grosse Schaber?

Begonnen von Steinereihe, 12. Februar 2013, 22:22:04

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Steinereihe



7 x 4 x 2.2 cm, aus Brandenburg
Konnte das ein Artefakt sein? oder doch nicht?
Steinart? Eventuell Periode?

:Danke2: !!!! Steinereihe

hochwald

Interessantes Stück!

Wichtig wäre noch der Fundort.

Also keine Ortsbeschreibung (Ortsname) sondern; Endmoräne, Urstromtal, usw. siehe: http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.geo.fu-berlin.de/fb/e-learning/pg-net/themenbereiche/geomorphologie/medien_geomorph/medien_geomorph_glazial/Glaziale_Serie.jpg&imgrefurl=http://www.geo.fu-berlin.de/fb/e-learning/pg-net/themenbereiche/geomorphologie/glazialmorphologie/Glaziale_Serie/index.html&h=324&w=460&sz=155&tbnid=GFUXLPy0t2lFpM:&tbnh=85&tbnw=120&prev=/search%3Fq%3Dglaziale%2Brinne%26tbm%3Disch%26tbo%3Du&zoom=1&q=glaziale+rinne&usg=__Zz0VNJwSr513UdDgfzqfsxNSJRo=&docid=IvNt9tMkOHqlWM&hl=de&sa=X&ei=U7QaUcO4NovEsgaQkIHYCQ&ved=0CE0Q9QEwBg&dur=532

Das Land Brandenburg wurde durch die letzte Eiszeit, die sogenannte Weichsel-Eiszeit, stark geformt und überprägt.

Demzufolge ist es extrem schwer, Hinterlassenschaften aus dem Zeitraum des Mittelpaläolithikums, hier im Land Brandenburg zu finden.

Deshalb müßte zuerst abgeklärt werden, aus welchem Terrain dieses Stück stammt.

Nochmal:
Bitte keine Ortsangabe!
Nur ganz grob.
Wichtiger ist die Geologie des Fundorts.

Danke fürs zeigen!


Gruß!
hochwald

Steinereihe

#2
Wenn ich mir die Geologische / Landschaftgliederung Brandenburgs nachschaue sind wir hier am Rand einer Jungmoränenhochfläche.

Aber die Info unten ist vielleicht besser:

Die Stelle liegt am Rand einer flachen bis welligen Grundmoräneninsel des Brandenburger Stadiums der Weichselvereisung im
Schmelzwassertal der Havelniederung. Die Begrenzung bilden markante Endmoränenerhebungen.

Ich wuerde sagen die Fundstelle liegt auf die Flanke von eine dieser Endmoränenerhebungen.

Wass konnte das bedeuten im Sicht meiner Fund?

Danke! Steinereihe

Kelten111

Es ist klar das auf dem Artefakt rumgeknackt wurde  :glotz:
Evtl eine Vorarbeit oder nur ein wilder Kern  :glotz: :glotz:
Schaber in dem Sinn sehe ich nicht , würde aber älter als JP sagen als MP sicher .
Für sein alter spricht einiges , Material , Patina , Grundform , verrundungen .
Weiter suchen und Faustkeil bringen  :zwinker: :zwinker:
Mfg fredi :winke:

Steinereihe



Vielen Dank Fredi & Hochwald!!!!!

In Holland gibt es Rebellen die sagen das es auch frisches MP gibt, ohne Patina.
Gibt's in Deutschland auch archaeologen (Amateur oder Profi) die das denken / vermuten / Belege dafuer haben?

Mit Hochglanz hat man vielleicht eine gute Patina, mit Wind-Patina auch, wenn alles schoen weiss patiniert ist ist es vielleicht auch gut.... Aber ist es nicht moeglich das es in den Bodem Bedingungen gibt wobei ganz kein Patina entsteht?

Steinereihe







fuchs

Hallo Steinereihe,

ich habe ein Freilandstation aus dem Mittelpaläolithikum, wo nahe zu alle Artefakte mehr oder weniger stark weiß patiniert sind. Allerdings gibt es dort auch zwei Aussreisser. Wie alle anderen haben die eine Glanzpatina, eins ist bräunlich, das andere nicht patiniert.

Die Patinabildung hängt von verschiedenen Faktoren ab, auch von der Tiefe im Boden. Schnell eingelagerte Stücke zeigen keine Farbveränderung, beispielsweise die meisten Artefakte der B-Horizonte aus Rheindahlen.

Kelten111

Dere . :winke: :winke:
Habe mal mit Karl Heinz Rieder geredet zum Thema Patina !!
Er sagte mir er habe eine MP Station ausgegraben , alle sammt Pateniert .
Auser ein Stück genau 50cm neben einen anderen Artefakt der selben Schicht !!
Das sah aus wie frisch geschlagen !
Mfg fredi :winke:

Furchenhäschen

Zitat von: fuchs in 14. Februar 2013, 19:59:11
Hallo Steinereihe,

ich habe ein Freilandstation aus dem Mittelpaläolithikum, wo nahe zu alle Artefakte mehr oder weniger stark weiß patiniert sind. Allerdings gibt es dort auch zwei Aussreisser. Wie alle anderen haben die eine Glanzpatina, eins ist bräunlich, das andere nicht patiniert.

Die Patinabildung hängt von verschiedenen Faktoren ab, auch von der Tiefe im Boden. Schnell eingelagerte Stücke zeigen keine Farbveränderung, beispielsweise die meisten Artefakte der B-Horizonte aus Rheindahlen.

Servus Christian,
auch dies kann so nicht pauschaliert werden. Schnell in Löss eingelagerte Hornsteinartefakte nehmen den kräftigen Ocker/Orangeton des Lössbodens an!
Gruß
Peter

fuchs

#8
Hallo Peter,

einmal im Monat sehe ich die Artefakte der Sammlung Mennen im Museum Wasserturm Rheindahlen. Du kannst also davon ausgehen, dass ich die kenne. Die B-Horizonte wurden offensichtlich schnell überdeckt. Der A-Horizont hingegen lag lange oberflächennah und zeigt dementsprechend eine weisse Patina und Glanz.

Pauschalisiert habe ich nichts, ich habe konkrete Beispiele gegeben. Das die Patinabildung generell von verschiedenen Faktoren abhängt, habe ich auch angemerkt. Hier ging es um eine Frage zur weissen Patina, für die gelten bis in die Niederlande die gleichen Bodenverhältnisse wie am linken Niederrhein. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, z. B. der Brockenberg bei Aachen mit weisser Patina an neolithischen Stücken.

Furchenhäschen

Zitat von: Steinereihe in 14. Februar 2013, 14:43:42

Vielen Dank Fredi & Hochwald!!!!!

In Holland gibt es Rebellen die sagen das es auch frisches MP gibt, ohne Patina.Gibt's in Deutschland auch archaeologen (Amateur oder Profi) die das denken / vermuten / Belege dafuer haben?

Mit Hochglanz hat man vielleicht eine gute Patina, mit Wind-Patina auch, wenn alles schoen weiss patiniert ist ist es vielleicht auch gut.... Aber ist es nicht moeglich das es in den Bodem Bedingungen gibt wobei ganz kein Patina entsteht?
Steinereihe



Hallo Christian,
für mich war die Frage nach der Entstehung einer Patina auf Silices eher allgemein formuliert und nicht auf eine rein Weisse ausgerichtet!
Dies ist aber wohl als eher sekundär zu betrachten!

Grüße
Peter

Steinkopf

Hallo in die Runde,

Ob dieses helle Fundstück Patina trägt ist schwer zu sagen. Es gibt solche opake
hellgraue bis weiße Flintvariationen. Ein Geologe würde zuerst ein Stück abschlagen,
um den Unterschied sehen zu können, was sich hier jedoch verbietet.

Eine sehr schöne Publikation über MP - Artefakte aus den Niederlanden ist unter
       http://www.quartaer.eu/pdfs/2011/2011_niekus.pdf
zu sehen. Den hier gezeigten Fundstücken ist das Alter anzusehen.

In den Niederlanden gibt es mehrere Organisationen für Amateur-Sucher.

Nachdem  1975 ein Archäologe (Tjerk Vermaning) der Fälschung bezichtigt wurde
nachzulesen unter:    http://en.wikipedia.org/wiki/Tjerk_Vermaning
wird die Anerkennung von MP Artefakten 'nicht immer ganz entspannt' diskutiert.

Ob und wieviele Artefakte Fake sind, läßt sich sehr schwer bis gar nicht
belegen. Der Vertrauensschwund, der aus dem Fall entstand war immens
und brandet noch zwischen unterschiedlichen Gruppen nach.

LG
Jan

Furchenhäschen

Zitat von: Steinkopf in 15. Februar 2013, 19:49:01
Hallo in die Runde,



Nachdem  1975 ein Archäologe (Tjerk Vermaning) der Fälschung bezichtigt wurde
nachzulesen unter:    http://en.wikipedia.org/wiki/Tjerk_Vermaning
wird die Anerkennung von MP Artefakten 'nicht immer ganz entspannt' diskutiert.

Ob und wieviele Artefakte Fake sind, läßt sich sehr schwer bis gar nicht
belegen. Der Vertrauensschwund, der aus dem Fall entstand war immens
und brandet noch zwischen unterschiedlichen Gruppen nach.

LG
Jan

Servus Jan,
sorry das ich Dich verbessern muss aber Tjerk Vermaning war ein Amateur und kein Professioneller!

Grüße
Peter