Ein kräftiger jungneolithischer Kratzer aus Feuerstein vom Rijckholttyp

Begonnen von thovalo, 18. Mai 2015, 00:28:09

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

thovalo


Der Fundort ist ein vor 13 Jahren entdeckter Zentralort der "Michelsberger Kultur" in Nordrhein-Westfalen. Über diesen Platz lief der direkte Austausch von Feuerstein aus der Maasregion in Richtung der Mittelgebirge. Der Feuerstein der Varietät "Rijckholt" gehörte zu den bedeutenden Austauschgütern dieser Zeit im westlichen Mitteleuropa (4.300 - 3.700 v. Chr).


Aus dieser Materialvarietät wurde auch der heute gefundene kräftige Kratzer mi steiler Arbeitsstirn gefertigt. Der konkrete Fundpunkt auf dem Gesamtfundareal überlieferte bisher Dutzende solche Kratzer, darunter auch zwei aufeinander passende Kratzer aus "Hellgrau-Belgischen Feuerstein".


Länge 5.2 cm, Höhe der Kratzerstirn 1.8 cm

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo



Ansichten der handwerklich stark beanspruchten Arbeitskanten.
Vorstellbar ist insbesondere die Bearbeitung von Holz oder Knochen.
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Steinereihe


Hallo Thomas,

Vielen dank! Wunderschöne steile Retusche! Haben alle Kratzer an diesem MK Zentralort eine einzelne Kappe? Gibt es keine die rund sind aber mit noch eine extra Bucht / 'Nase' / Kappe gefertigt worden sind?     

Alles gute & LG, S.

thovalo

Zitat von: Steinereihe in 20. Mai 2015, 22:39:53
Hallo Thomas,

Vielen dank! Wunderschöne steile Retusche! Haben alle Kratzer an diesem MK Zentralort eine einzelne Kappe? Gibt es keine die rund sind aber mit noch eine extra Bucht / 'Nase' / Kappe gefertigt worden sind?     

Alles gute & LG, S.



Kannst Du mal einen zeigen oder zeichnen wie Du das meinst!?
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Steinereihe

 
Ja! Die Länge ist 7.5 cm. Auch rund und Kräftig. Aber mit eine art von 'Nase' dazu.
Die Photos sind nicht so supergut gelungen, (letztes Tageslicht), die Retuschen sind eigentlich noch schöner.
Wie alle Stücke die ich zeige, gefunden zwischen Aachen und Maastricht.

Ich hoffe es gibt was dazu zu sagen...! Es ist hier immer schwierig weil alle Perioden an diese Fundstelle vertreten sind.

LG, S.

thovalo



Das würde ich mal als einfaches Ergebnis des Abschlags und weniger als intentionell mit beabsichtigt ansehen wollen!

Wie die oft vorhandene Kortexüberdeckung erkennen lässt wurde keine besondere Präparation ausgeführt, sodass es zu solchen "Verlängerungen " kommen konnte.


Wäre so meine Überlegung nach Ansicht Deines gleichfalls reichlich "fetten" Kratzers.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.