Servus,

heute bin ich nach langer Zeit noch mal raus auf den Acker gekommen. Der Schnee ist weg, einige Felder sind gepflügt, es ist prima schlammig.

Die Stelle, die ich besucht habe, war mehrphasig besiedelt, LBK und spätes Neolithikum sind vorhanden.

Erstaunlich ist, daß ich fast nur Klopfsteine aufgelesen habe.
Hier ist zuerst mal das ganze Zeugs. Oben rechts, das ist kein Klopfstein, sondern der Nacken einer Dechselklinge aus Amphibolit.



O.l. ein Klopfkugel aus Feuerstein, Restkern.
O.m. Ein Klopfstein aus einem Geröll. Sowas findet man nur, wenn die Klopfbahnen eine andere Färbung als die natürliche Gesteinsoberfläche haben. Die Klopfbahnen sind in diesem Fall fast genau so glatt wie die natürliche Oberfläche.
U.l. ein länglicher Klopfstein aus einem Geröll. Beide Enden haben Klopfmerkmale. Das dünnere Ende ist relativ glatt, das dicke ist ziemlich rauh. Diesen Klopper hätte man durchaus schäften können.
U.r. Ein als Klopfstein verwendetes Bruchstück eines Läufers Typ1.

Das ist ein Detail der glatteren Seite des länglichen Klopfsteins:



Und das dicke Ende:



Die Klopfzone des Mahlsteinbruchstücks:



Und die gekloppte Zone am rundlichen Felsgeröll:



Aus spätneolithischer Zeit stammt dieser flache Lousberg-Abschlag. Achtet auf die konvexe Kante oben.



Da hat man eine kleine Kratzerkappe retuschiert:



Dann gab es noch einen Abschlag von einer geschliffenen Beilklinge, das Material dürfte auch Lousberg-Flint sein. Der Schliff ist an der oberen Bildseite zu erahnen:



Keramik wie immer minimal, ein LBK-Wandstück-Fitzelchen:



Das war's. Langsam endet die Sauregurkenzeit!

Glück Auf
RP

Hallo RP,

das sind ja vorzeige - Klopfsteine, 
auch deine Erklärungen dazu sind sicher für Jedermann verständlich.
Danke fürs Zeigen,

HG  Manfred

Ja, Glückwunsch!
ich scharre auch schon mit den Hufen, 1, 2 Tage noch, dann sind auch hier die Äcker komplett schneefrei - wenns nicht nochmal nachkommt.
Dann fehlt nur noch Zeit...

Hallo RP, hallo Forum,

ja, die Klopfsteine, vor allem die aus Nicht-Feuerstein. Mit denen bin ich nie so richtig warm geworden. Ich habe eigentlich nur zwei, von denen ich überzeugt bin. Die würde ich auch sofort einigermassen zeitlich einordnen. Sie sehen aber auch nicht anders aus als Deine. Sie stammen aus einer mesolithischen Stelle in der Teverener Heide (Fliegerhorst) und lagen direkt im Bereich einer Feuerstelle mit Holzkohle (Zum Teil ausgegraben in den 1970'ern).

Aber es ist schon richtig, die gehören auch zum Inventar.

Gruß aus Heinsberg,

Fritz.