Ein französischer Flintenstein in der sekundären Nutzung als Feuerschlagstein

Begonnen von thovalo, 09. Mai 2024, 16:38:57

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thovalo



Moin!

Vor ein paar Tagen fand sich bei Duisburg dieser Flintenstein aus dem französischen Feuerstein "silex blond de berry".

https://steine-scherben.de/pages/das-gestein/kieselgestein/feuerstein/frankreich/pariser-becken/berry.php

Diese Flintensteine wurden in einen Spannhahn eingesetzt und schlugen beim Auslösen des Hahns an einer Flinte oder Pistole die Funken, die dann idealerweise das vorglegte Pulver zur Explosion brachten um die im gestopften Lauf befindliche rundliche Bleikugel aus dem Lauf zu katapultieren.

Die Flintensteine wurde sowohl für Jagdwaffen wie auch für eine militärische Nutzung zu Millionen Stück weithin exportiert.

Nahe des  Fundortes, eine Besonderheit, setzten die französichen Revolutionstruppern über den Rhein und trieben auf dieser Rheinseite dann die kaiserlich österreichische Armee vor sich her, deren Hauptquartier zu diesem Zeitpunkt bei Wittlaer und bei Angermund in Schloß Heltorf gelegen hatte.

https://www.epoche-napoleon.net/historisch/kosakenwinter-niederrhein.html

Möglicherwiese stammt dieser Flintenstein aus den ersten Scharmützeln während dieses weltgeschichtlich bedeutenden Ereignisses.

Dieser konkrete Flintenstein erhielt nach seinem Gebrauch in Zusammenhang mit einer Feuerwaffe noch eine zweite und dann eher ungewöhnliche Aufgabe für so ein Stück.

Er wurde offenbar als Feuerschlagstein für einen Feuerstahl zur Erzeugung von Funken für ein Herdfeuer im Dorf verwendet und landete zuletzt an seinem gesamen Randumlauf verrundet auf der Fläche einer frühmittlalterlichen Wüstung am Rande des Ortes.

https://de.wikipedia.org/wiki/Feuerstahl


lG Thomas   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.