Guten Abend Gemeinde,
heute habe ich eine fablich sehr schönen Flint gefunden. Kann den jemand bestimmen? Habe ich leider bis jetzt nirgends gefunden, weder im Index noch im Netz.
Allem Anschein nach handelt es sich wohl um etwas Klingenartiges. Die Spitze ist alt gebrochen. An den Lateralkanten befinden sich Retuschen oder Aussplitterungen zur Dorsalseite hin. (Auf Retuschen will ich mich nicht festlegen, da recht unregelmäßig.)



Ausserdem ist eine Art Rundung herausgearbeitet, in diesem Bereich befinden sich die Retuschen auf der Ventralseite. Dies macht stuzig.



Hier noch mal etwas größer:



Und noch mal hochkant im Ganzen:




Ich halte mich mal mit Deutungen zurück und hoffe, ihr könnt den Sinn dieser Bearbeitung erklären.
Herzliche Grüße, Christian.

Lousberg?

Der Lousberg, den ich kenne, ist nicht so durchscheinend und auch eher braun, nicht so rotbraun. Das letzte Foto zeigt am besten, was ich meine.
Trotzdem danke

Hey Christian!

Ich glaube leider nicht an ein exotisches Stück! Wahrscheinlicher ist, dass du da ein Stück Maasschotter aufgelesen hast. Ich stand nämlich vor kurzem vor der selben Frage, wie Du!

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,40576.0.html

Vor kurzem hätte ich auch noch auf etwas französisches, wie Grand Pressigny, getippt...bis Rolfpeter mir mein Stück als Maasschotter identifizierte, was geographisch auch etwas

wahrscheinlicher ist!

Zum Abschlag selber kann ich leider nichts beitragen.

Schöne Grüße

Christian

Hallo Fuchs,

typologisch vermute ich dass dies hier ein ,,einfacher" Abschlag ist, da die Klingen im Verhältnis 2 zu 1 in Länge/Breite klassifiziert werden. Bsp. 100x50mm = Klingenform, oder 100x55mm = einfacher Abschlag, wenn nicht sekundär bearbeitet. Beides sind natürlich Abschläge im weiteren Sinne.
Zur Retusche und zum Bruch kann ich leider nichts Gescheites sagen.

Viele Grüße!

Genau so isses:

Per definitionem: Klinge, mindestens doppelt so lang wie brein, annähernd parallele Längskanten. Iss nich....also Abschlag.

Material wird Maasschotter sien.

HG
RP

Hallo miteinander,
danke für eure Antworten. Klingenförmiger oder nicht klingenförmiger Abschlag oder Messer.... Das soll hier nicht die Frage sein. Vielmehr interessiert mich, ob es sich auf der Ventralseite um Retuschen handelt. Ob die Einbuchtung, die Rundung und die daran anschließende Kerbe artifiziell herausgearbeitet sind, also ob dies eine Formgebung ist.
Aber keine Angst, ich vermute keinen Buchtschaber, Unterschneider oder Pfeilschaftglätter. Ich zeige euch mal eine Fotokollage, vielleicht ist die Idee gar nicht sooo abwegig.





Könnte es sich vielleicht um einen begonnenen Kratzer handeln? Ist nur eine Theorie aber keine schlechte oder?

Also nee,

die Steinzeitler konnten prima mit dem Material umgehen, das war deren täglich Brot!
Wenn retuschiert wurde, dann kam auch was vernünftiges dran rum, ein Gerät, mit dem man arbeiten wollte.

Ein Kratzer ist so schnell hergestellt.....ich sag mal 2, höchstens 3 Minuten, da hört man nicht mittendrin auf!

Das Stück ist ein nicht weiterverarbeiteter Abschlag, Abfall, Steinzeitschrott.

HG
RP

Schade, schade.