Servus,

heute war ich auf einer mesolithischen Fundstelle, ich hatte sogar einen winzigen Mikrolithen gefunden, vielleicht war es ein Trapezbruchstück. Die erschütternde Wahrheit ist: das Fitzelchen ist weg, unauffindbar, perdü, ex&hopp.
Ich bin halt der Sucher fürs Grobere.

Beispielsweise für diesen Trumm hier:
Material ist ein Quarzit. Dm Beobachter wird es nicht entgangen sein, der Stein ist an der Stirnseite bearbeitet, schön zwei Fasen gerieben, geklopft oder wie auch immer. Auch das gegenseitige Ende ist rundlich glatt, aber es hat nicht die helle Färbung , aus der man direkt auf Bearbeitung schließen kann.
Ähnliche Steine gibt es häufig an neolithischen Baustellen. Ich habe die immer als Reibsteine oder Klopfsteine interpretiert.
Sind solche Formen auch aus dem Mesolithikum bekannt? Das wäre für mich der erste neol. Fund von dort, neben hunderten mittelsteinzeitlichen Artefakten (meist Abschläge und Absplisse).







HG
RP

Würde sagen es ist ein Stein zum zermahlen von Kreuten und anderen Sachen!
Die Form ist mir aber auch nicht geläufig
Schönes Stück

 Ich weiss natürlich nicht ob es im Mesolithikum sowas gab     - aber,  RP du kannst doch nicht einen Mirolithen wegwerfen     Was ist mit deinem Hund - kein Steinsucher!?    Du must unbedingt wieder los, ich möchte den Kleinen sooooo gerne sehen      

    Rikke

Hallo RP,

ja, gibt es - genauer gesagt: gab es.

Warum sollte es auch nicht.

Wenn's interessiert, stelle ich die Tage mal einen mesolithischen Retuscheur bzw. Klopfstein rein, mit dem offenbar auch gerieben worden ist.

Scherben dauern noch - komme noch nicht an die Bücher...



Larry

Zitat von: arriba in 27. Januar 2009, 18:45:19
aber,  RP du kannst doch nicht einen Mirolithen wegwerfen    

Ja das ist eine traurige Geschichte:

an meinen Simmihufln klebte die jahreszeittypische Menge Schlammöters. Gottseidank - oder eigentlich zu allem Unglück - läuft neben der Fundstelle ein kleines Bächlein, der Mühlengraben.  
Ich mit dem Hund rein in den Graben zur allgemeinen Körperpflege. Wenn ich mit einem halbwegs sauberen Köter heim komme, freut das meine Herzallerliebste ungemein!
Jetzt die nächste Schnapsidee:  
Da könnte man in dem Bach auch gleich die Steine waschen, hammer wieder 5 Liter Leitungswasser gespart! Tüte her, mit dem dicken Brummer fang ich an. Ordentlich voller Lehm der Kerl, das lohnt sich...wischwasch, wischwasch...
Als ich beim letzte Stein angekommen bin, fehlt der Winzling. Ich vermute, der war an dem verlehmten Klopfstein angepappt. C'est la vie!
Und es gibt dort extrem wenige Mikrolithen  

Geiz ist geil! In der Werbung wird nix als gelogen!

Hg
RP

Zitat von: Larry Flint in 27. Januar 2009, 18:50:55
Hallo RP,

ja, gibt es - genauer gesagt: gab es.

Warum sollte es auch nicht.

Wenn's interessiert, stelle ich die Tage mal einen mesolithischen Retuscheur bzw. Klopfstein rein, mit dem offenbar auch gerieben worden ist.

Scherben dauern noch - komme noch nicht an die Bücher...



Larry

Ja, interessiert natürellement!
Laß' Dir Zeit mit den Scherben, die haben's jetzt 7000 Jahre auch ohne Bestimmung überlebt.
Jaja, Deutsch ist meine erste Fremdsprache. In meiner Heimatsprache sagt man: "jiddet dat?"; "häädet suh jett gejovve?" wäre schon zu kompliziert für uns Jungens vum Dörp!

HG
RP

Hallo zusammen,

hier mal das erste von Larrys Sachen, die ich für ihn ins Forum stellen soll. Larry wird die Sachen dann genauer kommentieren. Die Qualität der Fotos bitte ich teilweise zu entschuldigen, ich brauche einfach eine neue Kamera.
Hier also zunächst mal das Teil, das Larry in folgendem Thread erwähnt:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,34435.0/topicseen.html
Bipolarer Retuscheur mit glatt polierter Ventralseite von einem ausgewiesenen mesolithischen Schlagplatz.
Schönen Abend Euch allen
Bastlmann

Herzlichen Dank Bastlmann und Larry!

Dann ist mein Oschi vielleicht ja auch ein Retuscheur.
Stammt allerdings von einer ausgewiesenen Schlammwüste.

HG
RP

Hallo,

ein Reib oder Quetschstein, so einen habe ich auch. Nur kleiner, von einen Fundplatz der Ahrensburger Kultur.
Tolles Stück


Pinky

Hallo,

ja, "das erste von Larrys Sachen" - herzlichen Glückwunsch, Herr Germanist!

Abgesehen von diesem kruden sprachlichen Fehltritt gibt es da ja nicht mehr allzuviel zu kommentieren.

Außer vielleicht, dass es sich - mit ca. 5cm Länge - um ein bedeutend kleineres Exemplar handelt als das von RP vorgestellte Teil. Hinsichtlich seiner Größe und seines Gewichtes und der daraus resultierenden ziemlich geringen Schlagenergie bezüglich seiner ehemaligen Verwendung dürfte es darum wohl eher als Retuscheur anzusprechen sein.

Abgesehen von den bipolaren Abnutzungen ist die Unterseite dieses mesolithischen Köttels durch eine auffällig speckige Glätte gekennzeichnet - diese Fläche ist absolut plan und dunkel verfärbt und ich mag nicht wirklich glauben, dass dies Mutter Natur vollbrachte...

Keine Ahnung, was man damit - außer retuschieren - noch angestellt hat.

Mich würde nun interessieren, ob noch ähnliche Stücke bekannt sind. 

Außerdem hätte ich die Bitte, dass der Herr Moderator diesen Thread zwecks Übersichtlichkeit und Bezug in "Gab es sowas im Mesolithikum?" einfügt.



Larry

Servus,

ich habe die beiden Threads zusammengefügt und den Titel eingedeutscht.

HG
RP

Hallo Forum , hallo Freunde

Hab auch vor vielen Jahren ein kleines Mesolithisches Inventar mit so einem" Retuscheur" gefunden. An beiden Enden ist er stark benützt, sonst hat er die natürliche Oberfläche. Begleitfund war noch eine Wandscherbe, vermutlich Bronzezeit. Meiner Meinung nach würde ich ihn auch ins Mesolithikum datieren. Bis bald.

Grüsse Szeletien

Guten Abend..

ist das nicht ein Amboss-Stein?
Sieht leicht danach aus, als hätte dieser auch
zwei fast spitz zulaufende Kanten..?!

Kenne mich ja in diesem Gebiet noch nicht so gut aus ,..
aber man schaue doch mal hier:
Fundsituation eines mittelsteinzeitlichen Lagerplatzes

und ich meine

..diesen Stein

Greetz..der Jaj!