Ergänzung zum Beitrag 'Eine unfertige Pfeilspitze'

Begonnen von Jondalar, 07. Februar 2025, 10:34:15

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Jondalar

Hallo zusammen,

ich hatte vor einiger Zeit in meinem Beitrag 'Eine unfertige neolithische Pfeilspitze'

https://sucherforum.de/steinartefakte/ein-fur-mich-besonderer-fund-i-unfertige-neolithische-pfeilspitze/

ein eigenartiges Stück eingestellt und so ganz ließ sich, zumindest für mich, die Form nicht abschließend einordnen.

Vor einige Tagen blätterte ich in dem Buch ,Vorgeschichte des Landes Braunschweig' von O. Krone aus dem Jahre 1931. Beim Betrachten der Tafel mit der Unterschrift ,Neolithische Feuersteinpfeilspitzen (Braunschweiger Fundstellen)' auf Seite 44 glaubte ich bei dem mit einem ,x' bezeichneten Stück meinen Augen nicht zu trauen. Da der Autor 1957 gestorben ist und damit das Urheberrecht noch gilt, habe ich die Zeichnung nicht kopiert, sondern selbst in der dargestellten Größe gezeichnet und mein Stück daneben gelegt. Da nur bei einem Stück der Tafel eine Längenangabe direkt daneben gezeichnet wurde, gehe ich davon aus, dass die zahlreichen übrigen dargestellten Stücke und somit auch dieses in Originalgröße abgebildet sind. Leider gibt es zu dem Stück keine Texterläuterungen und keine genaue Fundortangabe.

Ich für meinen Teil nehme ein wenig verwundert zur Kenntnis, dass das Stück, neben Eueren in dem ursprünglichen Beitrag geäußerten Deutungen, ggf. auch eine komplette Pfeilspitze sein könnte, zumal es für einen Bruch an der 'Spitze' für mich keine Anzeichen gibt.
Frage mich dabei natürlich, was der Grund für eine derartig eigenartige Form gewesen sein könnte. Hat man etwa versucht einen Querschneider in Kombination mit 'Flügel' herzustellen? Was meint Ihr?
Viele Grüße

Jondalar
'Das Leben ist einfach, aber wir bestehen darauf, es kompliziert zu machen!'
(Konfuzius)

Wiedehopf

#1
Hallo Jondalar,

ja, das ist erst mal erstaunlich !

Aber kann es nicht sein, dass O. Krone einfach, wie in dem angehängten Beispiel, eine abgebrochene Pfeilspitze abgebildet hat ? Je nach Aufprallwinkel und Materie, auf die ein Flintobjekt aufprallt können erstaunlich glatte Brüche entstehen.

Das Konzept eines Querschneiders mit geflügelter Basis kommt mir dagegen sehr ungewöhnlich vor und würde meiner Meinung auch nicht zu der Seitenansicht deines Fundstückes (in dem Ursprungsbeitrag) passen. 

Viele Grüße
Michael   

Jondalar

Hallo Michael,

erinnere ich mich richtig, dass Deine Passion auch das Bogenschießen ist?

Vielen Dank für Deine Nachfrage. 
Auf der erwähnten Tafel sind 24 gezeichnete, ganz unterschiedliche exemplarische Pfeilspitzen, durchnummeriert von a-z   ;)  dargestellt, allesamt komplett. Die fehlenden Bereiche sind (wie bei diesem eigenartigen Stück bei den Flügelenden) gestrichelt ergänzt worden. Zudem scheint es mir so, dass die Retusche an der 'Spitze' der linken Seite des gezeichneten Stückes rundend um die Ecke geführt wurde... Es ist meines Erachtens daher davon auszugehen, dass Otto Krone auch dieses Stück als komplett erachtete.
Inwieweit das tatsächlich der Fall ist, bleibt dahin gestellt... 
Viele Grüße

Jondalar
'Das Leben ist einfach, aber wir bestehen darauf, es kompliziert zu machen!'
(Konfuzius)