Ein "roter" Minirestkern.

Begonnen von steinsucher, 18. Oktober 2008, 23:24:12

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steinsucher

Hallo Forum,

angeregt durch Rikkes schönen spitzen Abschlag aus dem "Roten Helgoländer", fiel mir sofort dieser kleine Restkern ein. Ich habe mich immer wieder gefragt ob es ein spezielles Material ist oder nur eine besondere Patina. Zurückhaltend denkend, gehe ich immer noch davon aus, daß es die Patina ist. Aber erst mal ein paar Details.

Das Teil stammt aus dem Rodebachtal zwischen Geilenkirchen und Gangelt (Rheinland). Dort liegt eine Menge Mesolithikum. Auch dieser Kern sollte der Form nach dort einsortiert werden. Er ist allerdings ein Einzelfund. Kurz nach dem Auffinden wurde der Acker wieder zur Weide.

Die Farbe unterscheidet sich von anderen Teilen, die durch Feuchtböden patiniert wurden dadurch, daß sie mehr in das Rot geht. Im Bild 01 sieht man den Vergleich des in der Mitte liegenden Kerns zu patinierten mesolithischen Klingen/Abschlägen aus Hambach und Gillrath (Rheinland), also aus der näheren und weiteren Umgebung. Diese weisen eine mehr bräunliche Färbung auf. Man könnte natürlich den Kern anschlagen um zu sehen, wie er innen aussieht. Das möchte ich aber nicht tun.

Nachdem der Helgoländer ja wohl erst im Spät- bzw Endneolithikum (und noch später) in Norddeutschland und den Niederlanden benutzt worden ist, wird es wohl tatsächlich die Patina sein. Es wäre schon interessant zu wissen, was für die Rotfärbung verantwortlich ist. Edi benutzte den Begriff "Moorpatina", wenn ich mich richtig erinnere. Vielleicht kann uns da ja ein Chemiker weiterhelfen?

Gruß aus Heinsberg,

Fritz.

rolfpeter

Servus Fritz,

ich vermute, daß der Restkern patiniert ist. Ich bin in der Gegend von Nörvenich mal über einen Abraumhaufen aus 'ner Mohrrübenerntemaschine gestolpert. Da wimmelte es nur so von Pseudoartefakten aus Feuerstein in allen Farben des Regenbogens. Das ging von tiefschwarz bis zu knallrot. Viele Stücke hochglänzend, fast wie bei Trommelsteinen. Es wird sich wohl um Schotterflint handeln, der in grauer Vorzeit (vielleicht thermisch?) geknackt wurde und dann im Bachbett verrollt und poliert wurde. Habe mir damals eine ganze Tüte als Belegexemplare mit genommen.
Hier sind einige Exemplare aus der rot-braunen Fraktion. (sowas wird es im Parlament  ja hoffentlich nie geben!  :narr:)
Den Chemismus kenne ich auch nicht, vermute aber stark, daß Eisenoxyd dabei eine wesentliche Rolle spielt.



HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

arriba

Hallo  :-)

Ihr habt ja auch schöne Rote  :-)  Sind das den mit sicherheit "heimische" Steine oder  "Importware" - ich dachte an den Flussweg, auf natürliche Art und Weise ...
Hier  ist ein Bild von einem roten Stein der  wieder grau werden möchte   :zwinker:
:winke: Rikke