Amphibolit

Begonnen von sven, 15. Oktober 2009, 20:54:02

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sven

Hallo,

Ich habe schon wieder ein Stück aus Amphibolit gefunden. Diesmal ist es nicht, wie mein letzter Fund, dünn und scharf, sondern dick und stumpf. Es ist wohl ein Pick-und Klopfstein der ringsum rund geschliffen und auf einer Fläche flach ist. Sicherlich eine Zweitverwendung eines anderen Gerätes.

Viele Grüße

Sven

Marienbad

Hallo Sven,

wie breit ist das Teil?

HG  Manfred

sven

Das Stück ist 85mm lang und zwischen30 und 35mm im Durchmesser. Das erste Bild täuscht eine größere Länge vor, durch den Makro-Weitwinkel.

Marienbad

Hmmm....das könnte gut ein Werkzeug aus den Metallzeiten gewesen sein.
Zum Aushämmern von Blechen usw.
Als Klopfstein ist es zu klein für das Aufrauhen der Mahlsteine, ich denke
an Metallzeiten. Sind Beifunde vorhanden?

Der Wikinger


Sieht sehr wie ein Schleif- / Wetzstein der nordischen Wikingerzeit aus !  :super:

sven

In der Nähe vorwiegend bandkeramische Funde. Und das Material spricht doch auch eher für Neolitikum, oder wurden ausser bei den Bandkeramikern und den Schnurkeramikern noch in anderen Kulturen Amphibolit gehandelt? Es könnte natürlich sein, daß in späteren Jahrtausenden ein altes Werkzeug gefunden und wieder verwendet wurde. Das ist ja spannend! Ob wir das rausbekommen?

Viele Grüße

Sven

rolfpeter

Servus,

was haltet ihr von einer als Klopfstein weiterverwendeten schmalhohen Dechselklinge?

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Slaware

Hallo Sven, ich habe zwei Funde auf LBK-Flächen gemacht die Deinem sehr entsprechen, bin sehr davon überzeugt hier eine Art "Hammer" zu sehen. Ich wollte das Stück "akademisch" diskutieren, aber mein Gegenüber winkte damals nur ab - müde von der Einteilerei - sah noch einmal auf die geschliffenen Seiten und legte es beiseite: "Schau, es ist ein Werkzeug. Du und ich wissen wofür wir es einsetzen würden, es muss ja nicht alles in unsere Schemata passen."
Ein ganz großartiger Fund, gratuliere!

Khamsin

Moin!

Zitat RP: "was haltet ihr von einer als Klopfstein weiterverwendeten schmalhohen Dechselklinge?"

Der weiss eben, wovon er redet/schreibt! Klar, dazu muss man eine gewisse Kenntnis der Formbandbreite von Dechselklingen haben. Und die hat er!

Danke und HG KIS
"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"

sven

Eine schmalhohe Dechselklinge - ist das ein sogenannter Schuhleistenkeil?
Ich denke übrigens auch, dass die beschliffene Seite die Unterseite einer Dechsel ist, die später in etwas hammerartiges umfunktioniert wurde. Es sieht mir nicht danach aus, dass der Stein auch zum Schleifen verwendet wurde.
@Slaware: Waren Deine Stücke auch aus Amphibolit?
Aus Quarzit habe ich so etwas auch schon gefunden. Der war dann aber nicht ringsum bearbeitet.

Viele Grüße

Sven

Slaware

Servus,
überraschenderweise sind beide Quarzit - ein bei uns eher sehr selten benutztes Material. Ersterer ist an zwei Längsseiten etwas beschliffen - leider fotografisch nicht feststhaltbar, zweiterer ist ein Flusskiesel der nur an der Spitze beschliffen ist.
Beste Grüße!

sven

Hier noch das Bild meines Schlagsteins aus Quarzit (ca 7cm lang):

rolfpeter

Zitat von: Slaware in 20. Oktober 2009, 13:27:58
Servus,
überraschenderweise sind beide Quarzit - ein bei uns eher sehr selten benutztes Material. Ersterer ist an zwei Längsseiten etwas beschliffen - leider fotografisch nicht feststhaltbar, zweiterer ist ein Flusskiesel der nur an der Spitze beschliffen ist.
Beste Grüße!


Beim ersten Stück handelt es sich um ein Beilklingen-Bruchstück. Zeige doch bitte mal den Querschnitt.
Beim zweiten handelt es sich um einen schönen und typischen Schlagstein, hergestellt aus einem Geröll. Die Stirn ist aber wahrscheinlich nicht geschliffen, sondern durch Schlagmarken facettiert.


Zitat von: sven in 21. Oktober 2009, 11:34:33
Hier noch das Bild meines Schlagsteins aus Quarzit (ca 7cm lang):

Schönes und auch ausgesprochen charakteristisches Stück, paßt in eine Lehrsammlung.

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

sven

Zurück zum Amphibolit! Heute habe ich noch die passende schmalhohe Dechselklinge dazu gefunden (ein Fragment). Und unweit davon diese sicherlich stichbandkeramische Scherbe und einige Silexabschläge. Schöne Fundstelle. :-D

Viele Grüße

Sven

sven

Und um das Thema am Laufen zu halten habe ich nun auch noch ein Stück Rohmaterial gefunden. Es ist ein Bruchstück - aber so oder ähnlich dürfte das Gestein wohl aus dem Riesengebirge gekommen sein. Aber das sind bis hierher (Mitteldeutschland) auch nur 250 - 300 Kilometer.

http://www.scinexx.de/geounion-aws_basics-3925.html

Sven