und mit einer Sehen umwickeln konnte.


Die Belege wirken wie ein Satz "Feinwerkzeuge"    :kopfkratz:

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Hallo und  :winke:

hast du schon mal Federkiele gespalten? Mit retuschiertem Flint wird es sicher nichts, da ist ein unbearbeiteter, dünner und scheibenförmiger Abschlag im
Vorteil, er ist eben schärfer.
Von den "Feinwerkzeugen" gibt es sicher eine Menge, sie wurden ja gebraucht. Nur wann findet und erkennt mann die "Feinmechaniker - Werkzeuge".
Du hast mit deinem Fundplatz Glück.  :super:

Gruß  Manfred


Larry Flint

Zitat von: Marienbad in 07. Juni 2010, 14:10:19
[...] hast du schon mal Federkiele gespalten? Mit retuschiertem Flint wird es sicher nichts, da ist ein unbearbeiteter, dünner und scheibenförmiger Abschlag im Vorteil, er ist eben schärfer. [...]

... da hadder vollkommen Recht, der Herr Marienbad!

:winke:

Larry

thovalo

Nein, mit Federn habe ich es noch nie probiert! "Haare spalten" manches mal!   :zwinker:


Danke für Eure Rückmeldungen!!!!!!!   :winke:

thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.