Doppelkratzerflintenstein?

Begonnen von Silex, 01. Oktober 2007, 21:33:09

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Silex

Als ich das Ding hob wirkte es, oben und unten  befingert, ...ziemlich bescheiden.  Honiggelber Sonnenwiderschein hatte meinen Augen gewinkt und den Hinweis samt Bückbefehl gegeben.
Der Fundort liegt in der Nähe einer zeitweiligen Flintensteinmanufaktur (die jedoch gänzlich anders gearteten Jurahornstein bearbeitete) und auf  einer vielperiodigen Exzellenzfundstelle, zudem eine Furt und ein mächtiger Altstraßenknoten direkt daneben. Die strategische Gunst dieses Ortes war seit der Urnenfelderzeit machtbestimmend. Viele andere Faktoren  zudem schon früher.
Der Spekulation seien die Türen geöffnet.
Kann Jemand das Material zuordnen und einen Doppelkratzer  mit Zusatzretusche wahrscheinlich machen  indem er gleich noch die Zeitstellungsvermutung miteinfließen lassen könnte???

Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

steinsucher

Hallo Silex,

als ich das erste Mal so einen Doppelkratzer aus diesem gelblichen Material fand war ich begeistert. So ein feines Material aus der Steinzeit. Dann kam jemand vom Amt für Bodendenkmäler im Rheinland und bemerkte nur "iss ja nich so alt - sind Flintensteine von den Franzosen". Habe dann noch oft solche Kratzer gefunden und an Schwarzpulverfetischisten verschenkt. Meine "Doppelkratzer" stammten warscheinlich aus der "Schlacht um Aldenhoven". Sie wurden auch in der Gegend (Ederen) gefunden. Im Übrigen wurde von dem Material ein Depot (vermutlich eine verlorene Kiste mit neuen Flintensteinen) bei Königshoven auf einem Acker gefunden. Die Feuersteinproduktion in Frankreich könnte noch aktiv sein. In der Türkei gibt es bestimmt noch aktive Betriebe. Es gibt ja auch noch die tapferen Schützen.

Vielleicht hilft es?

FR

rolfpeter

Servus Edi,
das Zeug sieht wirklich aus wie der Flintensteinflint aus Meusnes/Zentralfrankreich. Vielleicht hat's in der Oberpfalz ja nach 1820 noch Leute gegeben, die den Flitenstein als Kratzer weiterverwandt haben  :prost:
Bist mir jetzt doch net böse?  :engel:
Die Flintensteinmanufakturen in Meusnes sind bis zum Jahre 1914 betrieben worden.
Beste Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

Danke für die Einschätzungen!
Flintensteine hab ich schon viele abgesammelt.....
aber dieser ist sehr zweifelhaft . Rindenrest und Kanten machen mich unruhig
bis bald
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

rolfpeter

Servus Edi,

Vielleicht ist es ja Grand Pressigny-Flint, der hat auch solch helle Pünktchen. Der wurde m.W. aber meistens in Form von großen Klingen in die damals bekannte Welt  verhandelt (Spandolche). Ich habe mal ein Belegexemplar des Materials fotografiert.  Grand Pressigny ist leicht transluzid aber nicht so ausgeprägt wie die Flintensteine aus Meusnes, die ich kenne. Außerdem hat G.P. einen Zuckerglanz, so hat mir der AmV erklärt. Allerdings ist mein Auge zuckerglanzunempfindlich, ich kann's nicht erkennen.
Oder isses baltisch? da müßte Steen was zu äußern!






Beste Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert