eine sehr kleine Pfeilspitze

Begonnen von Fischkopp, 25. Februar 2011, 19:59:09

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Fischkopp

Hallo an alle Steinfreunde,
habe diese Woche wirklich wieder ordentlich Bauernglück gehabt und eine sehr filigrane
Pfeilspitze gefunden.
Fundort ist die Niederung in M-V
Mich würde mal interessieren ob ihr ähnlich kleine Belege kennt?

Maße: Höhe:  2cm
         Breite: 1cm

LG Hannes

steinwanderer

Moin Hannes,
ja die kenne ich und zwar aus N.F..
Grüße Klaus
Lewer duad üs Slav

Fischkopp

Hallo Klaus,
danke für deine Antwort.
Was ist N.F.. ?  :kopfkratz:

LG Hannes

Verleihnix

Ich denke nordischer Feuerstein.  :smoke: :winke:

steinwanderer

Moin Hannes,
NF ist die Abkürzung für Nordfriesland.
Grüße Klaus
Lewer duad üs Slav

Fischkopp

Ah,
nun wird n´ Schuh draus.
Übrigens sehr schöne Pfeilspitzen!

LG Hannes

thovalo

#6
Lieber Hannes,

das geht ja als "Serie" weiter mit Deinen ausdrucksstarken Fundbelegen  :super:

Von der typologischen "Reihe" her würde ich die Zeitstellung dieses "Dreigestirns" im bereits weit fortgeschrittenen 3. Jahrtausend v. Chr. bis in die erste Hälfte des 2. Jht. v. Chr. annehmen! Da kannte man in M.-V. solche Formen schon lange Zeit auch aus Bronze, arbeitete sie aber aus Gründen der guten Verfügbarkeit und den hervorragenden Materialqualität auch weiterhin in Feuerstein nach.

Da hat der blau-schwarze Daumennagel doch reichlich Finderglück gebracht!     :Danke2:

LG  thomas


PS: unterdurchschnittlich klein ist das Projektil im Übrigen nicht, sondern in einem tödlich feinen Format genau richtig angelegt! Es ist vielleicht sogar möglich, das dieses Geschoss auch mit einer Jagdbeute an den Ort gebracht und ggf. auch "in" dieser zurück gelassen worden ist. Ich kenne mich mit den Spurenbildern in Knocheneinschüssen nicht besonders gut aus, aber Bild 1 zeigt am Verlustbereich der äußeren Spitze einen Biegebruch der ggf. auch bei einem Aufprall auf einen Knochen entstanden sein kann!
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Aardvarkhunter

Zitat von: Fischkopp in 25. Februar 2011, 19:59:09
Hallo an alle Steinfreunde,
habe diese Woche wirklich wieder ordentlich Bauernglück gehabt und eine sehr filigrane
Pfeilspitze gefunden.
Fundort ist die Niederung in M-V
Mich würde mal interessieren ob ihr ähnlich kleine Belege kennt?

Maße: Höhe:  2cm
         Breite: 1cm

LG Hannes

Moin,
wunderschöne Pfeilspitze,  :super:
das deine Funde alle so einen honiggelben Farbton haben kiegt das am Material oder an der Aufnahme?
LG

Verleihnix

Ich denke, dass es sich um "Moorpatina" handelt. Sry, der Themenersteller kann es sicher besser sagen.  :winke:

Aardvarkhunter

Zitat von: Verleihnix in 26. Februar 2011, 17:50:47
Ich denke, dass es sich um "Moorpatina" handelt. Sry, der Themenersteller kann es sicher besser sagen.  :winke:

Moin,
Moorpatiina?
noch nie gehört! Könntest Du mir das vielleicht erklären?  :super:
LG

Verleihnix

#10
Eine Patinierung der Oberfläche durch bodenchemische Einflüsse. Im Norden wohl durch den typischen Boden. Wie gesagt, denke die Nordmänner können mehr sagen.  :winke:

Aardvarkhunter

Zitat von: Verleihnix in 26. Februar 2011, 18:10:09
Eine Patinierung der Oberfläche durch bodenchemische Einflüsse. Im Norden wohl durch den typischen Boden. Wie gesagt, denke die Nordmänner könne mehr sagen.  :winke:
Du kennst dich aber sehr gut aus, danke  :super:
Du denkst, der Stein wechselt durch Säure die Farbe oder stellt dies eine Reaktion dar?

LG  :winke:

Verleihnix

#12
Chemische Prozesse (wie Du schon geschrieben hast saure-basische Böden) und Entwässerung des Silexmaterials spielen bei der Patinierung eine Rolle.  :winke:

Aardvarkhunter

Zitat von: Verleihnix in 26. Februar 2011, 18:28:25
Chemische Prozesse und Entwässerung des Materials spielen bei der Patinierung eine Rolle.  :winke:


Moin,
Entwässerung des Materials,  :kopfkratz:  wie meinst Du dies?

LG und dankeschön

Verleihnix


Aardvarkhunter


Fischkopp

#16
Hallo,
zu ergänzen wäre eigentlich nur noch, das es sich um ein entwässertes Niedermoor handelt,
und sonst die Böden in Meck-Pomm sehr inhomogen sind.

LG

Aardvarkhunter

Zitat von: Fischkopp in 26. Februar 2011, 19:47:22
Hallo,
zu ergänzen wäre eigentlich nur noch, das es sich um ein entwäsertes Niedermoor handelt,
und sonst die Böden in Meck-Pomm sehr inhomogen sind.

LG

thovalo

Zitat von: Aardvarkhunter in 26. Februar 2011, 20:01:04


Den Prozess nennt man auch "Diffusion" (Definition im Internet) von Mineralkomponenten, in diesem Fall von Eisenmineralen!


LG  thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

werter47

Hi,
man kann den Prozess auch als Verwitterung auffassen.Die von Thomas genannten Eisenbestandteile ändern dabei ihre Oxydationsstufen und sind für die Farbwechsel der Verwitterungsrinde verantwortlich (gelb,rot,alle Varianten der Ocker/erdfarbentöne,,grün) Die Farbtiefe ist vom Eisengehalt abhängig,die Reaktion wird vom jeweiligen Milieu,das den Stein umgibt, erzeugt.(sauer,basisch,oxydativ,reduktiv,wässrig,trocken.)Ohne es belegen zu können,ist mir erinnerlich,daß geschätzt wurde,daß 1mm Rindentiefe in ca 10.000 Jahren entsteht???
Gruß Günter

thovalo

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.