Fund Ostseestrand

Begonnen von Erwin, 10. August 2013, 22:46:04

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Erwin

Hallo, ich möchte hier erstmals etwas zeigen. Ich sammle (im Sinne von aufsammeln) gelegentlich Steinartefakte, kann mich aber keineswegs als Kenner bezeichnen. Hier nun ein Stück, das in meinen Besitz gelangte und auf das ich mir keinen Reim machen kann.
Beschreibung: Fundort Nähe Ostseestrand Grömitz, kein Flint, sondern eine Art Granit. Ziemlich massiv, Gewicht 1,2 Kg. Eine große Hand kann es einigermaßen umfassen, so wie einen zu groß geratenen Faustkeil. Das Sonderbare daran ist, das auf beiden Seiten ungefähr auf gleicher Höhe halbmondförmig Material entfernt wurde. Kann natürlich auch ein Zufallsprodukt sein, doch dafür sieht es ein bisschen sehr bearbeitet aus. Vielleicht weiß ja hier jemand mehr.

Erwin


Marienbad

#1
moin Erwin,
es scheint sich um einen plattig aufgebauten quarzitischen Sandstein zu handeln.
Auf den Fotos sind eindeutige Spuren des Herstellers zu erkennen, es war sehr sicher die Ostsee mit ihrem Wasser und Sand.
Der Ausbruch vom Stein befindet sich eindeutig in einer Schichtlinie vom plattigen Aufbau.
Diese Ausbrüche stammen größten Teils durch grobes Anschlagen an andere Felsen und werden dann vom Wasser und Sand
geradezu abgerundet und geschliffen.
Von diesen Formen wirst Du sicher noch sehr viele am Ostseestrand finden.
Sie wurden aber nicht von Menschenhand bearbeitet.

  :winke: Manfred


StoneMan

Moin Erwin,

da stimme ich dem Manfred zu.

Die Natur kann nicht alles, aber viel. Auch mein Stein ist von Mutter Natur.

Weiter die Augen auf  :glotz: und hier zeigen  :super:

Groot

Jürgen


Klick mich...
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Erwin

Zitat von: Marienbad in 10. August 2013, 23:23:44
Diese Ausbrüche stammen größten Teils durch grobes Anschlagen an andere Felsen und werden dann vom Wasser und Sand
geradezu abgerundet und geschliffen.
Hallo Manfred,
danke für die Antwort. Ja, schon interessant, was die Natur manchmal für Formen hervorbringt. Ich tendiere mittlerweile auch dahin, das die Form natürlichen Ursprungs ist. Trotzdem scheint mir deine Erklärung nicht schlüssig. Es leuchtet nicht recht ein, warum ein natürliches Anschlagen von Wellengang usw. sich bei diesem Stein auf eine so kleine Fläche konzentrieren sollte. Denn das natürliche Abschlagungen durch Wellengang usw. sich ausschließlich am Schichtaufbau orientieren, scheint unwahrschenlich. Denn ansonsten ist der Stein ja von Wasser und Sand glattgeschliffen. Kann natürlich sein, das der Stein auf Vorder- und Rückseite vom Wellengang usw. angeschlagen wurde und dann, bevor er noch weiter maltratiert wurde, irgendwie an Land gelangte.


Zitat von: Marienbad in 10. August 2013, 23:23:44
Von diesen Formen wirst Du sicher noch sehr viele am Ostseestrand finden.
Nein, eine solche Formenkombination noch nie in drei Jahrzehnten dort gesehen. Vielleicht verwirrt einen aber auch die scheinbare Symmetrie der Abschlagungen. Aber vielleicht hat jemand anderes solche Formenkombination dort mal bemerkt.


Jürgen, dein Stein ist ja hübsch, scheint aber einigermaßen gleichmäßig abgeschliffen zu sein. Von daher kann ich eine Ähnlichkeit nicht recht erkennen.

Gruß,
Erwin

StoneMan

Zitat von: Erwin in 11. August 2013, 22:10:31
...

Jürgen, dein Stein ist ja hübsch, scheint aber einigermaßen gleichmäßig abgeschliffen zu sein. Von daher kann ich eine Ähnlichkeit nicht recht erkennen.
...
Moin Erwin,

sollte auch nur ein Beispiel sein was Mutter Natur so drauf hat.
Hier ein weiteres Beispiel --> Klick

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Marienbad

Zitat von: Erwin in 11. August 2013, 22:10:31
Es leuchtet nicht recht ein, warum ein natürliches Anschlagen von Wellengang usw. sich bei diesem Stein auf eine so kleine Fläche konzentrieren sollte. Denn das natürliche Abschlagungen durch Wellengang usw. sich ausschließlich am Schichtaufbau orientieren, scheint unwahrschenlich.

Hallo Erwin,
gerade an diesem Schichtaufbau brechen diese Steine. Diese Schichten sind ähnlich wie eine "Sollbruchstelle".
Wenn Du so einen Stein auf einen harten Untergrund fallen lassen würdest platzt garantiert eine Ecke ab.
So unwahrscheinlich ist das garnicht wie Du es schreibst.
Ob Du nun 30 J. am Strand suchst oder nicht, die Dinger liegen dort in Massen.

Unsere steinzeitlichen Vorfahren hatten ein sehr gutes Verständniss und Wissen über die Beschaffenheit hiesiger Gesteinssorten.
Niemals hätten sie so einen schichtig aufgebauten Stein für ein Werkzeug verwendet, ausgenommen sind Schleifsteine und Schmuck.

:winke:  Manfred