Großgerät- hier

Begonnen von Silex, 06. März 2007, 20:48:00

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Silex

Heute in der Mittagspause...ich habe immer nur 20 Minuten Zeit....vom neolithischen Kaiserzeitacker...Ich dachte ich seh nicht recht...wollte es schon liegenlassen da meine Augen bekanntlich anders geeicht sind....
Sah auf Anhieb aus wie Beil/Axt,   flach (2 cm ) gutes Material, Retuschen. Bulbus an der Unterseite erkennbar.
Schaut , abgesehen vom Material (welches ich auch gerne wissen möchte.... dünkt  irgendwie jurassisch...was aber unwahrscheinlich ist, schon allein wegen der Größe... die Farbe ist im Foto verfälscht und geht realiter eher in eine ockergraue Changierung)  von der Machart her eher nördlich aus.
Eben ein Ausnahmefund....auch für meine fernen "Arbeitspausenäcker".
In brennender Neugierde schier vergehend, ...harrend der  Aestimationen der Kundigen , Phantasiebeseelten......
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

hier noch das Detail  einer "Retuschierungsbahn"  und die Partie mit der einzigen bifaciellen Retuschierung...wobei dies nicht die Kante der potentiellen Beilschneide wäre
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

 und hier die eventuelle "Schneide" , wenn dies Ding eine Art Axt wäre....
Danke für jede Hilfe
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Hallo Edi !!

Erstmals glückwunsch zu einem Artefakt "von normaler" Grösse !!  :-D  :zwinker:

Hier mal ganz spontan (wir werden sicherlich lange darüber diskutieren  :zwinker:) :

1) Beil definitiv NEIN !

2) Merkwürdiges Stück, wo ich grosse Schwierigkeiten habe den Bulbus zu erkennen ?? (liegts an den Fotos?) ... oder könnte es frostgesprungen sein ?

3) Sieht so aus als sei früher von einem grösseren Stück Klingen geschlagen, die nicht ganz "durchgelaufen" sind.


Erste Arbeitshypotese von mir: grosser Schaber aus Gross-Kern-Rest !!  :winke:



Silex

Danke agersoe, hier noch der Bulbus,
Ich dachte anfangs wegen der Grundform und des quergerichteten Abschlags  der parallel zur "Schneidenrichtung" läuft an irgendeine Scheibenbeilvarietät.
Doch lässt die  einseitige Retuschierung an dieser Schneide tatsächlich  eher an eine kratzende Tätigkeit denken.
Für meine Begriffe  stammt diese Art der Werkzeugzurichtung  (und vor allem aufgrund Deiner Worte) aus dem Neolithikum.
Was mich ratlos stehen läßt ist dies beidseitig bearbeitete Kante... und warum man ein solch - für unsere Gegend- riesiges Rohmaterialteil derartig nachlässig bearbeitete......daneben fand ich Restkerne die  im Durchmesser kleiner waren als ein Daumennagel
Danke von einem fernen, müden
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger


Hallo wieder Edi.

Da sehe ich plötzlich die Ecke links unten.

Wir haben hier bei uns ein Gerät, das oft aus grossen Abschlägen gemacht ist.

Ein Bohrer, der oft drei- oder viereckige Form hat. Da können eine / zwei oder drei. Ja sogar in allen vier Ecken Bohrspitzen sein.

Sie werden als Bohrer für schwerstarbeit interprätiert.

Könntest du freundlicherweise mal nachsehen, ob die hier markierte Ecke vielleicht Spuren von einer Bohrspitze aufweisst ???


rolfpeter

Servus Edi,
ich kenne sowas auch nicht! Aber das erste Foto läßt mich auch an einen Kernstein denken.
Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

Danke Leute, ich habs mir nach der ersten , großen Freude heute  nochmal etwas nüchterner angeschaut. Unbeschadet der Seltenheit solcher Großklunker im Umkreis, handelt es sich wohl nicht um ein dezidiertes, elaboriertes Gerät.  Wie ihr schon angedeutet habt könnte es ein Kernrest sein (zudem habe ich 2 Sichelfragmente aus demselben Material von Nachbaräckern....dies könnte auch die Größe des verwendeten Rohmaterialkernes erklären) der nachher noch zu groben Schabarbeiten verwendet wurde.
Die von Dir , agersoe, angesprochene Spitze konnte auch nicht in Richtung Bohrspitzqualität dienlich werden.
Wenn die Archäologen was Besonderes rausbekommen..... ich melde mich zur Stelle

Danke, für die Hilfe
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.