Heute vom Acker wo ich laut Spezialisten  (Charly R. ...) schon  mittel und jungpaläolithische Steinartefakte mitgehen ließ.
Sehr schwer zu fotografieren da die retuschierte Schrägspitze arg verrundet ist- ebenso alle anderen "Ecken und Kanten" .
Ich tippe auf ein ziemlich altes Gerät....
Weiss jemand evtl. etwas mehr?
Danke einstweilen
Edi

 und hier noch die Unterseite und ein Spitzendetail

Hallo Edi 

Ich denke, es handelt sich um einen schrägen Bohrer !! 

Danke , agersoe,
Spitze oder Bohrer - war mir auch zuerst im Sinn... und  Bohrer wird auch bleiben...
aber wie kann sich ein Silexgerät- ohne Meeresbrandung- so stark verrunden und stumpfen?
Auch eine  Verrollung im  - 500 m entfernten- Fluss scheidet meiner Meinung nach aus , da sich die Steinartefakte mit dieser Patina und Verrundung  in einem eingegrenzten Areal auf der erhöhten Flussterrasse befinden.
Es wird wohl der, für mich schwer zu begreifende, Vorgang der "Patinierung" sein der seine stumpfenden Schichtzuwächse über die bohrschneidenden Funktionsflächen anlagerte.
Artefakte mit diesem "Gütesiegel" tragen bei uns (wenn eine Flussverlagerung ausgeschlossen werden kann) den   Verdacht  ein unglaubliches Alter unter dieser "Schwarte" zu beherbergen...
Allerdings ist in den letzten 30000 Jahren so viel passiert , dass nur mit Geduld, Sturheit, Beharrlichkeit und einer gewissen Intuition ein  kleines "Besserverstehen"  erreicht werden kann. Morgen stapf ich wieder drüber ...über diesen SuperAcker...
Die Beharrlichkeit hab ich zumindestens....
Und Lernen macht unheimlich Spaß
Bis bald
Edi

Zitat von: Silex in 13. Januar 2007, 22:43:49
aber wie kann sich ein Silexgerät- ohne Meeresbrandung- so stark verrunden und stumpfen?
Auch eine  Verrollung im  - 500 m entfernten- Fluss scheidet meiner Meinung nach aus , da sich die Steinartefakte mit dieser Patina und Verrundung  in einem eingegrenzten Areal auf der erhöhten Flussterrasse befinden.
Es wird wohl der, für mich schwer zu begreifende, Vorgang der "Patinierung" sein der seine stumpfenden Schichtzuwächse über die bohrschneidenden Funktionsflächen anlagerte.
Artefakte mit diesem "Gütesiegel" tragen bei uns (wenn eine Flussverlagerung ausgeschlossen werden kann) den   Verdacht  ein unglaubliches Alter unter dieser "Schwarte" zu beherbergen...

Hallo wieder, Edi !!! 

Genau die gleiche Frage stelle ich mich auch hier bei mir. Ich finde ab und zu z.B. eine weisspatinierte Klinge, die ganz deutlich, und ohne Zweifel "Wassergerollt" ist, also vom Strand, und zwar finde ich sie zwischen ganz unberührte sachen, die noch scharf sind, und die braunpatinert auf Fundorte z.B. 2 Km. vom Strand. Da gibt es meiner Meinung nach nur eine Möglichkeit. Die Klinge ist in der Steinzeit bereits dorthingefrachtet worden.
Anders gesagt, ich stelle mich vor, dass dein kleiner Bohrer von einem Bewohner beim Fluss gefunden wurde, und nachfolgend mit zur Fundstelle gebracht wurde !!! 

Ein Sammler der Steinzeit ??  ... nein, ich denke einfach, dass man bei dir mit Materialknappheit, natürlich ein gefundenes Stück mitgenommen und wiederverwendet hat.

Übrigens muss man auch erinnern, dass Wind auch eine Schleifung der Stücke verursachen kann !! 

Sehen die Stücke denn auch farblich anders aus ??

smile- mein Freund agersoe-
aber obwohl ich da nicht  wirklich sehr belesen bin, ich vermute wirklich dass chemische Prozesse im schlummernden Millieu des Ackerbodens solche Patinierungen hervorrufen können- die mehrere Millimeter dick werden können. Ich muss mal nochmal bei Dr. Blume (im internet) nachlesen.
Denn wer nimmt so ein gefundenes, stumpfes Teil  wieder mit zum Jagdlager zurück. Ausser er (sie) war ein(e) Philosoph(in).
Aber wie schon beschrieben die Fundstücke mit "Uraltverdacht" sind  in einem eng begrenztem Areal aufgefunden worden.
Dies wiederum könnte natürlich  auch andere Ursachen haben. Den Grad der Ausackerung- den Untergrund- einen lokal begrenzten Flussanschwemmungshorizont etc......
Fragen über Fragen...da hilft nur Suchen.....und dafür sind wir da


Die Vergangenheit ist nicht vorbei, sie hat........

Vielen Dank,
mein Lieblingsdäne
Edi

An Windschliff hatte ich gar nicht gedacht....mhm.....aber das Ding stammt wie die anderen Verdächtigen aus einemSand-Kiesvermischungsuntergrund der hier bei uns das Lieblingsrastplatzszenario der Steinzeit darstellte.
Diese Windschliffphänomene sind in unserer kleinräumigen, zerklüfteten Fundregion , nacheiszeitlich, vor allem bei kleineren Artefakten quasi zu vernachlässigen.... sag ich mal ganz unwissenschaftlich und blauäugig - hinauf in Deine windumtosten Gefilde...


Finde   (ein uraltes Wort- wie heißt "Finden" bei Euch?  Und "Suchen"? Und gibt es bei Euch ein Wort für den Zustand wenn man genug getrunken hat?
-Wenn man hungrig ist   und dieser Notstand befriedigt ist dann ist man (in Deutschland) "satt"- aber für durstig gibt es kein entsprechendes "Zufriedensheitswort".... als ob wir davon nie genug bekämen... und bei Euch?
Nur so am Rande des Kelches dieses Tages
Bis bald
Edi

Zitat von: Silex in 13. Januar 2007, 23:44:46
Finde   (ein uraltes Wort- wie heißt "Finden" bei Euch?  Und "Suchen"? Und gibt es bei Euch ein Wort für den Zustand wenn man genug getrunken hat?
-Wenn man hungrig ist   und dieser Notstand befriedigt ist dann ist man (in Deutschland) "satt"- aber für durstig gibt es kein entsprechendes "Zufriedensheitswort".... als ob wir davon nie genug bekämen... und bei Euch?
Nur so am Rande des Kelches dieses Tages
Bis bald
Edi

Finden = finde [fenne]
Suchen = søge [sö:je]

Satt = mæt [mätt]

Ausdruck dafür, wenn man genug zu trinken bekommen hat, NEIN, nur Ausdrücke, und zwar viele dafür wenn man ZU viel bekommen hat. 

fuld, beruset, bedugget, overrislet, stenet und viele andere !!!