Ein feiner großformatiger Kratzer (7 x 5 cm)

Begonnen von Steinereihe, 05. September 2015, 15:49:59

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Steinereihe

Liebe Sucher,

Auch diese Kratzer mit feinbearbeitete Stirn (aus sehr Eisenoxidreiche Boden) habe ich zwisschen Maastricht und Aachen gefunden.

Mit 7 x 5 cm auch ein Brummer!

Konnte das zu MK passen, oder gibt es solche auch in andere neolithische Epochen?

LG, S.

RockandRole

Hallo S.

Zur Zeitstellung kann ich leider bei dem schönen Stück nichts beitragen, weil es bei uns solche Bollermänner nicht gibt. MK Verdacht hätte ich aber auch.

Kann das sein, dass euer Boden sehr eisenhaltig ist?

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Steinereihe


Danke!

Ja, viele Stücke haben (oft isoliert) angeheftete Eisenpartikel (nicht vom Pflug, die gibt es aber auch, die sehen viel mehr als Streifen aus).

Diese Art Lanaye Flint ist Rijckholt-ähnlich, hat unter den Rinde aber oft ein 1 bis 2 cm dicke rot-braun-Farbung. Stammt auch von die sehr eisenhaltige Boden.

LG, S.

thovalo



Ein schönes Exemplar.
Nahe an den Lagerstätten sind große Stücke auch zu erwarten.

Die Kultur dazu muss sich noch "finden"!
Wäre im JN sicher gut aufgehoben!


lG Thomas   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Steinereihe


Danke Thomas,

LBK, MK und Steingruppen Leute haben hier gelebt und Flint gewonnen.
LBK und MK infos sind relativ einfach zu bekommen. Mit Steingruppen habe ich noch schwierigkeiten etwas zu finden.
Vielleicht noch Tips dazu? Wäre toll!!! 

LG, S.

RockandRole

Guten Morgen,

danke für die Infos zwecks deinem Boden und dem Rohmaterial. Jetzt bin ich aber auch mal gespannt was da so über Steingruppen kommt. Den Ausdruck habe ich noch nie gehört. Vielleicht ist das ein Begriff, der speziell aus deiner Region kommt?

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

thovalo


Die "Gruppe von Stein" ist eine spätneolithische bislang auf die Niederlande beschränkte Erscheinung.
Charakteristisch für diese Gruppe ist die reichliche Verwendung von Pfeilschneiden.
Herausragender Befund ist der sog. "Grabkeller" von Stein (Ortschaft in der Niederlanden).
Dort fanden sich wohl mehr als einhundert Pfeilschneiden.
Die Diskussion darüber ist vielfältig.
Ob es Grabbeigaben sind, oder ob diese Projektile in den Körpern der damit getöteten Bestatteten gesteckt haben.
Dazu passten auch tönerne Kragenrandflaschen.

Diese "Gruppe" ist zeitgleich mit der SOM-Kultur in Frankreich und der Wartbergkultur in Hessen.

Der Platz den ich bearbeite überliefert erstmalig am Niederrhein gleichfalls Unmengen von Pfeilschneiden, sodass vermutet werden kann, dass damit nun auch im Rheinland erstmalig eine Kulturerscheinung dieser Zeitstellung angetroffen worden ist oder ggf. das weitere unmittelbar anschließende Verbreitungsgebiet der "Gruppe von Stein".


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Steinereihe


Danke für die schöne Infos!

Bis jetzt nur ein Pfeilschneideverdacht hier. Scheint nur an eine Lateralseite retuschiert zu sein, deswegen bin ich nicht sicher ob es denn diese Bestimmung rechtfertigt... Stelle ich später noch ein.

LG, S.