Kleine Tour am Vatertag

Begonnen von insurgent, 18. Mai 2007, 11:31:56

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insurgent

Konnte gestern meine Frau überreden mit mir und den Hund (den brauchte ich nicht zu überreden  :zwinker: ) über das Erdbeerfeld zu laufen. Da ich den Uferstreifen erst zur hälfte abgelaufen habe konnte wir zur zweit wieder ein Stück mehr schaffen. Nach einigen Metern ohne nennenswerte Funde tauchten wieder gebrannte Flintstücke auf und dann auch ein paar Klingen, ein schöner Bohrer, retuschierte Klinge, der "Löffel" (der Schaft ist retuschiert) und das Lange etwas, ein Feuerschläger???

Bin mal gespannt was Ihr meint.

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insurgent

Hier mal ein Kartenausschnitt mit GPS Daten. Der Ausschnitt ist ca. 300m x 300 m. Die Punkte stehen für besondere Funde wie das Beil- oder Dolchbruchstück, Rundschaber etc zeigen aber auch die Fundkonzentration an. Direkt im Umfeld lagen die meisten Abschläge, gebrannter Flint etc. Ich habe gestern noch eine Konzentration gefunden, aber nicht so ausgeprägt wie die drei hier gezeigten.

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Der Wikinger

Hallo Insurgent !  :-)

Eine sehr interessante Fundstelle hast du da !!  :super:

Das lange Stück könnte wirklich ein Feuerschläger sein, um ganz sicher zu sein müssten noch Detailfotos von den Enden her.

Du schreibst von Beil- oder Dolchbruchstücken etc. Ich würde sehr gern Fotos davon sehen, oder wurden die schon gezeigt ??

:winke:

insurgent

#3
Hallo agersoe  :winke: ich habe die Fundstelle seit Herbst 2006 unter Beobachtung und nach und nach alles hier gezeigt.

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,24531.0.html

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,24494.0.html

Hier noch ein Bild mit Ende.

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Der Wikinger


Ach ja, natürlich !!  :engel:

Ich habe das ja schon gesehen !!  :platt:

Es ist (fast) ohne Zwiefel ein Feuerschläger, typisch ist die abgerundede Schlag-Spitze und eine kleine Partie, wo der Flint abgerundet, ja fast geschliffen aussieht.



Die Position der Fundstelle ist wirklich ganz typisch, in der Nähe von Wasser.

Es handelt sich wahrscheinlich um eine kontinuierliche Siedlung, die durch Jahren in die Gegend umgezogen hat, oder zumindest, wo die Produktionsplätzen sich änderten.

Das Aussehen einiger der Geräte lässt mir an die bei uns sogenannte Erteböllezeit (5400 - 3900) erinnern, und zwar die jüngste Periode, so um 4000 v.Kr. in das älteste Neolithikum übergreiffend, also eine vorsichtige Datierung so zwischen 4000 - 3500 v.Kr. Mehr funde werden wohl Klarheit verschaffen.
Kleine etwas primitive Klingen- und Abschlagsgeräten dominieren. Es müssten auch relativ grosse Scheibenschaber zu finden sein.
Die geschliffene Beilschneide ist wohl etwas jünger, und kann eine spätere Einmischung sein, oder aber die Siedlung hat ins Mittel-Neolithikum übergegriffen.

Du müsstest hier besonders auf Querschneider-Pfeilspitzen extrem aufmerksam sein, die müssten schon da sein. Auch Scheibenbeile sind für diese Periode typisch.

Es würde mich auch interessieren, ob man eventuell einen Unterschied zwischen den Funden in Ufernähe, und weiter hinten in der Landschaft feststellen kann ?
Eigentlich müssten die ältesten (Ertebölle) Funde in Ufernähe zu finden sein.

Danke fürs Zeigen !!  :winke: