Moin,
dieses unförmige retuschierte Teil habe ich auf einem neolithischen Siedlungsplatz aufgelesen. Ich habe bisher noch nichts ähnliches gefunden. Die Rückseite ist komplett mit Kortex überzogen und ich könnte mir vorstellen, dass es es eine schaberartige Funktion gehabt haben könnte und eines dieser Ad hoc- Geräte ist, die mit wenig know how im ausgehenden Neolithikum hergestellt wurden. Das ist meine Idee. Habt ihr eine andere?

Viele Grüße

Das sieht nach einer begonnenen Arbeit aus - Beilplanke oder etwas Ähnliches.
Vielleicht bei der Herstellung schon gebrochen.
Kann man erkennen, ob der Bruch neu oder schon vorgeschichtlich ist?
Nach dem Foto kann es auch ein Materialfehler gewesen sein, der ein längeres Werkzeug
durch Bruch verhindert hat. 
Cortexflächen sind hierfür nicht untypisch. Besonders flache Flint-Platten eignen sich
für die Herstellung von größeren Teilen wie Beil, Meißel, Dolch und Sichel.

Oder sind gar die Kollegen von der experimentellen Archäologie in der Nähe?

LG

Jan

An eine Vorarbeit dachte ich auch schon. Es sieht aber auch so aus, als sei das Teil stark beansprucht worden. Die retuschierte Kante zeigt die charakteristischen Spuren. Neuzeitliche experientelle Arbeiten sind nahezu ausgeschlossen. Die Bruchkanten wirken nicht rezent.

Hallo Poseidon1,

ich kann bei dem Fund nicht erkennen das ein Mensch versucht hat das Stück
Flint planvoll abzubauen. Wenn es eine Vorarbeit ist müssten noch irgendwo Plattformen
sein von denen aus man versucht hat aus dem Stück etwas zu machen.
Vlt. gibt eine Ansicht der Unterseite mehr klarheit aber ich denke sehr stark an die Natur.
Kommt Flint auf deiner Stelle natürlich vor?

LG Fischkopp

Die Unterseite ist ,wie gesagt, komplett mit Kortex überzogen. Ich stelle nochmal ein Bild rein.
Ob es eine Vorarbeit ist, darüber lässt sich bestimmt diskutieren. Die Retusche ist aber definitv von Menschenhand.

Viele Grüße und weiterhin schöne Weihnachten