Klingen und fragliches Gerät

Begonnen von DamastBarsch, 10. April 2010, 15:55:11

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DamastBarsch

Hallo Steinesucher!
Auf einer bisher nicht bekannten Stelle konnten folgende Dinge aufgesammelt werden. Meine Fragen: welcher Provenienz ist der Feuerstein aus dem die Klingen sind? Kann der steinerne Klopper ein Gerät sein/ gewesen sein, oder ist es einfach nur ein Geofakt?

Thx für eure Aufklärungsarbeit.    :winke:

Gruß
Tom

schimpfpanze

Könnte eventuell ein Schleifstein sein. Ich habe solche Steine auch schon gefunden. Teilweise hatten sie deutliche Schleifspuren in die Querrichtung (samt Vertiefungen)! Es wurde erkennbar etwas damit geschliffen. Es könnten Schleifsteine aus historischer Zeit sein (vor der Herstellung der künstlichen Schleifsteine). Bei Ihrem Stück ist fraglich, ob die Beschädigungen auf der Seite nicht vom Pflug (oder von der Fräse - dem Todfeind des Suchers) stammen. Für einen Schlagstein scheint mir das Material nicht geeignet.
Tipp: Bei Schleif- und Klopfsteinen: Den Stein waschen und beim Trocknen zuschauen. Dann erkennt man deutlich, wo die Bearbeitung stattfand. Weil diese Stelle anders trocknet. Auf jeden Fall den Stein aufheben.
lg

queque

Hallo Tom,
um etwas Genaueres über die Feuersteinprovenienz sagen zu können, müsstest Du Dich etwas detaillierter über die Fundregion äußern.
Ich würde das andere Teil nicht zuletzt auf Grund des terminalen Schlagnarbenfeldes (zumindest erscheint es auf dem Foto so) als Klopfstein ansprechen.
Gruß
Bastl

DamastBarsch

Hallo Bastl, hallo schimpfpanze!
Danke für eure Kommentare. Zur Fundregion: ein paar Kilometer östlich von Aachen.
Ich könnte, muss ich eingestehen, nicht einmal Valkenburg von Simpelveld unterscheiden  :nixweiss:, da hab ich noch bissl was aufzuarbeiten.

Gruß
Tom


thovalo

  :glotz:

Es sieht so aus als hätten wir das Material mit "kugelförmigen"/"rundlichen" orangefarbigen Einschlüssen bzw. Einfärbungen der Klinge rechts in Deinem Bild 1, sowie Bild 2 und 3, gerade die Tage näher diskutiert. Da deutet inzwischen Manches auf Frankreich hin!


http://www.sucherforum.de/index.php/topic,41915.0.html

LG  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Mark77

Hallo thovalo, hallo DamastBarsch,

auf der Suche nach dem anderen exotischen Material, bin ich bei Flintsource darauf gestoßen (sau deppert, dass man das nicht direkt verlinken kann):
Schweiz - Olten - Olten-Chalchofen - Bild 4
Sie nennen es plough-scratchers (Pflugspuren).. hmm.. ??!!?? ich kannte diese dots auch nur als solche..
*seufz*

aber immerhin scheint das "Phänomen" nicht nur in F vorzukommen^^

Grüßle, Markus

DamastBarsch

Hi thovalo,
ganz genau über diese Flecken habe ich nach dem Auffinden im Auto nachgedacht als ich mal wieder "warten mußte" (auf wen kann man sich bestimmt denken  :-D).

@ Markus: Pflugspuren? Hmm, wie kommt die Farbe dann zustande? Bei ner Banane die sich irgendwo stößt, ok. Aber bei Stein? Auch oberflächlich ist an diesen Stellen keine Beschädigung zu beobachten.

Interessant das alles!

Gruß  :winke:
Tom

Mark77

Die Farbe ist einfach Eisenpigmente.. Metallische Spurenelemente geben Silices ihre Farbe, ihr Aussehen, ja eigentlich sogar ihren eigenen Fingerprint.
Warum diese dots allerdings so groß sind und so stark ins Material eindringen, k.A. ..

:winke:, Markus

Edit: aber vielleicht doch etwas: Wasser! Wenn Wasser immer auf die gleiche Stelle troppst müsste sowas entstehen.. okay jetzt denkt ihr bestimmt: ja wie denn draussen ind er freien natur.. stimmt auch.. muss ja aber nicht regen sein, kann auch irgendeine "anomalie" im boden sein, irgendwas was sich daran festgebappt hat (wie ein lehmlumpen z.B.) und schon kommt immer an die gleiche Stelle Wasser..
nur mal so meine überlegung dazu

thovalo

 :winke:

Es wäre wirklich eine interessante Herausforderung für Mineralogen zu klären ob es nicht doch eine Art sekundäre "Auswitterungserscheinung" von Eisenmineralien in der "Matrix" von Silices handeln kann, die sich zunehmend um Inklusen anordnen und im Verlauf eines längeren Lagerungsprozessen, etwa in basischem Bodenmilieu oder unter anderen Umständen, z. B. in einer Phase der Dehydrierung "bergrisch" gewonnener Feuersteineinheiten ausbilden! Aber schon interessant, dass sich das Phänomen (scheinbar) insbesondere im Rhein-Maasgebiet und in Frankreich beobachten läßt.

http://www.archeobase.be/lame_retouch_msg2.html
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.