Mehrere Welten prallen

Begonnen von Silex, 05. Februar 2008, 21:56:54

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Silex

aufeinander. Silex, Metall, Vorgeschichts/(Früh)Mittelalteracker.
Ein Halogenlämplein ein verkratztes Objektiv.
Diese beiden Dinger fand ich gestern auf einem erstmals begehbaren,  riesigen Ackerareal mittem in der ausufernden Stadt. Sollte zur Bebauung freigegeben werden....aber die letzten Hochwässer haben denken lassen- verweigert....wird zur Retentionsfläche erklärt...um dem nahen Fluss den Raum zum Schwappen zu geben.
Was machte der Bauer? Schubraupe....20 cm Humushorizont weggekratzt.....und an einer Randstelle zu einer erhöhten Bauterrasse verdichtet.....
Alle Unebenheiten waren weggehobelt....freier Blick auf Bombentrichterinhalte......Mittelaltersiedlungsreste.....Vorgeschichte....da käme viel raus wenn man Zeit hätte.
2 Silexartefakte waren dabei....aber ich vermute: neuzeitliche Flintensteine...der schöne sieht aus wie "Grand Pressigny"  und der schäbige nach einer heimischen Manufaktur.
Ersterer zuerst
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

...hat auch ziemlich gelitten....
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

der jurahornsteinartige Tötungshelfer ist schlecht fotografiert....
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

könnte aber trotzdem ein kleines Geschichtsdrama "mitandeuten" helfen.
WK II Bombentrichter, Flintensteine, zermantschte Mittelalter u. FMA Scherben mit jeweils deutlichen Brandspuren.
Ein Ort nahe am Fluss, an einer Furt, heute steht da eine Brücke. Immer waren sie da und wurden wieder verbrannt.
Eine kleine "Entschichte" hat er da gemacht in seinem kinderlosen Wahn seine letzten Tage  Im Reichtum zu verprassen.
Der Acker trägt seinen Namen....seit Jahrhunderten....bald nicht mehr.
Vielleicht hatte er keine andere Wahl  ....der "Steinerbauer"...so heißt er wirklich.
Aber das wird bald keiner mehr wissen.

Am Wochenende pralle ich wieder
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Die_Buddler

Fund/ Befunde werden jeden Tag in Deutschland vernichtet.
Der finanzielle Hintergrund ist entscheident.
Als Bauherr versucht man die LDA aussen vor zu lassen.
Jede Verzögerung kostet eine Menge Teuros!
Wer hat die noch?
Als Semiproffessioneller Heimatforscher zehrt man vom Erspartem und hört auf die "alten" Bauern.

rolfpeter

Servus Edi,
du kommst mir vor - und das ist wirklich nicht despektierlich gemeint - wie der Don Quichote vom Naabtal! Kämpfst gegen Planierraupen wie der spanische Don dereinst gegen die Windmühlen.
Das erste ist auf jeden Fall ein mittelfranzösischer Flintenstein. Zum zweiten kann ich leider nix sinnfälliges beitragen.
HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

Ja, so ist das heute, buddelbär....
@RP : das ist wohl für jeden heutigen,  "nachhaltigen" Sucher ein treffender Vergleich.
Auf einer alten Karte, von 1833, ist auf diesem Areal kein Gebäude - noch ein Flurnamenhinweis der auf  MA -Besiedlung hinweisen würde- vorhanden.
Hier noch  die Bilder einer Anwohnerin die seit ein paar Jahren dieses Gelände beobachtet und vom obersten Fenster  aus fotografiert hat. sie kam auf mich zu weil Sie nicht fassen konnte dass ich genau diese Verfärbung beging die Ihr schon lange seltsam vorkam.
Sie wollte eigentlich Archäologie studieren.
Eine deutliche , querverlaufende Verfärbungszone im Getreide (und als  steiniger Streifen nach dem Abschub) könnte einen Weg andeuten.....
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

hier im Bildhintergrund noch so ein anplanierter Bombentrichter des WK II...... mit Nachkriegsschrottauffüllung.... dahinter noch ein ehemaliger Bachlauf oder Überschwemmungsgraben.
Fast hätte ich vergessen  zu korrigieren , dass den vermutlich "französischen Flintenstein" diese Frau   während unseres Gesprächs entdeckt und aufgehoben  hat.
Die Keramik zeig ich Euch später mal...

Bis bald
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.