Blattförmige Pfeilspitze

Begonnen von Moonk, 30. Oktober 2010, 10:06:04

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Moonk

Hallo, einige von euch werden diese neolithische Pfeilspitze ja schon kennen, aber einige auch nicht. :-D

Dorsal ist das gute Stück fast vollständig flächig retuschiert. Ventral ist eine Lateralkante ganz fein retuschiert, die andere ist stellenweise in die Fläche hinein retuschiert, das liegt sicher daran das diese Seite nicht so schön flach ausläuft wie auf der gegen überliegenden Seite.
Warum die Retuschierung aber kurz vorm Distalende aufhört ist mir ein Rätsel, den auch Dorsal hat es den Anschein als wäre die Retuschierung noch nicht ganz fertig.
Entweder hat den guten Mann bei der Arbeit der Blitz getroffen oder er hat das Teil aus einen anderen Grund nicht fertiggestellt. Ein Grund dafür könnte aber auch sein das vom Proxymalende her versucht wurde das Stück dünner zu bekommen (vielleicht zum Schäften -siehe b9 + b10.jpg) und es aber dann wegen Bruchgefahr an der dünnen Stelle aufgegeben wurde.
Auch ist an der Spitze ein kleines Stück alt abgebrochen.
Die Länge wäre ca 4,5 - 4,7 cm gewesen, jetzt 4,2 cm, die Breite ist  2,4 cm und 6 Gramm ist sie schwer.

Bessere Bilder kann ich erst bei Tageslicht liefern.

HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

Moonk

Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

StoneMan

Zitat von: Moonk in 30. Oktober 2010, 10:06:04
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Dorsal ist das gute Stück fast vollständig flächig retuschiert. Ventral ist eine Lateralkante ganz fein retuschiert,
die andere ist stellenweise in die Fläche hinein retuschiert, das liegt sicher daran das diese Seite nicht so schön flach ausläuft
wie auf der gegen überliegenden Seite.
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Entweder hat den guten Mann bei der Arbeit der Blitz getroffen oder er hat das Teil aus einen anderen Grund nicht fertiggestellt. Warum die Retuschierung aber kurz vorm Distalende aufhört ist mir ein Rätsel, ...
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Als Bewunderer dieser Menschen von damals und deren absolut meisterhaft beherrschenden Technik, muss man
sich dennoch vor Augen halten, dass es schlicht und einfach ein langer Weg in jedem Menschelneben ist, diese Technik
perfekt zu beherrschen. Auch damals ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Unsichtbare Inhomogenitäten im Stein führen mitunter zu unbefriedigenden Ergebnissen (für wen [?]), gar zum Abbruch. 

Deine blattförmige Spitze ist sehr schön - Glückwunsch dazu.  :super:

Groot

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Harkonen

Hallo,
meiner Ansicht nach wurde das wunderschöne Stück gebrauchsfertig hergestellt.
Die Spitze könnte genau so gut beim Aufschlag auf einen harten Gegenstand gebrochen sein!
Wer beweist das Gegenteil?

Wer behauptet denn, dass die ausgearbeitete Basis, wie wir sie hier sehen nicht zur Schäftung taugt?
Jetzt wollte ich schon fast bemerken, haben wir bronzezeitliche Jäger unter uns?  :zwinker:
Aus der Sichtweise des Herstellers macht es nämlich keinen Sinn das Stück zu verwerfen weil er Bedenken haben könnte, dass die Basis bzw. der Schäftungsbereich ausbrechen oder splittern könnte. Dieses Risiko wäre er wohl bei dem fortgeschrittenen Stand der Bearbeitung ohne Frage eingegangen.
Ich meine das Stück war in Gebrauch!

Gruß
Harkonen

Moonk

Hallo, ja was mich zweifeln lässt, warum wurde die Retusche nicht bis zum Distalende gemacht, gerade in der Nähe der Spitze ist die stumpfe Kante nicht vorteilhaft. Die unretuschierte Lateralkante in diesem Bereich hat dadurch keine schneidende oder sägende Funktion und würde das Eindringen in die Haut schwieriger machen und der Zentimeter Retusche wäre ja in einigen Sekunden gemacht.

HG Moonk
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

Harkonen

Zitat von: Moonk in 30. Oktober 2010, 13:25:26
Hallo, ja was mich zweifeln lässt, warum wurde die Retusche nicht bis zum Distalende gemacht, gerade in der Nähe der Spitze ist die stumpfe Kante nicht vorteilhaft. Die unretuschierte Lateralkante in diesem Bereich hat dadurch keine schneidende oder sägende Funktion und würde das Eindringen in die Haut schwieriger machen und der Zentimeter Retusche wäre ja in einigen Sekunden gemacht.

HG Moonk
Hallo,
vielleicht hatte der Hersteller erkannt, dass wenn dieser eine Schlag noch ausgeführt wird die Spitze abbrechen würde. Ein leicht anderes Aussehen der Beschaffenheit des Silex scheint ein Indiz darauf zu sein. Unterschätze die Steinschläger nicht. Der Funktion des Stückes tut dies ohnehin keinen Abbruch das kannst Du mir glauben, die Spitze kommt je nach Entfernung zum Zielpunkt mit einer imensen Geschwindigkeit und letztendlich Durchschlagskraft an. Da spielt diese sich im Millimeterbereich befindliche Störstelle keine große Rolle.

Gruß
Harkonen

steinadler

schönes stück !

gruss
steinadler
ich glaube an gott , aber keine bestimmte religion !

schaut mal rein : http://yggdrasil-online.de/cms/