ist das ein Reibstein ?

Begonnen von Schliemann, 02. April 2008, 13:01:52

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Schliemann

Hallo   :winke:

ich habe diesen Stein auf dem feld aufgelesen, könnte das ein Reibstein gewesen sein ?

Große ist 60x45x30mm

GGF Schliemann

rolfpeter

Servus Schliemann,
auf den ersten Blick ist es ein zerbrochenes Geröll. Aber Du wirst ja einen Grund haben, einen Reibstein zu vermuten. Gibt es an dem Stein Auffälligkeiten, die auf der Fotografie nicht sichtbar sind?
HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Schliemann

eigentlich nicht doch auf dem Ackerstück sind sonst keine Steine dieser Art und die kommt auch hier nicht vor, der Stein ist halt recht handlich und die gleichmäßigen Rundungen brachten mich auf die Idee das es vieleicht ein Reibstein sein könnte.

GF Schliemann

rolfpeter

Vielleicht ist es ja ein Glücksstein!
Reibe mal kräftig dran und wünsch Dir was. Wenn der Wunsch dann in Erfüllung geht, dann ist es wirklich der allerbeste Reibstein!
:winke:
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

Diese Dinger sind sehr verführerisch....hier und da kann man Arbeitsgebiete erahnen...die Form ist manches Mal außergewöhnlich...zudem sind diese Dinger oft extrem ortsfremd.
Hier mal so ein ähnliche Ding von einer meiner Premiumfundstellen....Dem Pfeilspitzenacker...der liegt im Jurasteilhang
Aber wie RP schon andeutete... nur in den seltensten Fällen kommt sowas wie ein erhoffter Retuscheur, oder ähnliches heraus.
Wenn das Ding vom Amt zurück kommt ....bin ich mir sicher.... steht dabei : verrundetes Felsgesteingeröll.
Es ist nicht eindeutig....deshalb bleiben DIE auf der "sicheren Seite"...und das ist gut so....trotz überbordender Fundfülle.
Vielleicht hats jemand mitgenommen.....vielleicht sogar geklopft damit....
Ich heb die Dinger auf...wenn die Beifunde und die Lage stimmen....
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

rolfpeter

Also nee Jungs,

man sagt zwar "die Hoffnung stirbt zuletzt", aber beim Bestimmen von Artefakten sollte man sich doch auf Tatsachen berufen.
Tatsache ist, daß Reib- oder Klopfsteine oder Retuscheure häufig aus Geröll hergestellt werden. Aber zum Gerät wird ein solches Geröll erst dadurch, daß damit gerieben, geklopft oder retuschiert wurde und das läßt sich anhand von Bearbeitungsmerkmalen nachweisen. Wenn die fehlen, ist und bleibt es ein Geröll! Bei Lesefunden sollten die Merkmale schon recht eindeutig erkennbar sein.
In Grabungsberichten sieht man schon mal Steine, die kaum Merkmale aufweisen und trotzdem als Artefakte erkannt wurden. Die stammen dann aber aus ungestörter Fundlage.
Hier zeige ich euch mal einen großen Stein. der eigentlich schön glatt und wohlgeformt ist. Zum Gerät wird der erst durch die kleine, bearbeitete Fläche am Ende.





HG
RP
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