ein zweimal angebohrter (Beilklinge)Meissel aus Amphibolith

Begonnen von Harkonen, 06. Juni 2011, 21:59:39

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Harkonen

Hallo,
wahrscheinlich aus einem Resteamphibolit wurde diese Beilklinge bzw. Meissel hergestellt.
Wie man erkennen kann zeigt das Stück an zwei verschiedenen Stellen einen Bohrversuch.
Auch im Neolithikum ging Manches schon daneben. :zwinker:
Fundort Ingolstadt
Grüße
Peter

teabone

Hallo Peter,

das ist ja schon wieder ein Eyecatcher! Umwerfend!        Gratulation!

Gruß
Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Harkonen

Zitat von: teabone in 06. Juni 2011, 22:12:19
Hallo Peter,

das ist ja schon wieder ein Eyecatcher! Umwerfend!        Gratulation!

Gruß
Augustin
Hallo Augustin,
danke
das ist schon recht spannend , alleine die Ursache zu ergründen, was passierte mit dem Stück, weshalb wurden zwei Bohrversuche abgebrochen um letztendlich genau dieses Werkzeug herzustellen.

Grüße
Peter

teabone

Hallo Peter,

die Bohrversuche, einer mehr der andere weniger, befinden sich doch ziemlich gegenübergestellt? Als wäre es geplant eine Bohrung durchzuführen. Vielleicht täusche ich mich auch( räumlich gesehen). Man müßte dieses Werkzeug in der Hand halten dann wärs einfacher. Wenn die Bohrung leicht gegeneinander versetzt erfolgt, weil der Stein vielleicht unbemerkt verrutscht ist, kann man keine sinnvolle Schäftung machen. Ein noch größeres Loch (zum Zusammenführen der beiden Bohrungen) ist mit einem Lochbohrer kaum möglich. Da ist es einfacher das Vorhaben aufzugeben. Das Material ist deshalb für einen anderen Zweck nicht verloren. Egal - ein faszinierendes Teil.

Gruß
Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Wutach

Hallo Augustin,

die Bohrungen befinden sich zwar auf den gegenüberliegenden Seiten, weisen aber in eine andere Richtung. Zusammenlaufen hätten sie deshalb ohnehin niemals können. Beide gehören deshalb unterschiedlichen Versuchen an, das Stück zu bohren. Vielleicht führten beide Bohrversuche zu Bruch, weshalb man sich entschied, das Stück ungelocht zu belassen und anders umzusetzen.

FG Marc.

steinwanderer

Moin Peter,
es ist für mich immer wieder faszinierend Schuhleistenkeile zu sehen und dann noch so einen angebohrten. Bei uns sind diese auch als Setzkeile bezeichneten Stücke sehr selten und belegen erste Handelsbeziehungen wärend unserer zeitgleichen Erteböllekultur, da die bei uns gefundenen Stücke importiert wurden.
Danke fürs zeigen.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

teabone

Hallo Marc,

hab einen Versuch gestartet wie meiner Meinung nach die Bohrungen verlaufen hätten können (in Draufsicht). Beide Seiten in Deckung gebracht.

Gruß
Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Wutach

Ich verstehe. Du denkst, das die Bohrung auf Bild 048 quasi in das Stück hineingehen sollte. Nach nochmaliger Betrachtung halte ich dies für denkbar. Ich war der Ansicht, das die Bohrung auf dem Bild von oben nach unten laufen würde. Kann ich mir aber auch immer noch vorstellen. Wenn Du mit deiner Sicht recht hast, kann ich deinen Ideen gut folgen. Das Bild ist aber für mich irgendwie nicht eindeutig interpretierbar. Da muss am besten Peter mal was zu sagen. Der kann das Stück in der Hand rumdrehen.

LG Marc.

Harkonen

#8
Hallo,
eigentlich ist das Stück noch komplexer, denn es handelt sich genauer betrachtet um drei Bohrversuche.
Im letzten Foto noch schemenhaft erkennbar eine Vollbohrung. In der Mitte der ehemaligen Wandung der Vollbohrung wurde eine weitere Bohrung angesetzt, dort ist noch leicht der Bohrkern oder Kegel ansatzweise erkennbar. Die andere Bohrung befindet sich auf der Rückseite.

Grüße
Peter

teabone

Hallo Peter,

da muß ich passen, das erschließt sich mir nicht, aber es ist ein tolles Stück!  :winke:

Gruß
Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Harkonen

#10
Hallo Klaus,
einen klassischer "Schuhleistenkeil" stellt dieses eingangs gezeigte Gerät allerdings nicht dar, denn genau betrachtet ist die Achse bis zur Schneide symmetrisch. An dieser Stelle möchte ich auf diesen Link verweisen, die Schneide ist zwar nicht beidseitig und symmetrisch, aber einseitig symmetrisch!
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,49787.msg306224.html#msg306224

deswegen denke ich handelt es sich nicht um eine schmalhohe Dechselklinge.

Beim klassischen "Schuhleistenkeil ist dies normalerweise nicht unbedingt der Fall.
ich habe hier einmal Fotos eines "Schuhleistenkeils angesetzt. Der Achsenverlauf ist hier nicht symmetrisch.
Es gibt noch Beispiele wo dies deutlicher wird, ich suche mal.

Grüße
Peter

Harkonen

hier noch ein typischer Schuhleistenkeil bzw. eine schmalhohe Dechselkling. An diesem Stück wird überdeutlich, dass die Schneide ausserhalb des Achsenvelaufs liegt und nicht von symmetrie gesprochen werden kann.

Grüße
Peter