Moin,

für dieses  recht große, lange und beidendig spitzes Gerät fällt mir keine
gängige Bezeichnung ein als dieser bei Peter Vag Petersen (FLINT) gebräuchliche Begriff.

Es ist 18,5 cm lang und etwa 5 x 4 cm stark.
Der Korpus ist eher grob wie ein rhombische gearbeitetes Kernbeil.
Beide Enden laufen spitz zu, eines ist noch fein nachgespitzt.

Gefunden hab ich es in Jütland auf einem Acker, der früher wohl an (oder in) der Ostsee war.
Leichte Berührungen mit Ackergerät haben kleine Rostflecken an den scharfen Kanten
hinterlassen. 

Tektonik und Änderung des Meeresspiegels seit haben seit ca. 10.000 Jahren die
Küstenlinie dynamisch gehalten - es mag zeitweise im Salzwasser gelegen haben,
wonach die Patinierung aussieht.
PVP datiert es in die Maglemose- oder frühe Kongemosezeit und gibt das (seltene) Vorkommen
für Dänemark und Schonen (S) an. Dänemark muß man territorial ebenfalls dynamisch sehen:
es ging zeitweise bis Hamburg Altona.

Schöne Grüße
Jan

Moin, Jan,

ein grob zugerichtetes Gerät erkenne ich - keine Frage. Ob ich es als Spitzwaffe - gerade im Hinblick auf die Zeitstellung - bezeichnen würde? Vermutlich nein. Ich glaube, ich würde es etwas neutraler als "Spitzgerät" bezeichnen. Was meinst du?

Viele Grüße

Frank

Moin Jan,

auch ein schönes und spannendes Fundstück 

Ich schließe mich der Aussage von Frank an.

Deinen Fund würde ich als idealen Pickstein ansehen, die Form und Größe würde sich für Holz, Geweih und Knochen sehr gut eignen.

LG

Manfred

Waffe würde ich ausschließen.
Sehe ich da Ansätze einer Kernkantenklinge?
Wie auch immer, Kerngerät allemal.
mfg

Moin Jan,

bei deinem Fundstück sehe ich, wie Frank und Manfred auch, eindeutige Zurichtungsschläge. Ein Kerngerät ist es auf jeden Fall, ich würde es unter dem Oberbegriff Kernøkse fassen. Ob es eine Spidsvåbe oder eine Spidsøkse ist, ist aus meiner Sicht schwer zu entscheiden. Diese Kerngeräte sind mitunter recht schwierig zu beurteilen.

Die Zeitstellung späte Maglemose- frühe Kongemosezeit würde dann nach PVP zutreffen.

LG
Holger