Welche Funktion hatte denn dieses Gerät ?

Begonnen von osman.herberger, 23. Juli 2009, 21:25:05

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osman.herberger

Fundort wie gehabt, also erneut neolithischer Siedlungsplatz.
Dieses Stück ist nur auf einer Lateralseite retuschiert, und zwar auf dieser halbkreisförmigen Einbuchtung, und dort auf der gesamten Länge. Man sieht die Retuschen auf den Fotos aufgrund des hellen Materials nicht besonders gut. Die andere Lateralseite läuft flach und schneidig aus.
Ein Bohrer dürfte wohl ausscheiden, weil die Retuschen eben nur auf einer Seite der vermeintlichen Bohrerspitze existieren.
Für eine Pfeilspitze sicherlich zu assymetrisch.
Ein gebogener Kratzer ?

Oder werden wir es nie erfahren ?

Liebe Grüße

Stefan
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

Marienbad


osman.herberger

Sicheleinsatz, ja könnte hinkommen. Aber war dann die retuschierte Seite in der Schäftung oder ?
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

Marienbad

...na das denke ich doch, denn die Unretuschierten Seiten sind schärfer als die Retuschierten.

   HG  Manfred

osman.herberger

Hallo Manfred, jetzt muss ich trotzdem noch mal nachfragen, zumal Du ja ein Experte auf dem Gebiet der "Experimentellen Archäologie" bist:
Diese Sicheleinsätze wurden doch mit Birkenpech in der Schäftung befestigt. Warum waren dann überhaupt Retuschen erforderlich, wenn die Teile ja eh hineingeklebt wurden?
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

Silex

Meiner Meinung nach aus 2 Gründen:
Die Retuschen verhinderten- nach starkem Eindrücken ins Schäftungsmaterial- das prekäre seitliche Verrutschen und
die Klebeoberfläche wurde um ein Vielfaches vergrößert (was bei Klebungen bekanntermaßen viel bringt.
Bis bald
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Kelten111


steinsucher

Hallo Stefan, hallo Forum,

alles hier gesagte klingt irgendwie schlüssig. Das Einzige, was mich etwas unsicher in punkto Sichel-Einsatz macht ist die geringe Größe, oder hast du so große Finger?  :frech:  Es sei denn, es ist eindeutig Sichelglanz vorhanden.

Gibt es im Umfeld Mesolithikum? Das Teil erinnert mich durch seine Form und seine Größe mehr an die Mittelsteinzeit.

Aber, die Aussage kommt aus dem Rheinland!

Gruß aus Heinsberg,

Fritz.

osman.herberger

Servus Fritz !
Das Teil ist wirklich sehr klein, wobei die Frage ist, wie klein Sicheleinsätze sein durften bzw. wie groß sie sein mussten ? Sichelglanz ist nicht erkennbar.
Die Fundgegend ist überwiegend neolithisch geprägt. An dieser speziellen Fundstelle ist jedoch u.a. auch eine altpaläolithische oder mesolithische Freilandstation (da legt sich das Landesamt scheinbar nicht fest) eingetragen. Ich bin jedoch skeptisch, was meinen Fund betrifft...
Welche Funktion hätte das Teil im Mesolithikum gehabt ?

Danke und liebe Grüße

Stefan
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)