Heute bin ich mal wieder über die Äcker geschlendert, in der Hoffnung was Vorgeschichtliches zu finden. Neben der grobgemagerten Keramik finde ich komischerweise immer nur Silexabschläge.

Entweder haben die Burschen hier in der Gegend früher aus Spaß an der Freud Feuerstein zerdeppert oder nur um mich zu ärgern. Jedenfalls habe ich schon seit über zwei Jahren nix mehr gefunden, was man als "Werkzeug" im weitesten Sinne ansprechen könnte.

Nun habe ich heute etwas aufgelesen das meiner Meinung nach wie eine Feuersteinknolle aussieht. Das wäre zumindest mal eine Abwechslung.

Ich hoffe die Bilder sind aussagekräftig genug.

Servus

Andreas

Das geht mir im Raum südlich von Regensburg auch so, Andreas. Alle 3-4 Jahre mal was Anständiges.
Relativ viel Arnhofener Reste gibt es bei Dir!?
Zum "großen Stück" kann ich nichts sagen ....es sieht fremdartig aus.

Bis bald

Edi

Grüß Dich Edi,

Du stellst Dein Licht etwas zu sehr in den Schatten. Südlich der Donau geht vielleicht nicht so viel aber wenn ich mir in der Fundchronik so anschau was Du südl. von SAD findest werde ich vor Neid ganz grün.

Aber stimmt schon. Meist finde ich Arnhofener. Sind nur 60 KM Luftlinie.

Baba

Andreas

Edi, ich seh schon, wir müssen hier unbedingt mal zu Zweit ans suchende Werk, um Dir ein paar neolithische Erfolgserlebnisse zu verschaffen. Umgekehrt beneide ich Dich für Deine alt- und mittelsteinzeitlichen Funde nördlich des großen Stroms.

Andreas, ich glaube nicht, dass das eine Knolle ist. Zumindest von den Fotos her schaut es nicht so aus. Wenn Du keine menschlichen Bearbeitungsspuren daran erkennen kannst, warum nicht einfach das Innenleben des Teils mal unter Zuhilfenahme eines Hammers betrachten ?

Liebe Grüße

Stefan

Das Zersägen oder Zertrümmern wollte ich auch schon vorschlagen, Leute. Wenn wirklich nichts arefaktiöses dran wäre.
Baba Andreas und Stefan

Hi Andreas,

wo hast du das Stück denn gefunden? Sieht aus wie ne Knolle Muschelkalkhornstein aus dem Oberen Muschelkalk (mo).
ISt zudem leicht patiniert.

Hrüßle, Mark77

Zitat von: Mark77 in 01. Juni 2009, 23:24:47
wo hast du das Stück denn gefunden?

Grüß Dich Mark,

das Teil habe ich in Südostbayern gefunden.

Siehe: Übersicht der Suchgebiete

Zitat von: Mark77 in 01. Juni 2009, 23:24:47
Sieht aus wie ne Knolle Muschelkalkhornstein aus dem Oberen Muschelkalk (mo).
ISt zudem leicht patiniert.

Könnte hinkommen. Ich weis jedoch nicht ob das Zeugs bei uns auch vorkommt.

Hier mal ein Fundstück, das ich für einen Abschlag halte. Leider finde ich oft Stücke die sich nur als "Laune der Natur" rausstellen (Ich denke wegen der Launen ist "die Natur" auch weiblich) aber dieses Stück ist wohl von Menschenhand bearbeitet worden.

Servus

Andreas

Hi Andreas,

seine echt schöne Klinge ist das. Der Bulbus ist super gut zu erkennen. Material?? Bayrischer Kreidehornstein!?
Hast du GPS-Koordinaten für die MKH-Knolle? Dann schau ich mal nach was die Geokarte hergibt.

Grüßle, Mark77

Eine Klinge? Da ich keine Retuschen erkennen konnte, dachte ich, daß dies nur ein Abschlag ist.

Das ist ja erfreulich!!!

Wurden Werkzeuge aus Feuerstein und Kreidehornstein eigentlich parallel verwendet?

Grüße

Andreas

Naja, retuchiert ist das Stück nicht.. die Defintion einer Klinge ist ein langschmaler Abschlag der doppelt so land wie breit ist und dessen Breite 1cm oder mehr beträgt.
In der Gegend wo du dich befindest gibt es keine bis kaum Feuersteine nur Hornsteine.
Die einzigen die ich kenne sind die Alpinen Feuersteine. Kann dir dazu aber leider recht wenig sagen.

Grüßle, Mark77

Grüß Dich Mark,

danke für die Begriffsklärung!! Ich muß mich doch mal mit den ganzen Bezeichnungen auseinandersetzen.

Servus

Andreas

Jetzt erst gefunden, den Beitrag: Topklinge mit außergewöhnlich hohem Rücken. Gibts was älteres, steinzeitliches in Deiner Gegend, Andreas?
Mark hat ja schon alles erklärt. Die Rohstofflager und die Verbreitungsgebiete der daraus geschlagenen Werkzeuge sind allerdings in Niederbayern  (und Teilen Oberbayerns), vor allem im fruchtbaren Lössgürtel,  sehr verwaschen ...um es nicht geradezu reziprok zu nennen.
Da gehts bunt durcheinander und 80 km weiter im Norden findet sich mehr Arnhofener Hornstein als auf Stellen 10 km neben der Abbaustelle.

Grüß Dich Edi,

die Feuerstein Geräte die ich bis jetzt gefunden habe wurden vom Landesamt als End- bis Jungneolithisch eingestuft. Davor schaut's bei uns böse aus.

Leider konnte ich auf dem Acker nicht viel finden, da der Mais schon 30 - 40 cm hoch war. Jetzt geht garnix mehr. Da muß ich bis zum Herbst warten.

An Beifunden hab ich leider auch nicht viel. Ein kleiner Feuerstein-Abschlag; Ich würd' mal auf Arnhofen tippen; und drei Keramikscherben. Auch wenn die typische Magerung mit groben Kieseln fehlt, denke ich, daß es sich um VG Keramik handelt. Im feuchten Zustand fühlen sich die Scherben sehr seifig an und zerbröseln leicht. Die dunkle Schicht ist geglättet wie ich es bei neolithischer Keramik aus unserer Gegend kenne.

Genaueres wird wohl erst der Herbst bringen.

Servus

Andreas