Scheibenbeil aus MV die Zweite

Begonnen von Danske, 17. Juni 2017, 00:01:32

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Danske

Hallo zusammen,

hier nun noch ein Scheibenbeil aus MV, etwa 5 km westlich vom Fundort des ersten Beils.

Es hat eine schöne weiße Patina, die Maße sind:

Lange 10 cm, Breite an der Schneide: 6,3 cm, Breite am Nacken: 3,9 cm, Größte Dicke: 2,2 cm, Gewicht: 128 gr.

Die Schneide hat etwas gelitten. Von der Form her weicht es vom ersten Beil etwas ab, was wahrscheinlich der Grundform des Abschlags geschuldet ist. Die trapezoide Grundform ist aber vorhanden.

Insgesamt hat sich die Ausbeute der 3 Wochen gelohnt. Schade nur, dass nicht noch die eine oder andere Werkzeugform dabei war.


Grüße
Holger
Das Leben ist die Summe all unserer Entscheidungen

Nanoflitter

Jetzt ists aber genug :zwinker:  :super: Gruss...

StoneMan

Moin,

wird Zeit, dass ich einmal eine Kur im schönen Mecklenburg-Vorpommern beantrage...  :dumdidum:

Auch ein schöner (pragmatischer) Fundbeleg  :Danke2:

Es geht in Richtung Peter Vang Petersens, "De ældste økser", Maglemose- og Kongemosekultur (~ 5800 - 4500 BC).

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

thovalo



Zwar fern von hier aber nicht weniger eindrucksvoll!
Ein "seitlicher Schneidenschlag" war nicht vorhanden oder ist der durch die späteren Überprägungen nicht mehr klar zu erkennen?  :glotz:


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Danske

#4
Hallo zusammen,

innerhalb von 3 Wochen 2 Beile ist wirklich ein bisschen unverschämt, geb ich ja zu. Aber Ihr glaubt gar nicht, wie oft ich umsonst in die Knie gegangen bin. Mein Physiotherapeut hat sich am nächsten Tag immer gewundert, warum die Rückenbeschwerden nicht besser werden und neue Bechti-Schübe vermutet. Hab natürlich nichts von meinen Exkursionen erzählt.

@Thomas: Ein lateraler Schneidenschlag ist nicht zu erkennen, dafür hat die Schneide zu sehr gelitten, was aber ein Beleg für einen intensiven Gebrauch sein dürfte. Auf der Dorsalseite weist die Schneide winzige Retuschen auf, die mit der Lupe zu erkennen sind. Es dürfte sich dabei aber um Gebrauchsretuschen handeln.

@Jürgen: Was brauchst Du eine Kur in MV, du wohnst doch im Flint-Schlaraffenland. Wie kommst Du auf Maglemose- und Kongemosekultur, und die Zeitansatz ab 5800 f.Kr. ist doch Ertebølle? Du verwirsst mich gerade. Hast Du da was durcheinander gebracht? Für mich sind die trapezoiden oder auch hinten spitz zulaufenden Scheibenbeile mit Flächenretuschierung auf der Ventralseite ertebøllezeitlich oder frühe TBK. Oder lieg ich da falsch?

LG
Holger
Das Leben ist die Summe all unserer Entscheidungen

thovalo

Zitat von: Danske in 17. Juni 2017, 16:47:44
Hallo zusammen,

innerhalb von 3 Wochen 2 Beile ist wirklich ein bisschen unverschämt, geb ich ja zu. Aber Ihr glaubt gar nicht, wie oft ich umsonst in die Knie gegangen bin. Mein Physiotherapeut hat sich am nächsten Tag immer gewundert, warum die Rückenbeschwerden nicht besser werden und neue Bechti-Schübe vermutet. Hab natürlich nichts von meinen Exkursionen erzählt.

@Thomas: Ein lateraler Schneidenschlag ist nicht zu erkennen, dafür hat die Schneide zu sehr gelitten, was aber ein Beleg für einen intensiven Gebrauch sein dürfte. Auf der Dorsalseite weist die Schneide winzige Retuschen auf, die mit der Lupe zu erkennen sind. Es dürfte sich dabei aber um Gebrauchsretuschen handeln.

@Jürgen: Was brauchst Du eine Kur in MV, du wohnst doch im Flint-Schlaraffenland. Wie kommst Du auf Maglemose- und Kongemosekultur, und die Zeitansatz ab 5800 f.Kr. ist doch Ertebølle? Du verwirsst mich gerade. Hast Du da was durcheinander gebracht? Für mich sind die trapezoiden oder auch hinten spitz zulaufenden Scheibenbeile mit Flächenretuschierung auf der Ventralseite ertebøllezeitlich oder frühe TBK. Oder lieg ich da falsch?

LG
Holger


Ein tatsächlich auch gebrauchtes Stück ist ein glücklicher Fund!


Toll  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

StoneMan

Moin Holger,

Zitat von: Danske in 17. Juni 2017, 16:47:44
...
@Jürgen: Was brauchst Du eine Kur in MV, du wohnst doch im Flint-Schlaraffenland.
Wie kommst Du darauf  :nono: ich lebe in NRW im schönen Ruhrland. Im Schlaraffenland mache
ich gerne Urlaub  :-D


Zitat von: Danske in 17. Juni 2017, 16:47:44
Wie kommst Du auf Maglemose- und Kongemosekultur, und die Zeitansatz ab 5800 f.Kr. ist doch Ertebølle? Du verwirsst mich gerade.
Hast Du da was durcheinander gebracht? Für mich sind die trapezoiden oder auch hinten spitz zulaufenden Scheibenbeile mit Flächenretuschierung
auf der Ventralseite ertebøllezeitlich oder frühe TBK. Oder lieg ich da falsch?
...
Nö, falsch liegst Du da nicht. Ich nehme für die Funde aus dem, "Nordischen Kreis", gerne die Tabellen aus dem Dänischen.
Die sind, wie mitunter auch im übrigen Europa, nicht immer gleich.

Bei PVP steht, wenn ich das richtig übersetzte (?), dass unregelmäßige Scheibenbeile aus (zufälligen) Abschlägen,
in der Maglemose- und Kongemose Kultur, gefunden werden können.

Dass es Scheibenbeile auch in der Ertebølle (Yngre Kongemose) und auch bis ins Bondestenalder (Jungsteinzeit) gibt ist klar.
Sicher gibt es auch solche pragmatischen Scheibenbeile wie diese hier in jüngeren Kulturen.

Der Grundform wegen, "zufällige Abschläge", würde ich Dein Scheibenbeil in die Nähe der yngre Kongemosekultur
rücken wollen (~ 5800 - 4500 BC, so sehe ich es jedenfalls aus den Fotos.

Man möge mich korrigieren, ich bin kein Betonkopf  :zwinker:

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry