Ein großformatiger Kratzer vom rechten Niederrhein

Begonnen von thovalo, 10. März 2019, 17:40:08

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thovalo


Guten Abend!

Dieser patinierte Kratzer misst 8.5 x 6.5 cm und wurde aus einem großformatigen Abschlag aus Feuerstein vom Riujchkolttyp aus den Niederlanden angefertigt. Der Bezug von hochwertigen Ruihckholtfeuerstin auf dem am rechten Niderrhein gelegenen Platz ist derart hoch, dass es sich um den zentralen Platz des Austauschs von Maasfeuerstien in Richtung der Hellwegzone und nach Westfahelnb handeln wird.

Wie das Ausgangsmaterial seinen Weg über Flüsse und sumpfige Regionen hinweg, ohne ausgebaute Strassen und Wege, bei fehlenden Ortsnamenschildern und kilometerangaben finden konnten ist ein vollkommenes Rätsel. Die bindungen an die Michelserger Siedlungen in den niederlanden scheint am Ort sehr eng gewesen zu sein und erste Bezhiehungen deutne sich bereits zurzeit der voran gegangenen "Bishheimer Kujltur" an, die sich, wie die "Michelsberger Kultur" auch, aus dem Pariser Becken in Richtung Osten ausgebreitet hatte.

Warum am Fundort zehntausende Werkzeuge und vollständige Werkzeugeinsätze zurück geblieben sind, bleibt ein bislang ungeklärtes Rätsel.

lG Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Wiesenläufer

Moin Thomas,

der könnte glatt aus meiner Gegend stammen.  :-D

Schönes Stück.  :super:

Wie Du selber weißt, sollten wir die Handelswege, die Kenntnisse und die Mobilität der Menschen von damals nicht unterschätzen.

Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Steinkopf

Hallo Thomas,

Ein weiterer wohlgeformter Kratzer. Die Bänderung würde im Norden an
den sogenannten Falster-Flint denken lassen.

Was mich schon lange beschäftigt, und ich schon immer mal wissen wollte,
hast Du gleich beantwortet:

   "Wie das Ausgangsmaterial seinen Weg über Flüsse und sumpfige Regionen hinweg, ohne ausgebaute Strassen und Wege,
    bei fehlenden Ortsnamenschildern und kilometerangaben finden konnten ist ein vollkommenes Rätsel.
    Die bindungen an die Michelserger Siedlungen in den niederlanden scheint am Ort sehr eng gewesen zu sein und
    erste Bezhiehungen deutne sich bereits zurzeit der voran gegangenen "Bishheimer Kujltur" an, die sich, wie die
    "Michelsberger Kultur" auch, aus dem Pariser Becken in Richtung Osten ausgebreitet hatte.
     Warum am Fundort zehntausende Werkzeuge und vollständige Werkzeugeinsätze zurück geblieben sind,
     bleibt ein bislang ungeklärtes Rätsel."

Darüber ein Bild zu gewinnen wäre hochinteressant!

LG

Jan


thovalo


Hallo Jan!

Für die Austauschbeziehungen hier verfolge ich schon längere Zeit eine Idee ...... weiter östlich liegen die Salzlagertätten von Werl und Soest und auch von dort sind Michelsberger Erdwerke und sogar auch Belege alpiner "Prunkbeilklingen" bekannt. Drthin ist sind auch Grundformenaus Rijckholtfeuerstien gelangt. Auch vom Platz am Rhien stammt ein solcher Beleg aus Jade. Das sind sicher Anknüpfungspunkte und die Dynamik des Austauschs von Feuerstein gegen Salz ist schon länger m Fokus der archäologschen Forschung, nur läuft dabei Alles sehr sehr seht ......  laaaaaaangsam.


lG Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Danske

Hallo Thomas, hallo zusammen,

ein imposanter Kratzer, der durchaus auch in den Norden unserer Republik bzw. Südskandinavien passen könnte.

Die Entstehung von Kulturen und Gruppen im Neolithikum sowie der kulturelle Austausch zwischen ihnen ist ein hochinteressantes Thema. Was die Handelswege sowie die Orientierung im Gelände angeht, verfügten die Altvorderen wohl über Fähigkeiten, die uns heute abhanden gekommen sind.

LG
Holger

Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.