Beilbelege 117 - 119: Funde der 10. Begehung in vier Wochen auf demselben Acker

Begonnen von thovalo, 07. Juni 2010, 22:46:22

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thovalo

Hallo Forum!  :winke:

Heute war es sicher die letzte gründlichere Begehung auf dieser Feldflur die auf einer Grundfläche von gerade mal 600 Metern Umfang inzwischen mehr als 1.000 Silexartefakte und noch reichlich Belegstücke von Artefakten aus Felsgestein erbracht hat.

Ein Abschlag, vermutlich aus feineren Valkenburgfeuerstein, mit Schliffrest fand sich die Tage noch unter den zuvor aufgelesenen Fundstücken (Beilbeleg Nr. 117). Die Beilbelege Nr. 118-119 befanden sich dann unter den 36 Heute "frisch vom Feld" aufgelesenen Silices.

Beide Silexvarietäten sind nicht näher bekannter Herkunft, wobei der Silex des größeren Fundbelegs der Französischen Varietät "Romigny-Lhéry" stark ähnelt (Bilder: 1-2). Ob in dieser Varietät IMMER Oogonen erkennbar und enthalten sein müssen stelle ich hiermit mal in Frage!

Müssen sie .............. ?    :idee:



Der Schliffrest des zweiten Beilklingenbelegstücks von Heute ist nur in einen sehr kleinen Reststück erhalten. Der Silex ist weißlich und beeindruckend homogen strukturiert (Bilder: 3-4).

Näher ansprechbar ist auch ein unregelmäßiger Kern aus "nordischen Feuerstein" (Bild: 5). Frontal ist ein größeres Abschlagnegativ mit gut ausgeprägtem Schlagpunkt zu erkennen (max. Breite: 3.3 cm).

Weiter fand sich eine von nun weit über einen Dutzend überlieferten Pfeilschneiden von diesem einen Platz aus "nordischen Feuerstein" (Bilder: 6-7). Das Stück ist stärker beschädigt (es scheint zudem noch ein Trümmerstück von einer weiteren Pfeilschneide unter den Fundbelegen von Heute mit vor zu liegen).

Als weitere Besonderheit ein kleinformatiger Präparationsabschlag aus "nordischen" Bryozoenflint (Bild: 8; Länge 1.2 cm; Breite 1.9.cm).


Und zuletzt ein in der Machart hier neolithisch einzuschätzendes Keramikfragment (Bild: 9)

LG   :-)
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

rolfpeter

Servus Thomas,

bei solch kleinformatigen Flintchen auf eine bestimmte Varietät zu bestimmen ist oft unmöglich. Gerade beim grauen Maasfeuerstein variiert die Musterung stark. Nimm Dir mal ein großes Rijckholt-Stück und teile das gedanklich in kleine Planquadrate ein und analysiere - da biste platt!

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

thovalo

@ rolfpeter


Stimmt schon! Rijkholt ist erstaunlich variabel!  :glotz: 

(das Fragment wirkt einfach im Gesamteindruck von Rijkholt sehr abweichend)



Im Umkehrschluss:

                         Was für Rijkholt zutrifft, wäre für Romigny-Lhéry nicht auszuschließen?   :kopfkratz:


LG  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

rolfpeter

Zitat von: thovalo in 08. Juni 2010, 10:03:13

Im Umkehrschluss:

                         Was für Rijkholt zutrifft, wäre für Romigny-Lhéry nicht auszuschließen?   :kopfkratz:




Ja sicher! Aber Dein Stein ist grau. Romigny-Lhéry ist doch immer beige-bräunlich - oder?

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

thovalo

 :kopfkratz:

Der hier ist merwürdig beige - grau - bräunlich ..... , aber Du hast recht, das "Romigny -Lhéry - bräunlich" ist in der Regel schon deutlich intenviser und stärker opak ausgeprägt. Ich kenne für Romigny die "Variationsbreite" und möglichen Abstufungen leider nicht. In den wenigen Fundstücken und den Bildern die ich kenne, ist die Spannbreite riesig!

Ist "unter dem Strich" insgesamt auch nicht so wichtig!


Es gibt wirklich eine Heidenanzahl unterschiedlichster Varietäten "westlichen" Feuersteins und innerhalb der Varietäten noch breite Varianten. Da ist insbesondere "Rijkholt" wirklich führend! Da kann man sich wohl nicht tief genug einarbeiten!

Vielen Dank für den Austausch!

LG  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.