Schaber ?

Begonnen von Priamos, 20. März 2010, 00:08:06

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Priamos

Hi Leute :winke:

Auch ich geb' nochmal meinen Senf dazu! :-D
War heute nochmal auf einem Acker unterwegs, der an einem Hang, direkt an der Wurm - einem Nebenfluss der Rur - liegt.
Auf diesem Acker habe ich bisher nur zwei eindeutige Abschläge gefunden, wie diesen hier: http://www.sucherforum.de/index.php/topic,39874.0.html
und dann vor kurzem noch einen retuschierten Abschlag, welchen ich hier noch nicht gepostet habe.
Das Stück erinnerte mich zuerst an eine Kernkappe...dann bemerkte ich jedoch ein Bulbusnegativ, was darauf schließen lässt, dass ein Abschlag von unten geschlagen worden sein muss.
An der Kante sind meines Erachtens deutliche Gebrauchsspuren zu erkennen...genau wie auf der gegenüberliegenden Seite (Bild 5 - Gebrauchsspuren).
Dies lässt mich in dem Stein einen Schaber vermuten, der vielleicht auch eine kratzende Funktion hatte [gegenüberliegende Seite(Bild 5)].
Ich lasse mich aber gerne korrigieren.

Achja...das Teil hat eine rötliche-braune Patina. Auf der Unterseite ist ein bisschen abgesplittert...dort erkennt man ein etwas helleres, fast gelbliches, Material. Ansonsten ist das Stück komplett.
Allerdings muss ich sagen, dass an dieser Stelle haufenweise kunterbunter Flint verteilt ist. Die meisten Stücke weisen jedoch keine Bearbeitungs- / Artefaktmerkmale auf.
Vielleicht kann man ja was zur Zeiteinordnung sagen...wenn es tatsächlich ein Artefakt ist. :engel:
Schonmal vielen Dank für Antworten! :zwinker:

Schöne Grüße und gute Nacht! :winke:

Christian

rolfpeter

Servus,

tut mir leid, ich bin vielleicht ein wenig phantasielos, kann aber auch beim besten Willen an dem Stück keine artifiziellen Merkmale entdecken.

Du scheinst da an einer Stelle zu suchen, wo Maasschotter zu Tage tritt. Wie Du auch schreibst, liegt das kleinstückige Zeugs dort in Massen rum. Aber gerade in der Aachener Gegend gibt es ja bekanntlich auch qualitativ gutes Rohmaterial, nur das wurde zur Steingeräteproduktion verwendet. Dort sind die Leutchen dann bei Bedarf hingewandert und habe sich 'nen Sack voll aufgelesen und den dann nach Hause gebuckelt und dort verarbeitet. Gesiedelt haben die an Stellen, die fürs tägliche Überleben günstig waren, Jäger an Stellen die sich als Ansitz eigneten oder wo regelmäßig die Herden wanderten und Bauern dort, wo gute Böden waren.

Ich glaube, Du suchst vielleicht an den falschen Stellen. Geh mal dort hin, wo fette Böden sind. Zuckerrübenanbau ist da ein guter Indikator. Broichweiden, Merzbrück....

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

chmoellmann

Ich kann da sehr wohl menschliche Aktivität erkennen:
Da ist ein Mensch gewesen, der hat diesen Stein aufgesammelt, hat in schön fotografiert und dann die Bilder einer weltweiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Damit ist dieser Stein als Inhalt einer kleinen Diskussion in die (Internet)geschichtsbücher eingeschrieben. Leider aber erst für Internet-Archäologen interessant. :-D

Priamos

Hallo Jungs! :winke:

Erstmal danke für die netten Antworten! Ich glaub du hast Recht, rolfpeter! Ich sollte mich wirklich wieder an anderen Stellen umsehen. Das war nur der Wunsch, der mich getrieben hat, dort etwas zu finden...und dann hab' ich ja auch tatsächlich was gefunden. Aber die Lage ist fürs Leben wahrscheinlich wirklich nicht von Vorteil.
Vielen Dank für die Tipps!!!!!!! :zwinker:

@ chmoellmann: So hab ich noch niee gedacht :narr:

Beste Grüße

Christian

DamastBarsch

Aber Achtung in der Gegend um Merzbrück und Broichweiden! Da gibt es den ein und den anderen Landwirt der extrem empfindlich auf das Betreten seines Acker reagiert. Eigene erfahrung :(



Gruß
Tom

Priamos

Gut, dass du's sagst, Tom! :zwinker:
Ich werd mal sehen, ob ich mal einen Landwirt erwische.
Bist du denn noch/öfters in der Gegend unterwegs?
Danke! :winke:
Christian