Flächenretuschierte Flintsichel

Begonnen von Gorgonenhaupt, 18. November 2011, 14:10:41

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Gorgonenhaupt

Moin,

vor ein paar Tagen während der Arbeit auf einem sonst weitestgehend steinfreien Acker endlich mal ein Stück Flint - und dann auch noch bearbeitet  :-) - meine erste Sichel. Rund 9 cm lang und drei breit, die fehlende Spitze kein glatter Bruch, sondern auch kleine Retuschen - möglicherweise geschäftet ?

Und nur ein paar Meter weiter ein sehr ramponierter Rest eines Steinbeiles - nun schaue ich mir jeden Stein erst recht an.


Grüss vom NOK
Heike

Kelten111

Hallo  :winke:
Sieht mir schon sehr nach ner Sichel aus und noch dazu eine :super:
Auf Bild 1 erkennt man an der rechten unteren Seite Sichelglanz  :glotz:
Geschäftet war es mit Sicherheit  :smoke:
Mfg Fredi :winke:

Moonk

Glückwunsch, eine sehr schöne Sichel. :super:

HG Moonk :super:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

Ajo II

Hallo Heike,

klasse Fund/e! Wie dick/stark ist denn die Sichel ca.?

Zitat von: Gorgonenhaupt in 18. November 2011, 14:10:41
Und nur ein paar Meter weiter ein sehr ramponierter Rest eines Steinbeiles - nun schaue ich mir jeden Stein erst recht an.

Das ist die richtige Einstellung!

Weiterhin viel Erfolg und gut Fund!

StoneMan

Moin,

ein feines Teilchen  :super: da darfst Du Dich freuen.

Die Sichel wirkt so opak, sind denn wenigstens die Lateralkanten transluzent?
Da her auch von mir die Frage, wie dick die Sichel ist.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

insurgent

Schöne Sichel  :super:

Du hast für so etwas auch einen prima Arbeitsplatz  :zwinker:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

thovalo

Im Rheinland sind solche Schönheiten kaum zu erwarten!
Freu mich für Dein Finderglück!

glG thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Gorgonenhaupt

Moin,
Zitat von: Ajo II in 18. November 2011, 15:14:07
klasse Fund/e! Wie dick/stark ist denn die Sichel ca.? d!

Also die Sichel schimmert an den der Spitze und den Schnittkanten und ist an der dicksten Stelle rund 7mm dick.

Steinkopf

Zunächst mal der Heike einen herzlichen Glückwunsch zu einem wundervollen Fund!

Danach hab ich eine Frage:
Überzieht der auf den Fotos erkennbare Hochglanz (Sichelglanz) das gesamten Gerät?

Und noch eine zweite Frage:
Wo - so grob gesagt - wurde das schöne Stück gefunden?

Es ist nämlich son das die niederländischen Archäologen (Jaap Beuker und andere)
zwei Typen dieser langen nur wenig gekrümmten Sicheln unterscheiden.

Der eine Typ mag geschäftet gewesen sein, der andere wohl eher nicht.
Er wurde vermutlich zum Schneiden ("vor het snijden van riet en Morasgras")
der Vegetation in Feuchtgebieten möglicherweise der Grasnarbe für Grassoden benutzt.
Vor allem in Friesland (NL) und Nordwestdeutschland kommen diese Stücke vor.

Sie datieren in die späte Bronzezeit.

Schönen Gruß

Jan

Steinkopf

Ich muss noch ergänzen, dass bei dem zuletzt beschriebenen Typ
zumeist nur ein Ende spitz ist. Das andere Ende trägt oft noch Cortex.
Das Gerät ist somit nicht symmetrisch.
Jan

Gorgonenhaupt

Hallo Jan,

Zitat von: Steinkopf in 18. November 2011, 20:45:28

Überzieht der auf den Fotos erkennbare Hochglanz (Sichelglanz) das gesamten Gerät?

Und noch eine zweite Frage:
Wo - so grob gesagt - wurde das schöne Stück gefunden?

Der Sichelglanz ist an der Spitze am stärksten und später vor allem an den "erhabenen" Stellen, nur das stumpfe Ende ist matt mit kleinen Retuschen Deswegen ich hoffe, es ist kein Bruch durch landwirtschaftliche Maschinen, sondern bewusst so gearbeitet worden.

Der Fundort der Sichel ist Mecklenburg-Vorpommern, nahe Gadebusch - der Flint bräunlich grau - das Beilfragment hat die gleiche Farbe mit wenigen geschliffenen Kanten des ehemaligen Beiles und vielen Schlagnarben.

Grüsse
Heike

Steinkopf

Die bräunliche Tönung ist wahrscheinlich eine Art Moorpatina, also eine
nachträgliche Einlagerung in den Flint. Auf dem zweiten Bild meine ich auch
bei der Bruchseite eine neuere Abplatzung zu sehen, die noch die
urspüngliche Flintfärbung zeigt.

Inwieweit diese eher eher im Nordseeraum anzutreffende Sichelform
nach Osten anzutreffen ist, weiß ich nicht.

Ein solcher Depotfund ist abgebildet in:
Woonheuvels in de kustvlakte, Onderzoek van de Friese en Groniner terpen
von Jaap Boersma
in Nederland in de Prehistorie Amsterdam 2005

Wutach

Hallo Heike,

herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Fund!!!
Wenn Du Lust hast, zeig doch auch mal das Beilfragment. Auch weniger ästhetische Objekte sind geeignet, den Gesamtzusammenhang zu erhellen.

LG Marc.

steinadler

ich glaube an gott , aber keine bestimmte religion !

schaut mal rein : http://yggdrasil-online.de/cms/