Dexel mit ?

Begonnen von Marienbad, 24. September 2009, 19:09:35

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Marienbad

Hallo Leute,

dieses Fundstück hat mir heute ein greiser Herr aus meiner Siedlung vorgelegt, er hatte es sehr
eilig, deshalb sind keine besseren Fotos mehr möglich. Ich bin froh, daß ich wenigstens diese
Bilder habe machen können.
Beim Ausheben von seiner PKW Einfahrt hat er das Stück gefunden.
Kann oder muß dieser ,,Klopper" als Dechsel angesprochen werden?
So eine ungewöhnliche Form kenne ich nicht aus meiner Gegend. :kopfkratz:
Der Durchmesser der Bohrung beträgt ,,gewaltige" 38 mm.
Wer kann helfen dieses Teil zu Bestimmen.

HG  Manfred  :winke:

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rolfpeter

Wow Manfred, da hat der Gute aber was Tolles gefunden!

Der Querschnitt zeigt ja ganz klar Dechselklingenmerkmale: flache Ventral- und gewölbte Dorsalseite. Der runde Nacken paßt aber überhaupt nicht ins landläufige Schema. Dein Revier ist doch in Norddeutschland, ganz oben. Also fallen bestimmt die üblichen "Dechselverdächtigen" LBK bis Rössen aus - oder?

Eine besondere Form der Rundnackenaxt? Endneolithikum? Auf der Seite des Nationalmuseums Schottland ist ein ähnliches Teil als "battle axe" abgebildet:
http://nms.scran.ac.uk/database/record.php?usi=000-100-033-045-C&scache=3hl7q3zlpk&searchdb=scran

Du merkst, ich habe keinen Schimmer!

Da helfen wahrscheinlich nur die Profis weiter!

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Marienbad

Tach, Rolf Peter  :winke:

habe mir schon gedacht das du antworten würdest, danke. :zwinker:
Tja, hier in SH ist so ein Ding sicher nicht oft vertreten.
Ich hatte erst Bedenken an der Glaubwürdigkeit des greisen
Finders, aber andere Anwohner in der Straße bestätigten
den Fund. Es soll nichts weiter bei dem Dechsel gefunden
worden sein.

HG  Manfred

Marienbad

Moin,
da ich heute den ersten orginalen Dechsel in den Händen hielt, kommen in mir immer mehr
Zweifel auf, die die Hplzbearbeitung betreffen. Das mir vorgelegte Teil war bis auf eine
kleine Fissur an der Schneide völlig unbeschadet. Mit dieser Schneide möchte ich aber nicht
auf einen Baumstamm schlagen um diesen evtl. auszuhöhlen.
Wozu mag dieses wuchtige Gerät gedient haben? Holzbearbeitung....???    :idee:

HG   Manfred

rolfpeter

Ich halte das Stück , obwohl es typologisch einer durchbohrten Dechselklinge entspricht, nicht für ein Holbearbeitungswerkzeug.

Eher würde ich es in die Gruppe "Streithammer", "Statussymbol", "Grabbeigabe".....ins Endneolithikum oder in die Metallzeit stecken.

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Der Wikinger

Hallo Manfred  :-)

Es handelt sich schon um eine bekannte, obwohl recht seltene, Streitaxt aus der nordischen Typologie.
Wenn ich mich recht erinnere ist es ein früher Typ der neolithischen Streitäxte.
Ich habe irgendwo von einem Vergleichsfund ein Foto, ich weiss gerade jetzt aber nicht genau wo !  :kopfkratz:

Ich suche weiter !  :-D

:winke: