Großer Silex-Diskus?

Begonnen von sven, 05. August 2009, 14:46:48

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sven

Hallo,

Was sagt ihr zu diesem über 7 Kilo schweren Silex? Ich denke er ist bearbeitet, aber ist es nun ein Kern oder wurde er extra in diese Linsenform gebracht, die allerdings auch natürlich vorgegeben war? Eine Besonderheit scheint mir auch dieser große offensichtlich durch und durch weiße Feuerstein zu sein.

Viele Grüße

Sven

Der Wikinger


Hallo Sven  :-)

Sieht wirklich interessant aus. Tolle Bilder.
Könntest du uns bitte ein Profilbild des Teils machen.

Ich glaube schon jetzt, dass es sich um ein abgebrochenes Teil eines riesigen Plinthosella Resonans handelt.

:winke:

Silex

Das Ding ist sicherlich bearbeitet worden und erinnert mich an manches (kleinere) Fundstück aus unserem Jura. Bisher ging ich davon aus dass die Geräte  und Abfälle aus dieser Varietät getempert wurden.
Fundstellen mit diesem Material waren hier , bisher,  in der mittleren Oberpfalz, immer in endneolithischem Kontext zu sehen.
Bitte schau dass Du da eine ordentliche Datierung erhältst. Das wäre hilfreich.
Danke fürs Zeigen, Sven!!!
Was ist die zentrale Einbuchtung? Sind  dann weiter draußen , im Radius, irgendwelche Schleifspuren zu erkennen?
Bin beeindruckt ......das ist ein beachtenswerter SONDERLING
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Kelten111


sven

Was, bitte, ist ein Plinthosella Resonans?
Die Einbuchtung in der Mitte sieht erstmal wie etwas, ich sag mal, versintertes aus. Ist aber feinkristallin. Alte Schleifspuren kann ich nicht erkennen, aber die runden, wie aufgelegten Strukturen drumrum kann ich auch nicht erklären.
Mit der Datierung wird es wohl schwierig werden, von dem Acker kommen viele linienbandkeramische Scherben, aber auch jüngere, bis jetzt nur unverzierte Scherben, die teilweise vorsichtig in die Schnurbandkeramik datiert wurden. Ist auch eine vorzügliche Siedlungslage auf einer leichten Anhöhe in einer Bachbiegung.
Hier mal noch zwei Bilder:

Der Wikinger


Plinthosella Resonans:
http://www.biopix.dk/Species.asp?Language=es&Searchtext=Plinthosella%20resonans&Category=Geologi

Die neuen Bilder zeigen, dass es kein Plinthosella Resonans, sondern eine frostgesprungene Scheibe.
Entstanden ist sie weil in der Mitte der (sehr grossen) Flintkugel eine Mineralkammer war, sicherlich mit Wasser gefüllt, dass durch Frost abgesprungen ist.
Ich schätze, das Teil wurde mit auf dem Platz als Rohmaterial genommen.

:winke:

sven

Gestern wurde mir das Teil vom Archäologen leider nicht vals Artefakt bestätigt. javascript:void(0);
Aber gesehen hatte der so etwas auch noch nicht und fand es durchaus interessant. Die Schlagbahnen weisen keine Bulbusnegative auf und sind somit wohl irgendwie natürlich entstanden. Durch und durch weiß ist der Stein auch nicht, wie man am vorletzten Bild unten rechts an einer neueren Beschädigung erkennen kann. Er ist also sehr stark patiniert und damit sind die "Abschlagnegative" wohl sehr alt. Die Silexartefakte der bandkeramischen Fundstelle haben höchstens einen Anflug von Patina, sind aber meist wie "neu".

Viele Grüße

Sven

Khamsin

Moin!

Und trotzdem - und da sehe ich mich gewiss mit unserem Steen einer Meinung - ist diese Argumentation des Archäologen grundsätzlich ziemlicher QmS, also Quatsch mit Sosse bzw. gPS, also gequirlte Pavianscheisse:

"Die Schlagbahnen weisen keine Bulbusnegative auf und sind somit wohl irgendwie natürlich entstanden."

HG KIS
"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"