menschlich (alt) bearbeitet

Begonnen von Silex, 10. Juni 2009, 22:52:30

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Silex

Ob nun getempert oder nicht (ich tendiere dazu es glauben zu wollen)- es sieht alt aus.  Obschon  hier in der Nähe mächtige mesolithische Fundstellen situieren  die ähnliches Rohmaterial liefern und die kleinen Abplatzungskrater nach Erhitzung "schreien" könnten.  Das Ding stammt von einer Stelle (Schrumpel aus dem Jura) wo  Verdachtsmomente , aufgrund der Begleitfunde,  in Richtung sehr alt und Neolithikum deuten.
Ist das nun ein Gerät oder eher ein untypischer Kern? Das Material ist sagenhaft homogen- obwohl es  deutlich sichtbare Zonen aufweist.
Ähnliches kenn ich nur  aus dem süddonauländischen Neolithikum und von der Form her aus dem  Jungpaläolithikum der gletscherfreien Mittelgebirgszonen.
Wenn wer was wüsste wärs mir recht...
Gute Nacht
vom
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Grenzton

Hi Edi.

:boh:

Da wüsste ich nicht wo ich mit der Bestimmung anfangen sollte... geschweige denn mich zu trauen so ein Stück hier zu zeigen.
Danke Edi das Du mir zeigst das ich nicht allein bin.

Gruß, der Kalle
Ich möchte schlafend sterben wie mei Opa, und nicht schreiend wie sein Beifahrer!

Kelten111

Hallo Edi  :winke:
Denke es ist Menschlich und alt!
Meine vermutung ist ein Restkern der dan als Bogenschaber benutzt wurde :winke:

Mark77

Hi Edi,

schön getempert das Stück!! :super:
Die "Retusche" auf Bild Numero "Silblo o.jpg" sieht nach einer GMS aus. mehr S als G aber doch schon möglich soweit! :zwinker:
Ansich also ein schöner Kern (bitte nicht Restkern!!) der leider nicht weitergearbeitet wurde.

Grüße, Mark77  :winke:

Marienbad

Hallo edi :winke:

Deine Funde bringen mich arg ins grübeln, sehe ich Retuschen an Abschlägen? Einen Kernstein erkenne ich mit Sicherheit nicht.

Gruss Manfred

Silex

Das ist wirklich ein Grenzfall....
-das Ding scheint getempert (Jurahornstein,fladenartig) was hier fast ausnahmslos ins Mesolithikum weist.
-Barrenartige mesolithische Kerne und Kernreste sind mir aber hier noch nicht untergekommen- die sind immer aus kleineren Knollen herausgeschält worden.
-An keiner Stelle sieht man eine Abfolge von Abtrennungsnegativen (obwohl  die 3 verschiedenen Schichten, die sieht man auf dem ersten Foto gut, von jeweils erlesener Qualität sind) wie es bei Kernen üblich ist
-viele, eindeutig intentionellen, Abschläge wirken  eher formgebend.

Was ich mit der Überschrift schon andeuten wollte: Mir scheint das Ding im Umriss noch älterem Formwillen unterworfen und  der Grundidee endpaläolithischer Stichelformen verwandt (dazu läge es hervorragend in der Hand).
Die Temperung kann ich mir dann aber nicht erklären. Diese napfartigen kleinen Aussprengungen könnten dadurch entstanden sein.
Ich will das Ding auch nicht zu wichtig nehmen, aber wenn man jahrein- jahraus den Normfall im jeweiligen Werkzeugspektrum aufklaubt dann erregt ein  Ausnahmeteil bisweilen die Fantasie und manchmal auch die tatsächliche (Vor) Geschichte.
Danke fürs Mitgrübeln!
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.