Schleif-/oder Retuschierplatte ?

Begonnen von Wiesenläufer, 21. April 2018, 15:37:12

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Wiesenläufer

Moin,

Neben einem Fragment von etwas geschliffenen ( evtl. Beil, wegen des Winkels) habe ich u.a. dieses Teil, wo ich mir nicht ganz sicher bin ob es sich um eine Retuschierplatte oder um eine Schleifplatte handelt.
Material ist  Sandstein. Durchgängig 3 cm hoch, 7x6 cm groß.

Könnt ihr mal einen Blick drauf werfen ?

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Wiesenläufer

Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Nanoflitter

Die Seite auf Abbildung 2 könnte geschliffen sein. Die andere scheidet aus. Schwer zu erkennen, auch sehr feines Material, eher was zum Schleifen. Gruss..

Wiesenläufer

Moin,

schon mal ein Danke für die Einschätzung.

Ist nicht ganz einfach die sehr glatten Flächen darzustellen.

Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

thovalo

#4


Liebe Gabi!

Deine Bilder werden immer besser  :super: .... Merkmale der Nutzung zum Retuschieren von Silices sind an Deinem Fundbeleg insgesamt nicht erkennbar.

Bilder von vermutlich geschliffenen Flächen sind tatsächlich nur sehr schwer darzustellen.

Mir gelingt das nur in einem starken hell-dunkel-Kontrast und wenn ich viele Bilder aus verschiedenen Winkeln anfertige und dabei versuche mir vorzustellen was andere sehen müssten um genau so sehen zu können wie ich das am Original kann. Dann wähle ich die Bilder aus die dem dann am Nächsten zu kommen scheinen.

Zu Deinem Artefakt aus Felsgestein kann auch ich nur sagen es "kann" nach den Bildern eine durch Menschenhand im Gebrauch geschliffene Fläche aufweisen. Es ist dann aber noch lange nichts dazu gesagt wann das geschehen sein kann.
Bis in die frühe Neuzeit wurden natürliche Gesteine zum Schliff verwendet.
Sie waren preiswert und gut verfügbar.

Das sind dann Gesteine mit Gebrauchsspurenbildern und sind im Neolithikum am ehesten in längerfristigen Siedlungszusammenhängen mit vielfältigeren Fundinventaren zu erwarten.


Ich habe nur meine Rheinischen Selbsterfahrungen und hier im Rhamen von Begehungen mit nachfolgenden Grabungen gelernt, dass ein gehäuftes Aufkommen lang-schmaler Flussgerölle mit eindeutigen Schlifffacetten bis hin zu Glanzbildung insbesondere auch auf germanischen Fundplätzen charakteristisch sind.


Das ist insgesamt von Landschaft zu Landschaft variabel ....    :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Wiesenläufer

Moin,

der Fundplatz steht ja noch am Anfang, da die Maisstoppeln immer noch stehen. Kleine Sandkuppe zwischen Soll und Bach, Abschläge, geglühter Flint und ein Stück geschliffener Flint evtl. von einem Beil. Da muss eigentlich auch was sitzen, einfach nur ideal und bei diesen Gegebenheiten fast immer damit zu rechnen. (Hier im Norden)
Mal abwarten was nach dem grubbern kommt.

@ thovalo;  Danke für den Tip.  :Danke2: Das werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren mit dem hell-dunkel Kontrast.

Ich habe noch drei alte Bilder von der einen Retuschierplatte gefunden, die auch als solche bestimmt wurde. Hänge sie mal als Vergleich an. (Ich weiß, die sind nicht so gut gelungen  :schaem:)


Gruß
Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

thovalo


Hallo Gabi!


Die Retuscherimerkmale auf der Platte sind auch sehr eindeutig zu erkennen! Es wurden selbst Beilklingen aus Felsgestein als Retuscheure verwendet.
Diese rundliche Form ist sehr attraktiv anzusehen!


lG Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.