Gravette-Spitze

Begonnen von Pipin, 27. Februar 2016, 00:47:25

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Pipin

 :winke: liebe Freunde,

ich möchte Euch diesen Fund aus Norddeutschland nähe der Alster nicht vorenthalten.

Habe Euch auch eine kleine Zeichnung gemacht.
Viel Spaß beim schauen

Gruß Christian

Steinkopf

Ultrafein gearbeitet und gut erhalten!

Frühes Meso?

LG

Jan

Nanoflitter

Schönes, vollständiges Teil, :super: Gruss!

RockandRole

Hallo Christian

Da hat man dir ein edles Teilchen hinterlassen  :-)  Ich bin manchmal mit der Typologie ein wenig auf Kriegsfuß...Gravette Spitze wegen der beidseitig retuschierten Spitze?

liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Pipin

Hallo auf die ersten Fragen möchte ich kurz eingegen:

Die Gravette-Spitze oder in diesem Fall Mikrogravettespitze ist gut zu erkennen. Sie wird immer aus Klingen hergestellt und hat meist einen geraden oder nur schwach gebogene Rücken. Beidseitige Retusche der Lateralpartien ist kein muss, tritt aber häufig auf. Meist ist die Spitze mit einer Retusche verjüngt. Sie ist immer sehr schlank zum Verhältnis der Länge.


Unter diesem Link findest du noch nähere Informationen und auch schöne Zeichnungen verschiedener Formen der Gravette-Spitzen. Hier wird auch auf die Vachons-Spitze eingegangen welche der Gravette-Spitzen sehr ähnlich ist. Warum sollte es auch einfach sein.... Also wer Lust hat hier ist viel Lesestoff aber leider nicht auf deutsch


-> http://paleo.revues.org/1604

-> http://paleo.revues.org/2159


Zum Fundort und der zeitlichen Einordnung: Am Alsterlauf findet sich meist Spätpaläolitisches ( Rissener-Gruppe - Ahrensburger Kultur ) aber auch hier und da spätes Mesolithikum.


Eine genauere Einordnung kann ich nicht geben.

Und hier noch eine Tafel mit schön gezeichneten Gravette-Spitzen

Gruß Christian  :winke:

Danske

Hallo Christian,

Glückwunsch, sehr schönes und fein gearbeitetes Fundstück.

Muss aber mal blöd fragen: Gravette-Spitzen sind die Leitform des älteren Gravettien (ca. 30.000 bis 25.000 v.Chr.). Die zeitlichen Einordnung des Fundplatzes liegt, wie du schreibst, bei Spätpaläolithikum und spätem Mesolithikum. Wie passt das zusammen? Wurden die Spitzen noch zu späterer zeit genutzt oder hast du einen neuen jungpaläolithischen Fundplatz entdeckt?

LG
Holger
Das Leben ist die Summe all unserer Entscheidungen

steinwanderer

Zitat von: Danske in 27. Februar 2016, 18:11:30
Hallo Christian,

Glückwunsch, sehr schönes und fein gearbeitetes Fundstück.

Muss aber mal blöd fragen: Gravette-Spitzen sind die Leitform des älteren Gravettien (ca. 30.000 bis 25.000 v.Chr.). Die zeitlichen Einordnung des Fundplatzes liegt, wie du schreibst, bei Spätpaläolithikum und spätem Mesolithikum. Wie passt das zusammen? Wurden die Spitzen noch zu späterer zeit genutzt oder hast du einen neuen jungpaläolithischen Fundplatz entdeckt?

LG
Holger
Moin Holger,
diese Spitzen wurden auch noch in der Federmesser-Kultur verwendet.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

thovalo



Ich denke auch dass es eher eine endpaläolithische Spitze ist!


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Pipin

Moin moin,

hallo Holger, nein ich glaube nicht daran hier einen Frühpaleolithischen Platz gefunden zu haben.

Klaus hat mit seinem Beitrag ja schon aufgeklärt, und dabei die Federmesser -Gruppe erwähnt. Ein schönes Rückenmesser habe ich nur ca. 15 Meter entfernt gefunden. Dazu kommen noch 2 Bruchstücke von Stielspitzen. Also der Verdacht liegt auf der Zeit Ahrensburger / Federmesser - Kultur.

Gruß Christian

thovalo

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.